Ortsjubiläum

Ortsjubiläum in Rohrhof: Mittelalterliche Pläne sorgen für Debatten

Unter dem Slogan „1050 Jahre Rohrhof, die symbadische Perle am Rhein“ soll der runde Geburtstag des nördlichen Brühler Ortsteils gefeiert werden.

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Ralf Strauch
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Noch ist nicht komplett klar, wie das Rohrhofer Ortsjubiläum im kommenden Jahr gefeiert wird. Nicht alle Ideen werden wohl verwirklicht. © Sabine Zeuner

Brühl. Das erste mal taucht Rorheim 976 in den Dokumenten auf. Zwar haben Gräberfunde bewiesen, dass im heutigen Rohrhof schon früher Menschen siedelten, doch tritt ein Ort offiziell erst mit der Erwähnung in einer Urkunde in die Geschichte ein. Und das war im nördlichen Brühler Ortsteil eben vor 1049 Jahren. Grund genug die Rundung der Erstnennung im kommenden Jahr unter dem Slogan „1050 Jahre Rohrhof, die symbadische Perle am Rhein“ zu feiern.

So wird es am Freitag, 17. Juli, am Vorabend des Rohrhofer Sommerfestes, das ebenfalls ganz im Zeichen des Ortsjubiläums stehen soll, einen Festakt im SV-Vereinshaus an der Gartenstraße geben. Moderieren sollen das gut zweistündige Programm der erfahrene „Göggel“-Ehrenpräsident Gerhard Luksch und die junge SVR-Leichtathletin Emilie Braun. Neben der Begrüßung und Festrede des Bürgermeisters soll es musikalische und unterhaltsame Beiträge, Grußworte und Ehrungen geben. „Es wird also eine kleine Feierstunde mitten in Rohrhof sein“, fasst Bürgermeister Dr. Ralf Göck das Vorhaben im Gespräch mit unserer Zeitung zusammen.

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Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der örtlichen Vereine Wolfram Gothe, der auch zum Vorbereitungsteam gehört, bedauert das, denn er sieht die Halle als zu klein an. „Da ist neben den geladenen Gästen doch viel zu wenig Platz für die Bevölkerung“, kritisiert er gegenüber unserer Zeitung. Er würde gerne einen größeren Festakt, wie bei vorangegangenen Ortsjubiläen, ausrichten – und das in der Halle der Schillerschule. Doch mit dieser Idee konnte er sich im Vorbereitungsteam bislang nicht durchsetzen. Ein mehrstündiges Programm mit zahlreichen Darbietungen sei nicht mehr zeitgemäß, wird ihm entgegengehalten. Da sei es doch kaum möglich, die große Sporthalle mit Publikum zu füllen, lautet ein Argument gegen diesen Veranstaltungsort. Und ein Bühnenprogramm – womöglich mit zusätzlich engagierten externen Künstlern – verursache zu große Kosten, fasst Göck die Meinung des Vorbereitungsteams aus seiner Sicht zusammen.

Vereine gestalten Sommerfest mit historischem Flair

Das Sommerfest selbst soll mehr als in den vergangenen Jahren von örtlichen Vereinen gestaltet werden. Den einen oder anderen mittelalterlichen Programmpunkt einzubauen, wird noch überlegt. So könnten beispielsweise Gaukler oder Feuerschlucker während der ruhigeren Stunden auf der Festmeile auftreten. Die Idee eines Mittelaltermarktes auf dem Hofplatz, wie es Gothe vorgeschlagen hat, scheint allerdings inzwischen bei den anderen Mitgliedern im Vorbereitungsteam auf wenig Gegenliebe zu stoßen. Auch da werden Kosten angeführt und die Tatsache, dass solche Märkte ohne Eintrittsgelder finanziell nicht zu stemmen seien. Es sei zudem etwas für ein sehr spezielles Publikum, während der Rummelplatz mit seinen Fahrgeschäften ein breiteres Publikum ansprechen würden.

Auch der reduzierte Vorschlag Gothes, einen mittelalterlichen Handwerkermarkt auf den Wiesen im Rheinfeld zu organisieren, der laut Gothe relativ kostenneutral sein dürfte, hat einen Teufelsfuß: Es wird derzeit geprüft, ob solch eine Veranstaltung in einem Landschaftsschutzgebiet überhaupt zulässig ist.

Sicher ist allerdings, dass es auf dem Sommerfest zum Jubiläum ein Geschichtszelt geben soll, in dem auf Stellwänden und auf einem großen Bildschirm die Geschichte der Rohrhofer in Bild und Text erzählt wird. Zudem wird es eine entsprechende Festschrift geben, die vom Heimatverein erstellt wird. Weitere Beschlüsse wird das nächste Treffen des Lenkungskreises „1050 Jahre Rohrhof“ in wenigen Tagen bringen.

Redaktion

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