Villa Meixner

Herbstmarkt und Dekorative Malerei: Kulturgenuss in Brühl

Der Herbstmarkt in Brühl bot hochwertiges Kunsthandwerk, köstliche Leckereien und ein unterhaltsames Bühnenprogramm in einer einladenden Atmosphäre rund um die Villa Meixner.

Von 
Ralf Strauch
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Jede Menge frisches Obst und Gemüse sowie Nüsse lassen am Stand von Harald Hund den Besuchern das Wasser im Munde zusammenlaufen - auch den Vegetariern. © strauch

Brühl. „Es sind ja nicht nur das hochwertige Kunsthandwerk, die herbstlichen Köstlichkeiten des Marktes und das unterhaltsame Bühnenprogramm“, erklärt Stefanie Schmidt aus Brühl begeistert, „die ganze Atmosphäre in und um die Villa Meixner, die mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt wird, macht diese Veranstaltung zu einem wunderbaren Erlebnis“. Die Veranstaltung, von der die junge Mutter derart schwärmt, ist gleich ein Doppelschlag, nämlich die 21. Auflage der Ausstellung „Dekorative Malerei“ im Innern des Jugendstilgebäudes und die 18. des Herbstmarktes im Garten des attraktiven Kulturhauses.

Die Stände unter den alten Linden des Areals ließen sicherlich fast allen Besuchern das Wasser im Munde zusammenlaufen. Da lockte Harald Hund mit knackigen Apfelsorten und allerlei anderen heimischen sowie vereinzelten exotischen Obst- und Gemüsesorten sowie Nüssen die Kunden an. Außerdem zeigte sein Stand, was man aus dem Füllhorn von Mutter Natur so alles produzieren kann, nämlich edle Brände und köstliche Marmeladen. Wurstwaren, Speck, Schinken und Schmalz waren zudem im Angebot. Auch bei den „Käsemädels“ aus dem Allgäu rundeten diese geräucherte Köstlichkeiten das herrliche Käseangebot ab.

Treffpunkt

So war der Herbstmarkt 2023 an der Villa Meixner in Brühl

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„Ich kaufe meine Marmelade jedes Jahr hier“, sagte eine Besucherin und zog ihre Begleitung zielstrebig zum Stand des „Hort am Turm“ an der Jahnschule. Die Eltern hatten aber nicht nur eingekocht und Naschwerk kreiert, was das Zeug hielt, sondern auch gebastelt. So konnte man schon erste Weihnachtsmänner ausmachen. Bei ihren Kollegen vom Sonnenscheinhort nebenan dufteten frische Waffeln und es wurde von Hand aus Äpfeln frischer Saft gepresst. Imker Günther Martin hatte all das, was er in Zusammenarbeit mit seinen Bienenvölkern erzeugt, mitgebracht.

Freundeskreis Dourtenga bietet deftiges Essen

Und damit beim Anblick der vielen Leckereien der Magen nicht zu laut zu knurren beginnt, hatte der Freundeskreis Dourtenga deftigen Eintopf, Zwiebelkuchen und neuen Wein sowie süße Kuchen und Kaffee im Angebot.

Vom Förderkreis Dourtenga sorgen unter anderem (v. l.) Gabi Berger, Veronika Pfister, Christa Horr und Maria Herchlein für die Bewirtung der Gäste. © Dorothea Lenhardt

Viele Besucher nutzen die Bankreihen vor der Remise so für einen geselligen Plausch, während die Kinder beim Betreuungsangebot der Jugendkunstschule mit dem Gestalten von Herbstgeistern ihren Spaß hatten.

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Derart gestärkt ging es dann ins Innere der Jugendstilvilla. Dort fiel zunächst einmal die Handwerkskunst ins Auge, die einst der Stilrichtung „Dekorative Malerei“ ihren Namen gegeben hat: mit stimmungsvollen Motiven – sowohl floralen Elementen als auch vielen Elfen und anderen Fabelwesen – fein bemalte Kistchen, Schachteln und Alltagsgegenstände. Mit mit ihrem großen und filigranen Können verzauberten Gudrun Bauer, Robert Geis, Doris Sommer und Monika Keller so die Betrachter.

Hertha Werner hat Arbeiten mit ihr ge-fertigt und tritt als „Frida Kahlo“ auf. © Dorothea Lenhardt

Aber auch Leinwände und Stoffe haben mehrere Aussteller zu wunderbaren Kunstwerken verwandelt – da wurde Landschaftsbilder ausgestellt, Tiere und Pflanzen zu stimmungsvollen Sujets und ganz oft begegneten die Besucher der Kunst und der Künstlerin Frieda Kahlo, die gleich bei drei Ausstellern eine gewichtige Rolle spielte. Zu den Malern der Präsentation gehörten Al Biacy, Siegrid Rühl und Hertha Werner, die auch gleich als Frieda mit gewaltiger Monobraue auftrat.

Gemalt wurde aber auch mit Stoff, Nadel und Faden. Christina Treiber und Monika Klasing Chen schüfen wunderschöne Patchworkarbeiten für die Wand und als Quilt zum Zudecken. Mit viel Fingerfertigkeit waren nicht nur Ornamente, sondern naturalistische Motive aus Stoff gefertigt worden.

In die Welt der Dreidimensionalität führte Gerhard Lucius mit seinen mechanischen Bildern, bei denen Zahnräder ineinandergriffen und sich gegenseitig antrieben. Aber auch Perspektiven von M. C. Escher ließ er mit Schere und Papier in alle Richtungen wachsen.

Der Auftritt der „Wuppis“ – Vorschüler des Sonnenscheinkindergarten – ist nur einer der Hingucker auf der Bühne. © Dorothea Lenhardt

Die dekorative Floristik von Rosi Löffler, die mit viele Liebe modellierten Figuren von Sigrid Pfenninger und die formschönen Holzarbeiten von Markus Peuser, der aus dem edlen Werkstoff Mühlen, Stifte und Rasierbedarf fertigt, rundeten das Angebot ab. „Und alles ist so liebevoll präsentiert“, freute sich ein älterer Besucher sichtlich entzückt.

Die „Allgäuer Käsemädels“ (v. l.) Yvonne Weidlich und Nine Kleutgens lassen Besucherin Salva Mammar ihre Käsespezialitäten probieren. © strauch

Derweil sorgten auf der Bühne jüngere und gestandene Künstler der Jugendmusikschule, des Sonnenscheinhorts, der Schillerschule, der Kerweborscht, der Chorgemeinschaft, des Horts am Turm und der Jahnschule für ein unterhaltsames Musik- und Schauspielprogramm auf der Bühne inmitten des Marktes. Der Bummel durch das Kulturzentrum wurde so zu einem herrlichen Erlebnis für alle Sinne.

Redaktion

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