Bauprojekt

Mehrgenerationenquartier: "Grüne Mitte" in Brühl 2026 bezugsfertig

Bastian Memmeler ist  Geschäftsführer des Bauträgerunternehmens „Kalkmann Wohnwerte“, das an der "Grünen Mitte" in Brühl beteiligt ist. Er äußert sich nun zum Bau, der Reservierungsquote und den Preisen.

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Noah Eschwey
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Das Baufeld B der „Grünen Mitte“ mit Blick von Haus E in Richtung Ketsch – 2026 sollen hier die ersten Käufer einziehen können. © Dorothea Lenhardt

Brühl. Mangelnder Wohnraum, überalterte Bevölkerung und das diffuse Gefühl der steigenden Vereinsamung – diese gesamtgesellschaftlichen Probleme zeigen eines ganz deutlich: Die Lösungen für deutschlandweite Schwierigkeiten müssen in den Gemeinden gesucht werden. Gerade vor den anstehenden Kommunalwahlen spüren die Bürger, dass die ehrenamtlichen Politiker vor Ort diejenigen sind, die das Leben des Einzelnen am ehesten zum Besseren beeinflussen können.

Doch auch wenn der kommunale Wahlkampf nun als Brandbeschleuniger für neue Ideen und Vorschläge in den Gremien der Gemeinden wirkt: Das schon Geschaffene sollte nicht aus dem Blickfeld der Bürger geraten. Und auch nicht das, was gerade jetzt im Schaffungsprozess verweilt. Die meisten Bürger aus Brühl dürften hierbei an das neue Wohnquartier „Grüne Mitte“ denken, das sich momentan im Bau befindet.

Auch ein Pflegezentrum soll bei der "Grünen Mitte" im Brühler Schrankenbuckel entstehen

Ein Projekt, das vermeintlich Antworten auf die vorangegangenen Probleme liefern kann. Doch zumindest bezogen auf das Betreute Wohnen, das sich im Bau am Schrankenbuckel befindet und vom Pflegedienst Triebskorn betrieben werden soll, ist eines bei der offiziellen Vorstellung deutlich geworden: Das Betreute Wohnen ist eher etwas für den gut betuchten Rentner. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter des neuen Seniorenzentrums liegt nämlich bei 5 500 Euro.

Bastian Memmeler ist Geschäftsführer des Heidelberger Unternehmens „Kalkmann Wohnwerte“, das Bauträger der „Grünen Mitte“ ist. Nun beantwortet er die Fragen dieser Redaktion.

Herr Memmeler, befinden Sie sich momentan im Zeitplan für das Projekt „Grüne Mitte“?

Bastian Memmeler: Wir sind sehr zufrieden, wie der Bau momentan vorangeht. Die Gebäude wachsen schnell in die Höhe und auch mit den unterirdischen Bauteilen kommen wir gut voran. Wir sind nämlich zurzeit an der Tiefgarage für das Betreute Wohnen. Direkt danach machen wir mit dem Hochbau weiter. Das stimmt auch mit unserem Zeitplan überein.

Am Schrankenbuckel

Das Wohnquartier "Grüne Mitte" in Brühl soll 2026 bezugsfertig sein

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Wann wird das Bauprojekt fertiggestellt und einzugsbereit sein?

Memmeler: Da müssen wir ein bisschen differenzieren. Es gibt ja mehrere Bauabschnitte und wir sind gerade mit dem Rohbau des nördlichen Teils fertig. Hier beginnt nun der Innenausbau. Dieses Baufeld Nord wird im zweiten Halbjahr 2025 fertiggestellt sein. Das Betreute Wohnen soll bis Ende des Jahres 2026 fertig und somit einzugsbereit sein.

Gibt es schon Reservierungen oder sogar Verkäufe?

Memmeler: Auf uns kommen laufend Interessenten zu, mit denen wir konkrete Kaufgespräche führen. Bisher können Interessenten für den Bauabschnitt Nord, wo wir Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen anbieten und das Betreute Wohnen Wohnraum erwerben. Mit dem Bau und Verkauf des süd-östlichen Bauabschnitts haben wir noch nicht begonnen.

Was heißt das konkret, wie viel ist schon weg?

Memmeler: Da wir für die verschiedenen Zielgruppen, wie junge Familien, Kapitalanleger und Wohnraumsuchende aller Altersstrukturen ein Wohnangebot bieten können, wurden vom nördlichen Bauabschnitt nahezu 60 Prozent des Wohnraums mittlerweile verkauft oder reserviert. Das Seniorenzentrum umfasst insgesamt 65 Wohnung, beginnend mit der kleinen Anderthalb- bis zur geräumigen Vierzimmerwohnung. 25 der Wohnungen sind verkauft oder fest gebunden. Das sind Zahlen, die die Vorzüge des Standortes Brühl widerspiegeln und uns zeigen, dass die Idee zum Projekt des Quartiers „Grüne Mitte“ gut angenommen wird.

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Bei der Vorstellung des Seniorenzentrums gab es Kritik an den hohen Preisen. Wie kalkulieren Sie diese?

Memmeler: Unsere Preise bemessen wir an den Baukosten. Leider befindet sich der Markt immer noch an einem sehr schwierigen Punkt. Material und Zinsen müssen teuer bezahlt werden. Zusätzlich explodieren die Lohnkosten infolge der Inflation. Natürlich müssen wir diese gestiegenen Kosten miteinrechnen, wodurch die vorgestellten Preise zustande kamen.

Das Wohnquartier „Grüne Mitte“ in Brühl

Die „Grüne Mitte“ ist ein Mehrgenerationenquartier und wird auf dem ehemaligen Gelände des Sportvereins Brühl am Schrankenbuckel errichtet.

Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt mehrerer Bauunternehmen, Architektenbüros und der Gemeinde Brühl.

Neben Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, sollen außerdem Pent-, Doppel-, und Einfamilienhäuser entstehen.

Weiter möchten die Verantwortlichen ein betreutes Seniorenzentrum mit 65 Wohnungen errichten.

Ergänzend soll es weitere Gesundheitseinrichtungen wie Tagespflege und Physiotherapeuten im Quartier geben.

Um die Gebäude herum werben die Unternehmen mit begrünten Außenbereichen, Begegnungs- und Spielflächen, Tiefgaragenplätzen, auf Wunsch mit Ladestationen, und guter ÖPNV-Anbindung.

Das gesamte Quartier soll autofrei und kinderfreundlich bleiben. nesy

Heißt das, die Anmerkungen der Bürger, die im Artikel zur Vorstellung zitiert wurden, bleiben ohne Konsequenz?

Memmeler: Nein, da möchte ich widersprechen. Unsere Preise sind stets sorgfältig kalkuliert, dennoch haben wir die Anregungen von dem Abend mitgenommen und unsere Preise mit ähnlichen Projekten abglichen. Dabei hat sich ergeben, dass wir vergleichsweise nicht teuer sind. In Baden-Württemberg befinden sich unsere Preise sogar im eher günstigen Bereich. Trotzdem ist uns bewusst, dass sich viele Menschen Neubauwohnungen, aufgrund der veränderten Zinssituation, nur schwer leisten können. Aber wie schon gesagt, ist das ein gesamtdeutsches Problem.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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