Ausstellung

Naturgemälde in Villa Meixner in Brühl: Vernissage mit Liliana Geiss

Die Künstlerin Liliana Geiss präsentiert farbenfrohe Naturgemälde in der Villa Meixner. Ihre Bilder zeigen Landschaften, Moore und Berge, die durch ihre einzigartige Technik lebendig werden.

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Sabine Zeuner
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Kunsthistorikerin Dr. Christine Schumann (v. l.), Künstlerin Dr. Liliana Geiss und Bürgermeister Dr. Ralf Göck. © Sabine Zeuner

Brühl. Farbintensiv und vielschichtig im Doppelsinn sind die Bilder von Liliana Geiss, die zurzeit in der Villa Meixner zu sehen sind. Die Natur mit ihren unzähligen Facetten, sich verändernd im Zuge der Jahreszeiten, von Lichteinflüssen, vom Wetter, hat es der in Rumänien geborenen Künstlerin besonders angetan.

In ganz individueller Weise fügt sie im Schaffensprozess Schicht um Schicht Farbe übereinander, nimmt wieder welche weg, um neue aufzutragen. Die Vorbereitung des Trägermaterials findet mit zwei Schichten Grundierung statt. Bis ein Bild endgültig fertig ist, kann es einige Zeit dauern oder: „Ich male, schaue darauf und weiß, es ist fertig“, sagt Liliana Geiss.

Vernissage

Brühl: Dr. Liliana Geiss zeigt ihre Kunst in der Villa Meixner

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Sieht sie sich als eine Art Komponistin? „In gewisser Weise schon“, erzählt sie, während die Exponate den Wänden in der Villa Meixner am Tag der Hängung zugeordnet werden. Es sei ab und an Musik, die sie begleite, wenn der Weg sie in die Natur führe, wo sie Kraft und Muse schöpfe, aber auch Motive für ihre Farbkompositionen finde, schildert sie ihre Empfindungen, die Basis für den künstlerischen Ausdruck sind. Diese Emotionen werden mit den Händen, Spachteln, Pinseln, und auch Schwämmen klar getrennt oder ineinanderfließend auf Leinwand oder Papier gebracht. Intensiv erfährt der Betrachter die Gefühlsbotschaft des Bildes, wenn er die Perspektive und Entfernung seines Blickes ändert.

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Urplötzlich entdeckt man die Tiefe des Motivs, dort vielleicht einen Schatten, der wie ein Haus wirkt, hier oberhalb der Wasserlinie grünendes Leben, in der Spiegelung im Wasser den Zerfall des Naturmaterials, das wiederum Lebensraum und Nahrung für neues, anderes Leben ist. Einen ganz anderen Weg geht die Malerin experimentell, mit der Collage, die „mich gefunden hat“, wie sie erklärt. Zuerst entsteht bei dieser Technik ein Gemälde auf industriell beschichtetem Papier, das zerschnitten mit klaren Kanten oder zerrissen mit weichen Übergängen neu arrangiert wird.

Landschaften, Moore und Berge - die Kunst von Liliana Geiss

Teilweise überlappend, gibt es so eine komplett neue Botschaft weiter. Eine besondere Art von Tiefe und Struktur erhalten die Collagen nicht durch viele Farbschichten, sondern durch die Anordnung der Fragmente, die den Betrachter fesselt. Obgleich Liliana Geiss ein breites Themenspektrum von Porträts über Figuren bis zur Architektur bedient, fiel die Bildauswahl für die Villa Meixner auf die Natur mit Landschaften, Mooren und Bergen.

Ausstellung

  • Die Ausstellung „Schicht um Schicht“ von Liliana Geiss ist bis Sonntag, 19. November, immer samstags von 14.30 bis 17.30 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 17.30 Uhr kostenfrei in der Villa Meixner, Schwetzinger Straße 24, zu sehen.
  • Die Künstlerin führt immer sonntags um 15.30 Uhr selbst durch die Ausstellung. zesa

Somit sind die Gäste eingeladen, sich zwischen Stimmung vermittelnden, scheinbar still ruhenden Seen, mystischen Moorlandschaften zu bewegen, das endlose Plätschern des Wasserfalls zu erahnen, der sich seinen Weg über einen Abhang durch eine Felsenlandschaft mit schemenhafter Natur bahnt oder nur angedeutete Hütten, Stege oder Brücken in den Bildern zu entdecken. Bei Interesse an der Künstlerin und ihren verschiedenen Techniken kann man sich diese von ihr persönlich erläutern lassen, denn Liliana Geiss ist bis zum 19. November immer sonntags ab 15.30 Uhr in der Villa Meixner und führt durch die Schau.

Mit der stimmungsreichen Vernissage am Freitag wurde die Basis für vier Ausstellungswochenenden gelegt. Bürgermeister Dr. Ralf Göck konnte einige Künstler der Region willkommen heißen. Die abwechslungsreichen Bilder von Liliana Geiss würdigte er ebenso, wie die schöne Tradition, die Vernissage mit Musik zu umrahmen.

Vernissage-Gäste betrachten die vielschichtigen Exponate. © Zeuner

Ins Werk von Liliana Geiss führte die Kunsthistorikerin Dr. Christine Schumann ein, die einen kleinen Einblick ins Leben der Künstlerin gab: In Rumänien aufgewachsen, erhielt sie eine vierjährige intensive künstlerische Ausbildung in ihrer Heimatstadt Orawitz. 1990 kam Dr. Liliana Geiss nach Deutschland, wo sie als Zahnärztin praktizierte. Seit 1994 lebt sie im Rhein-Neckar-Kreis, wo sie sich seit 2005 intensiver dem künstlerischen Schaffen zugewendet hat. Seit 2014 ist sie Mitglied in der Heidelberger Künstlervereinigung Gedok sowie der International Association of Art.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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