Verbandssitzung

Marion-Dönhoff-Schule steht finanziell gut da

Finanzieller Jahresabschluss für die Schule fällt für 2023 insgesamt sehr solide aus. Die Erträge fielen höher, die Aufwendungen niedriger als geplant aus. Außerdem gibt es Neuigkeiten in Sachen Sporthalle.

Von 
Volker Widdrat
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Wie viel Leben in der Marion-Dönhoff-Realschule steckt, zeigt sich auch bei dem jüngst angebotenen Tag der offenen Tür. Zum sozialen Lernen an der Bildungseinrichtung gehören auch die Streitschlichtung und die Schulsozialarbeit. © Widdrat

Brühl/Ketsch. Bei der jüngsten Sitzung des Schulverbandes Bildungszentrum Brühl/Ketsch beherrschte der Jahresabschluss für das vergangene Wirtschaftsjahr die Tagesordnung. Der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Dr. Ralf Göck begrüßte neben den Vertretern der beiden Gemeinden seinen Stellvertreter und Amtskollegen Timo Wangler aus Ketsch sowie Rektor Martin Jendritzki und Konrektorin Kerstin Dobhan von der Marion-Dönhoff-Realschule.

Göck verkündete „gute Nachrichten“. Der Jahresabschluss des Schulverbandes zeige ein „erfreuliches Ergebnis“. Verbandskämmerer Andreas Willemsen erläuterte die wichtigsten Daten des nach den Vorgaben des Eigenbetriebsrechts erstellten Jahresabschlusses.

Erfolgsplan der Marion-Dönhoff-Schule ist ausgeglichen

Der Erfolgsplan 2023 war demnach mit knapp 1,4 Millionen Euro in Erträgen und Aufwendungen ausgeglichen veranschlagt worden. Das Haushaltsvolumen war gegenüber dem Plan rund 160 000 Euro weniger. Die Abrechnung zeigt, dass die Summe aller Erträge um rund 33 000 Euro und die Summe aller Aufwendungen um rund 92 000 Euro geringer als geplant ausfielen. Auf der Ertragsseite sind die größten Planabweichungen die wegen Nichtabruf ausbleibenden Zuweisungen aus dem Digitalpakt Schule (100 000 Euro) und die sonstigen Erträge des Schulträgers (56 000 Euro).

Kosteneinsparungen gab es im Bereich der Digitalisierung, weil geplante Projekte vom vergangenem in das aktuell laufende Jahr verschoben worden seien, so Willemsen. Aus dem vom Land dem Schulverband zufließenden Sachkostenbeitrag geht ein prozentualer Anteil in das sogenannte Schulleiterbudget, das im vergangenen Jahr nicht ausgeschöpft worden ist. In diesem Bereich gibt es demnach neben den ungeplanten Mehrerträgen von rund 10 000 Euro noch eine kumulierte Einsparung von insgesamt 37 000 Euro.

Realschule verzeichnet recht hohe Stromkosten

Auch die Gitarrenklasse machte nicht komplett vom ursprünglich angesetzten Budget Gebrauch. So wurden laut Willemsen rund 6000 Euro eingespart. Eine weitere Einsparung von 12 000 Euro gab es bei den Personalkosten.

Der Verbandskämmerer nannte weitere größere Planabweichungen. Die Heizkosten sind um 55 Prozent gesunken. Die Stromkosten sind zwar von 90 000 Euro auf knapp 75 000 Euro zurückgegangen, liegen aber immer noch recht hoch, wie Willemsen mahnend unterstrich. Für Unterhaltungsmaßnahmen wurden 1,16 Millionen Euro ausgegeben, geplant waren 1,33 Millionen Euro.

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Bei den Investitionen wurden nur drei Vorhaben umgesetzt, was nur mit 38 000 Euro zu Buche schlug. Rund 20 000 Euro wurden für das bewegliche Vermögen des Schulleiterbudgets verwendet, 5400 Euro für die Videoüberwachung der Fahrradständer und 12 200 Euro als Restzahlung für die Mensa. Insgesamt lag der Finanzierungsbedarf aus Investitionstätigkeit rund 118 000 Euro niedriger als der Planansatz.

