Brühl. Durch die Anschaffung von Lastenfahrrädern möchte die Gemeinde Brühl eine klimafreundlichere Mobilität bei Dienstfahrten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung vorantreiben. „Mit der Umsetzung dieser Maßnahme aus unserem Klimaschutzkonzept sollen CO2-Emissionen vermieden werden, indem für lokale Ortstermine sowie den Transport diverser Ladungen jetzt klimafreundlichere Fahrzeuge eingesetzt werden“, freut sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck, der sich nach einer Runde auf einem Lastenfahrrad begeistert zeigte. Bisher wurden diese Fahrten überwiegend mit Fahrzeugen zurückgelegt, die durch fossile Brennstoffe angetrieben werden. „Die Nutzung der Lastenfahrräder wird sich daher auch positiv auf die Qualität der Atemluft in Brühl auswirken“, ist sich Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls sicher.
Drei Lastenräder unterstützen künftig die Mitarbeitenden der Jahn- und Schillerschule sowie der Bäder bei ihren Transportfahrten. So wird Uwe Schwegler, Hausmeister der Jahnschule, seine Einkaufsfahrten zum Baumarkt oder den Weg zur Sporthalle-Süd nun mit dem Lastenrad tätigen. Auch in der Schillerschule fallen häufig Fahrten an, die Hausmeister Stefan Woitalla jetzt wunderbar mit dem „elektrisch verstärkten“ Lastenrad erledigen kann, so auch den Transport des Schulobstes von der Schillerschule in die Rohrhofschule. Svetlana Golovin vom Hort an der Jahnschule freut sich sehr, dass die Utensilien für die Bewirtschaftung des Hortgartens, wie Gartenwerkzeuge und -erde, künftig klimafreundlich dorthin transportiert werden können.
Auch Einkäufe und Ausflüge des Horts wird das Lastenfahrrad der Jahnschule künftig begleiten sowie Lebensmittel, Spielzeug und Materialien für Feste in die Grillhütte bringen. Im Bereich Bäder gibt es ebenfalls einiges zu transportieren. Werkzeuge und Ersatzteile beispielsweise kann das Bäderteam ab sofort mit dem Rad besorgen, denn gerade für Kurzstrecken ist es eine prima Alternative zum Auto.
Land fördert Anschaffung
Gefördert werden die Lastenfahrräder durch das Verkehrsministerium des Landes mit 25 Prozent der Anschaffungskosten im Rahmen der Landesinitiative Marktwachstum Elektromobilität BW. „Den Löwenanteil zahlen aber wir“, fügt Bürgermeister Dr. Ralf Göck hinzu: „Und wir haben bereits passende Unterstellmöglichkeiten gefunden und werden künftig für die sachgerechte Pflege auch selbst sorgen.“
Ein Trend, der der Umwelt zugute kommt – zumindest dann, wenn die Räder Autos ersetzen: Denn jeder Pkw, der von den Straßen verschwindet, bedeutet weniger CO2, weniger Feinstaub und Stickoxide und weniger Lärm. Allerdings gibt es zumindest im privaten Bereich Zweifel, dass durch den Lastenradboom tatsächlich Autos verschwunden sind. Zahlen dazu fehlen noch.
Anders sieht die Lage im Lieferverkehr aus. Hier werden schon länger Lastenräder auf der sogenannten letzten Meile bis zur Haustür eingesetzt. Modellprojekte zeigen, dass die Fahrräder Zustellfahrzeuge wirklich ersetzen können.
Bestätigt wird das übrigens auch von Prognosen der Europäischen Union: Im Rahmen eines Projekts sind Berechnungen angestellt worden, denen zufolge sich über die Hälfte aller städtischen Transporte auf Lastenräder verlagern ließen. Sollte das tatsächlich passieren, gäbe es einen merklichen Gewinn für den Klimaschutz. zg
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