Pfarrzentrum

Kirchenzusammenschluss 2026: Projekt der katholischen Seelsorgeeinheiten

Katholische Gemeinden in Brühl/Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim planen Fusion bis 2026. Arbeitsgruppen gestalten Inhalte, suchen Begegnungsorte und entwickeln Ideen.

Von 
Volker Widdrat
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Beim Tag der Begegnung im Pfarrzentrum können sich die Besucher an den Stellwänden der Arbeitsgruppen informieren, dabei gemütlich Kaffee und Kuchen genießen und haben noch ausreichend Zeit für persönliche Begegnungen und Gespräche. © Widdrat

Brühl. Die bestehenden katholischen Seelsorgeeinheiten Brühl/Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim sind auf dem Weg, bis 2026 eine gemeinsame Kirchengemeinde zu werden. Die Entwicklung dahin soll von Arbeitsgruppen, die sich intensiv mit einzelnen Themen befassen, mitgestaltet werden. Neben der Frage, wie zukünftig das Leben der Gemeinschaften vor Ort und ebenso das Miteinander in der großen Einheit gelebt werden kann, dreht sich das Projekt auch um den neuen Pfarreisitz und den Namen für die zukünftige Kirchengemeinde.

Ein erster Tag der Begegnung war im März im katholischen Pfarrzentrum St. Christophorus in Hockenheim über die Bühne gegangen. Damals waren die ersten Schritte besprochen worden. Inzwischen haben sich sechs Arbeitsgemeinschaften gegründet zu den Themenbereichen „Einsatz für Menschen“, „Gemeinsam Glauben feiern“, „Pulsierende Orte und Projekte“, „Glauben teilen“, „Sakramente neu vorbereiten und feiern“ und „Engagementförderung“. In diesen Kreisen wird in den nächsten Monaten erarbeitet, wie die inhaltliche Gestaltung der zukünftigen römisch-katholischen Kirchengemeinde Mittlere Kurpfalz – so der Name der Großpfarrei, zu der eben auch Brühl gehören wird – aussehen soll.

Biblische Leckereien

So präsentierten sich die Arbeitsgruppen nun mit ihren Stellwänden beim zweiten Tag der Begegnung im katholischen Pfarrzentrum in Brühl. Der Besucherandrang war groß, gleich beim Sektempfang und vor allem als der Kinderchor unter der Leitung von Monika Zorn und Doris Siebert das Treffen für viele persönliche Begegnungen eröffnete.

Am Glücksrad locken viele tolle Gewinne: Dekanatsreferent Raphael Brantzen (v. l.), Lucas, Christopher, Pfarrgemeinderätin Maria Sauer, Miriam, Tom, Dekan Uwe Lüttinger und Stefanie Joosten, im Dekanat Wiesloch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hoffen auf einen Treffer. © Volker Widdrat

Für Kinder war eine spannende Spielstation aufgebaut. Ein Glücksrad lockte mit tollen Preisen. Die Gemeindemitglieder, die ihre Kirche aktiv mitgestalten wollen, hatten sogar tolle Ideen für die Gewinne. „Wir sind aus der Kurpfalz, nicht aus Zucker“, zierte den Zuckerwürfel. „Du bist das Salz der Erde“, stand auf den kleinen Salzportionen. „Wer Durst hat, komme zu mir“, sagt Johannes 7, 37, denn der Himmelszauber-Tee Winterpunsch-Mandel schmeckt bestimmt. Biblische Rezepte zum Mitnehmen beschrieben Ideen für Linsensuppe oder Humus. Wenn das Glücksrad an der richtigen Stelle anhielt, durfte sich der glückliche Gewinner über eine schöne Kerze mit der Aufschrift „Katholisch. Kirche. Leben.“ freuen.

Die Erzdiözese Freiburg gibt den Rahmen und die Strukturen für die Neuordnung der Kirchengemeinde vor.

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Dekan Uwe Lüttinger und Dekanatsreferent Raphael Brantzen sind die Projektkoordinatoren und fungieren als Bindeglied zu den Pfarrgemeinden, Gemeindeteams, Mitarbeitenden und weiteren Gremien. Die dynamische und motivierte Projektleitung mit Gerhard Zirnstein, Kim-Thomas Rehmann, Laura Bukowac, Maria Sauer, Gabriele Wegmann-Rey, Daniela Gut, Katja Wenz, Gabriele Gött-Richter und Michael Schnorbach vertritt alle drei Seelsorgeeinheiten und hat zu verschiedenen konkreten Themen die Arbeitsgruppen eingerichtet.

Es geht Schritt für Schritt weiter

Die erarbeiteten Ideen werden dann über die Projektleitung an die Entscheidungsgremien weitergegeben. Stefanie Joosten ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Die Arbeitsgruppen wünschen sich viel Input. Beim Tag der Begegnung waren neue Ideen jederzeit willkommen, das war an den Informationsständen zu merken. Interessenten können sich gerne noch in einer der thematischen Arbeitsgruppen einbringen.

„Wie schaffen wir einen Raum für Menschen, die ihre Talente und ihr Engagement einbringen möchten?“ Das ist eine der Leitfragen der Arbeitsgruppe „Engagementförderung“. Das Team „Gemeinsam Glauben feiern“ fragt nach den Formen von Liturgien und wie die gefeiert werden sollen. „Glauben teilen“ spricht über Angebote für interessierte Menschen sowie neue und alternative Formen des Austauschs. „Sakramente neu vorbereiten und feiern“ will Vorbereitungswege weiterentwickeln und sich dabei an den Bedürfnissen der Interessierten orientieren. „Einsatz für Menschen“ bedeutet: Die neue Kirchengemeinde möchte dort sein, wo Menschen Hilfe brauchen. „Pulsierende Orte und Projekte“ sollen zeigen, wo Kirche lebendig und erfahrbar ist. Das können auch Radwege oder die Glocken der Kurpfalz sein.

Begegnungsorte finden

„Kirche leben mitten in der Gesellschaft“ möchte sich außerhalb der gewohnten Orte und Formate aktiv beteiligen und das gesellschaftliche Leben in der Großgemeinde eindeutig mitgestalten. Der öffentliche Diskurs ist den Vertretern der Kirchenentwicklung besonders wichtig. Die Sammlung von Ideen geht natürlich weiter.

Einen schönen Einfall, um Menschen zusammenzubringen, hatte Kim-Thomas Rehmann: Ein Memory-Spiel über die neue römisch-katholischen Kirchengemeinde Mittlere Kurpfalz.

Alle angestoßenen Themenbereiche sollen im Laufe des Prozesses vor Ort weiterentwickelt werden. Die Gläubigen sind dabei, neue Begegnungsorte zu entdecken. Die offensichtlichsten sind die Kirchen, Gemeinderäume, Pfarrhäuser, Kindergärten und Pflegeheime. Aber nach und nach sollen neue Orte ergänzt und beschrieben werden, die Begegnungen ermöglichen.

Der dritte Tag der Begegnung findet am Samstag, 16. März, im Josefshaus hinter der Kirche St. Pankratius in Schwetzingen statt. Die Kirche wurde für die neue Kirchengemeinde schon zur Patronatskirche bestimmt.

Weitere Information: gibt es unter www.kath-pfarrei-bksh.de, „Kirchenentwicklung vor Ort“ auf Facebook und „kirchenentwicklung_vor_ort“ auf Instagram.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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