Brühl. Einer Flut von Fragen sah sich unser Redakteur Ralf Strauch gegenüber, als er am Freitagvormittag die Klasse 4a der Schillerschule im Unterricht besuchte. Die Jungen und Mädchen hatten sich im Deutschunterricht zusammen mit ihrem Lehrer Marc Waluja mit dem Thema Zeitung beschäftigt und dabei unser Medienprojekt „Klasse Kids“ genutzt. Das richtet sich an die dritten und vierten Klassen der Grundschulen im Verbreitungsgebiet. Im zweiwöchigen Projektzeitraum erhält jeder Schüler eine eigene Printausgabe der Zeitung in die Schule geliefert. Dazu gibt es eine Menge an Informationsmaterial rund ums Thema.
Zum Abschluss werden die Kinder dann von einem unserer Redakteure besucht, der versucht, alle Fragen der Jungen und Mädchen zu beantworten. Denn nicht auf jede Frage fand Ralf Strauch eine Antwort, die zufriedenstellte. Zum Beispiel die von Liam nach den bekannten Persönlichkeiten, die er schon getroffen habe.
Klasse Kids in Brühl: Viele Fragen über Redaktionsalltag
Da punktet ein Bundespräsident bei Grundschülern nicht unbedingt. Sarah versucht zu helfen: „Und welche Musiker?“ Luca konkretisiert: „Vielleicht einen Rapper?“ Apache sagt dem Redakteur zwar etwas, aber getroffen hat er ihn noch nie. Da kommt Mias Frage, ob der Beruf dem Zeitungsmann denn Spaß mache, schon fast mitleidig daher. Der Redakteur kann wiederum punkten, als er auf Nachfrage von Kapitalverbrechen erzählt, von denen er schon berichten musste – dazu gehörte auch ein Dreifachmord ganz in der Nähe der Schillerschule vor etlichen Jahren.
Viele Fragen beschäftigen sich mit dem Redaktionsalltag – wie sieht ein Arbeitstag aus (Lielle), wird im Team gearbeitet (Tamino) und welche Zuständigkeitsbereiche gibt es für die einzelnen Redakteure (Valeriia)?
Klasse Kids in Brühl: Pressefreiheit in Deutschland ein hohes Gut
Amilia wollte wissen, ob es auch Einschüchterungsversuche gibt. Strauch sagte, dass das nur sehr selten vorkomme, da die Pressefreiheit in Deutschland ein hohes Gut sei. Amys Frage nach Fehlern in Artikeln beantwortete Luca spontan, denn sein Name wurde im Bericht über das Jahreskonzert der Jugendmusikschule vor wenigen Tagen falsch geschrieben. Strauch ergänzte, dass „wir zwar versuchen, Fehler zu vermeiden, aber sie können vorkommen – auch inhaltliche Fehler“. Wenn sie aber passierten, müsse man dazu stehen und sie berichtigen. Also: Lukas heißt tatsächlich Luca!
Nicht wirklich beantworten konnte der Redakteur die Frage von Elisabeth, welcher Artikel in seinen vielen Berufsjahren der schönste gewesen sei. Auch beim langweiligsten Thema musste er passen, denn man könne auch scheinbar unspannende Themen interessant aufarbeiten.
Eines hat sich Ralf Strauch nach den zahlreichen Fragen der Schüler aus der Piratenklasse allerdings für die Zukunft vorgenommen: „Ich muss unbedingt einmal einen echten Fußballstar treffen!“
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