Konzert

„Mad4Music“ in Brühl: Diese vier Stimmen reißen alle mit

Die A-cappella-Formation "Made4music" oder "Mad4music" begeisterte mit einer fulminanten Konzertpremiere in der evangelischen Kirche in Brühl und zeigte eine enorme Bandbreite an Stilen sowie Eigenkompositionen.

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Ralf Strauch
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Ralf Piepenstock (v.l.), Dirk Piepenstock, Michael Lang, Silvia Klingel und Jens Schulze-Osthoff bringen Schwung ins Gotteshaus. © Dorothea Lenhardt

Brühl. Eine Frage bleibt nicht endgültig geklärt. Heißt dieses Quartett nun „Made4music“, also für die Musik gemacht, oder „Mad4music“, verrückt nach Musik? Gegründet hat sich die A-cappella-Formation – Silvia Klingel, Jens Schulze-Osthoff, Michael Lang und Ralf Pipenstock – kurz vor der Pandemie mit einem e, inzwischen ist der Vokal allerdings im Logo durchgestrichen. Sei es, wie es sei: Mit oder ohne den Buchstaben legte das Ensemble eine fulminante Konzertpremiere in der evangelischen Kirche in Brühl hin.

Die vier Sänger, die vom Percussionisten Dirk Piepenstock unterstützt wurden, rissen das Publikum tatsächlich von den Kirchenbänken. Chapeau! Und so wählen wohl die meisten Zuhörer die Schreibweise ohne e für die Gruppe, bei der man jedem Mitglied die Begeisterung und positive Verrücktheit für die Musik abnehmen konnte. Sowohl im Ensemble als auch solistisch klaute niemand dem anderen die Butter vom Brot, sondern man warf sich gekonnt die musikalischen Bälle zu. Herausgekommen ist ein runder Gesamteindruck, der in seiner ungeheuren Bandbreite der Stile für eine enorme Kurzweil sorgte.

A-cappella-Konzert: Vom ersten Auftritt zum Publikumserfolg

Auch wenn es das erste programmfüllende Konzert der vier war, so sind sie doch keine Unbekannten in der Region – sie bereichern beispielsweise seit Jahren das Bühnengeschehen beim Weihnachtsmarkt rund um die Villa Meixner mit ihren Liedern.

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Das nun vorgelegte Programm von „Mad4music“ bot einen gekonnten Spannungsbogen vom schwermütigen „Teil von mir“, einem musikalischen Nachruf aus der Feder von Sängerin Silvia Klingel, über die Bonnie-Raitt-Ballade „I can’t make you love me“ bis hin zum beschwingten „I wanna be like you“ aus dem Disney-Klassiker „Das Dschungelbuch“. Besonders gut kam beim Publikum „Vivo per lei“, eine eine wunderbare Hommage an die Musik, an, die von Silvia Klingel und Jens Schulze-Osthoff solistisch vorgetragen wurde.

Überhaupt zeigte sich in den Reaktionen des Publikums immer wieder, wie sehr das Quartett mitzureißen verstand. Nicht erst beim Pop-Shanty „The Wellerman“ wurde eifrig mitgeklatscht – bei diesem sehr rhythmischen Gassenhauer aber ganz besonders. Die Zuhörer gingen bei jedem der rund 20 Songs des Konzertes immer gut mit. „Wir wollten nicht aufhören, gute Musik zu machen“, erzählt das ehemalige Vorstandsmitglied des einstiegen Brühler Chores „Fine Art Music“, Silvia Klingel. So wurde die Idee von einem kleinen A-cappella-Ensemble geboren und in die Tat umgesetzt. Ziel war es, alle Lieder perfekt für die vier Stimmen zu arrangieren. Da wird am Notenmaterial geschliffen und gefeilt, bis aus dem bekannten Rohling ein maßgeschneidertes Werk wird.

Musikalische Vielfalt und Eigenkompositionen begeistern

Andere Lieder sind sogar komplett vom Ensemble geschrieben worden – neben dem bereits zitierten war da auch „Annette“ – eine Hommage an die Wichtigkeit klar definierter Anforderungen, wie Schulze-Osthoff augenzwinkernd über seine Komposition verriet.

Das meisterliche Konzert von „Mad4Music“ sorgte beim Publikum in der gut besetzten evangelischen Kirche für beste Stimmung. © Lenhardt

Und diese Songs wurden dann zu einem Programm zusammengestellt, das keine Langeweile aufkommen ließ, weil das Publikum in ein Wellenbad der Gefühle eintauchen und sich davon angenehm tragen lassen konnte.

Da verwundert es nicht, dass für die Darbietungen stets viel Applaus gespendet wurde – am Ende erhob sich das klatschende Publikum als Reverenz von den Plätzen. Dafür gab es als Dankeschön nach dem eigentlich letzten Song „Viva la Vida“ auch drei tolle Zugaben, die einen wunderbaren Schlussakkord des gelungenen Konzertes bildeten. Das irische Volkslied „The Parting Glass“ sorgte für einen lebensbejahenden Übergang in den Alltag.

Gleichzeitig weckte es die Vorfreude, denn in der Moderation wurde bereits verraten, dass dieses erste nicht das letzte Konzert der Formation sein wird.

Redaktion

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