Klimaschutz

Nebel zieht durch die Klassenzimmer der Brühler Realschule

Die Kliba Heidelberg ist für eine sechsstündige Projektveranstaltung zum Thema "Zimmerwetter" in der Dönhoff-Realschule zu Besuch. Die Schüler haben danach die Möglichkeit, Messgeräte mit nach Hause zu nehmen.

Von 
Hannah Gieser
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Die Schülerinnen (v. l.) Taliyah, Liv und Josephine experimentieren an der Station zum Thema Kondensation. © Gieser

Brühl. „Zimmerwetter – was ist denn das? Ich dachte, Wetter findet nur draußen statt.“ So geht es vielen, wenn sie das erste Mal von diesem Projekt hören. Die Schüler der Marion-Dönhoff-Realschule können diese Frage nun beantworten. Durch eine Kooperation mit der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg, kurz KLiBA, können die Fünftklässler den Wetterphänomenen eines Zimmers nun auf den Grund gehen.

An verschiedenen Stationen werden dabei die Luft- und Oberflächentemperatur, Luftfeuchtigkeit, Kondensation sowie die jeweilige Kohlenstoffdioxidkonzentration gemessen.

Lehrer Thorsten Werner misst zusammen mit Schülern der Klasse 5c an einer Station den Gehalt von © Hannah Gieser

Bis zu einem zweiten Termin haben die Schüler nun die Möglichkeit, die verschiedenen Messgeräte mit nach Hause zu nehmen und dort das ganz eigene Zimmerwetter zu ermitteln.

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Die elfjährige Selsela findet das Projekt richtig gut: „Es ist interessant, was man da messen kann und dass man danach die verschiedenen Werte sieht. Das hätte ich sonst nicht gewusst.“ Dass die Messungen aber gar nicht so einfach sind und auch verschieden Tücken mit sich bringen, erklärt Alexandra Syrbe von der KLiBA den Kindern während einer kurzen Unterbrechung. „Das Kohlendioxidmessgerät misst den Gehalt in der Luft. Wenn wir ausatmen, ist das vor allem CO2, deswegen sollte man nicht direkt in das Gerät pusten, sonst haben wir verfälschte Ergebnisse.“

Richtig heizen und lüften

„Uns ist eine Sensibilisierung für das Team Klima sehr wichtig. Wir möchten den Kindern den richtigen Umgang für das Heizen und Lüften beibringen. Nur wenn sie wissen, wie man richtig und nachhaltig mit Energie umgeht, versteht man, was dahintersteckt“, erklärt Syrbe.

Dass sie mit dem Projekt kein Neuland an der Realschule betritt, wird im Gespräch mit einem der beiden Klassenlehrer, Thorsten Werner, deutlich: „Wir haben an der Marion-Dönhoff-Schule die ,MDRS for Future’-AG.“ Und Werner führt weiter aus, dass die Schüler und Lehrer sich dort „mit Klimathemen, aber auch mit Mülltrennung und Nachhaltigkeit beschäftigen. Auch wir möchten die Schüler sensibilisieren und auf den Klimawandel aufmerksam machen. Dafür haben wir einen Schulgarten, Mülltrennung und möchten in der Zukunft ein Projekt zum Kleider- und Fahrradreparieren ins Leben rufen. Auch das Buch Klimahelden gibt Beispiele, wie Kinder sich engagieren können, denn sie sind letztendlich die, die alles ausbaden müssen.“

Zurück ins Klassenzimmer zu den Versuchen der jungen Forscher: Dort sind die Schüler eifrig mit den Messungen beschäftigt. Die Oberflächentemperatur des Stiftes ist genauso interessant wie die des Fensters oder des Tischs. „Manche Sachen wusste ich schon, andere noch nicht. Deswegen gefallen mir die Experimente besonders gut“, erzählt Melissa (11).

Zukunftsfähiges Denken fördern

Auch ein Föhn kommt zum Einsatz: Mit diesem wird ein Spiegel erwärmt, bis dessen Oberfläche beim Anhauchen beschlägt „das dauert aber ganz schön lange, bis etwas passiert“, beschweren sich die Jungforscher an dieser Station. Nach einer Weile ist aber tatsächlich ein Kondensationsvorgang zu beobachten.

Auf ihrer Internetseite nennt die KLiBA „Kinder und Jugendliche zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln zu ermutigen“ als eines ihrer Hauptziele. Dies hat das Projekt „Zimmerwetter“ in der Klasse 5a auf jeden Fall gemacht, wie die Begeisterung der Jungen und Mädchen für das Thema zeigt.

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