Die Liquiditätsumlagen wurden in der geplanten Höhe von den beiden Mitgliedsgemeinden Brühl und Ketsch als Träger der Schule gezahlt. Auch Darlehen wurden planmäßig getilgt, teilte Willemsen mit. Zum Jahresende 2023 bestand eine Restschuld von 930 000 Euro.

Die Marion-Dönhoff-Realschule hatte im vergangenen Jahr 638 Schüler. Der Sachkostenbeitrag des Landes pro Schüler belief sich auf 1107 Euro. Rund 200 000 Euro fließen in die Kassen von Brühl und Ketsch zurück. Die Bilanzsumme veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr nur leicht und verringerte sich um 8000 Euro auf 7,08 Millionen Euro.

Marion-Dönhoff-Realschule wird von Land und Gemeinden Brühl und Ketsch getragen

Das Anlagevermögen nahm aufgrund der Abschreibungen um insgesamt 223 000 Euro ab. Über 50 Prozent der Sachkostenbeiträge kommen vom Land. Im vergangenen Jahr waren das 706 000 Euro, erläuterte Willemsen anhand eines Tortendiagramms, wie sich die Schule finanziert. Knapp 535 000 Euro steuern die beiden Gemeinden Brühl und Ketsch bei. Das sind 38,4 Prozent.

Sonstige Erträge sind unter anderem Spenden (62 700 Euro, 4,5 Prozent), Zuschüsse wie aus dem Digitalpakt (52 400 Euro, 3,8 Prozent), Mieterträge (21 300 Euro, 1,5 Prozent) und Gebühren der Gitarrenklasse (13 800 Euro, ein Prozent).

„Die Schule wird also vom Land und den beiden Gemeinden getragen“, bilanzierte Willemsen. Bei den Ausgaben ist die Gebäudebewirtschaftung (313 000 Euro, 22,5 Prozent) der dickste Posten, gefolgt von Unterhaltung von Gebäude und Grundstück (262 000 Euro, 18,8 Prozent), Personalkosten inklusive der Schulsozialarbeit (259 000 Euro, 18,6 Prozent), Abschreibungen (223 000 Euro, 16 Prozent), Schulbetrieb (190 000 Euro, 13,7 Prozent) und Verwaltung inklusive der Digitalisierung (144 000 Euro, 10,4 Prozent).

Realschule hat drei kommunale Bedienstete

Der Verband hat mit den Schulsekretärinnen und dem Hausmeister drei Bedienstete. Bei den Mitarbeitern der Verbandsverwaltung handelt es sich um geringfügig Beschäftigte. Der Verbandsvorsitzende, sein Stellvertreter sowie die Mitglieder der Verbandsversammlung, die Gemeinderäte aus Brühl und Ketsch, nehmen die Tätigkeit ehrenamtlich wahr. Zeitweise werden darüber hinaus Aushilfen beschäftigt, um Urlaubszeiten von Stammpersonal oder Saisonarbeitern abzudecken. „Der Schulverband ist finanziell gesund“, lautete das Credo. Die Versammlung hörte gerne von den Einsparungen und war einstimmig für den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2023.

Der Verbandsvorsitzende hatte noch eine weitere gute Nachricht. Die Sperrung der Sporthalle nebenan soll bald Vergangenheit sein – sie war durch einen Wasserschaden bedingt. Der neue Hallenboden ist eingebaut. Nach den Osterferien werde die Sporthalle wieder „voll in Betrieb gehen“, versprach Göck. „Der Wasserschaden hat Mehrkosten von 90 000 Euro bei der Gebäudeunterhaltung verursacht“, teilte Ortsbaumeister Reiner Haas der Verbandsversammlung mit.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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