Turnverein und Gemeinde - „Brühler Impftag der Sportvereine“ trotzt dem Trend / Von allen Abteilungen beteiligen sich Helfer / Viel Lob zu hören

Tolle Werbung – genau 111 Dosen verabreicht

Von 
Volker Widdrat
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Freuen sich über tollen Impftermin: TV-Vorsitzender Uwe Schmitt (v. l.), Ulrike Grüning, Dr. Andre Baumann, Martina Schmitt und Bürgermeister Dr. Ralf Göck. © Turnverein

Brühl. Der Rhein-Neckar-Kreis fährt die Impfkapazitäten runter. In Leimen, Weinheim und Hockenheim wird in den nächsten Tagen das letzte Mal gepikst. Die Impfbereitschaft geht zurück. Aber nicht überall. Der vom Turnverein und der Gemeinde organisierte „Brühler Impftag der Sportvereine“ war ein voller Erfolg. Genau 111 Dosen wurden am Freitag in der Turnhalle im Wiesenplätz verabreicht. Es gab die Vakzine von Biontech und Moderna, den neuen Impfstoff der Firma Novavax hatte das mobile Impfteam des Rhein-Neckar-Kreises nicht dabei, er soll bei den dauerhaften Impfaktionen zum Einsatz kommen.

Wo andere Vor-Ort-Aktionen nur mäßig besucht waren, zeigten die Brühler, wie es auch anders gehen kann. Geworben wurde durch den emsigen Turnverein mit Plakaten in den Straßen und Flyern in den Briefkästen sowie über die Zeitung. Und die beiden Fußballvereine informierten ihre Mitglieder ebenfalls über die Aktion. Die Anmeldungen im Rathaus liefen eher schleppend, dann durfte sich Turnverein-Vorsitzender Uwe Schmitt aber am Vormittag doch über 76 vorgemerkte Impfwillige freuen. In der Turnhalle waren Empfangsbereich, Wartezone, Anmeldung, Arzttische und Impfkabinen in der Umkleide eingerichtet worden. Knapp 40 TV-Mitglieder waren für den Auf- und Abbau im Einsatz. Nach dem Piksen durften die Impflinge in den Ruhebereich. Dort warteten Brezeln, Kaffee und Saft, die gegen eine gute Gabe für die Ukrainehilfe ausgegeben wurden.

Nebenher Spenden gesammelt

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Die fleißigen Helfer des TV sammelten nebenher noch rund 100 Euro an Spendengeld ein. Michael Hemberger von der DLRG St. Leon betreute die geimpften Personen. Werner Herm (83) und seine Frau Marianne (75), seit Jahrzehnten TV-Mitglieder, holten sich ihre vierte Impfung ab. Die Hoffnung, in der Nähe der Marion-Dönhoff-Realschule auch Schüler und Jugendliche anzulocken, habe sich nicht erfüllt, bedauerte Schmitt. Nachmittags kamen noch einige jüngere Leute.

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Der Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Andre Baumann und Gemeinderätin Ulrike Grüning (Grüne Liste Brühl) besuchten die Aktion. „Ich bin so begeistert, wie der Turnverein zusammen mit der Gemeindeverwaltung diese hochprofessionelle Impfaktion auf die Beine stellt. Während andernorts Impfaktionen schleppend laufen, kommen in Brühl weit über 100 Impflinge. Und das liegt auch am bärenstarken Brühler Turnverein und den ehrenamtlich Aktiven“, sagte Baumann.

Am frühen Nachmittag lief die Aktion dann ohne vorherige Terminvereinbarung weiter. Das Helferteam um Martina Schmitt musste weitere Stühle aufstellen. Wegen des großen Andrangs kam es zu kurzen Wartezeiten. Der Turnverein habe die Halle in ein vorbildlich eingerichtetes Impfzentrum umgewandelt, war viel Lob zu hören. Ruth Faulhaber empfing die Besucher am rückwärtigen Eingang der Halle. Ursula Calero Löser nahm drinnen die Daten auf. „Von allen Abteilungen unseres Vereins sind Helfer beteiligt“, sagte Uwe Schmitt stolz.

Nach der verhaltenen Nachfrage beim Impftag Ende Januar war auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck voll des Lobes. Und: „Ja, mit Corona ist nicht zu spaßen“, sagte er mit Blick auf wieder täglich steigende Infektionszahlen in seiner Gemeinde: „Es sind hier deutlich einfachere Verläufe bei den zumeist dreifach Geimpften zu erleben als bei den Ungeimpften im vorigen Jahr. Selbst eine 102-Jährige hat das Virus niedergekämpft und war nicht mal im Krankenhaus.“ Turnverein und Gemeinde dürften sich zugutehalten, „dass wir an diesem 20. Impftag in Brühl insgesamt 111 Menschen mehr Sicherheit geben konnten“.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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