Jedes Mal, wenn ich in den vergangenen Jahren zu diesem Thema im Regierungspräsidium angerufen habe, kam mir ein Lied in den Sinn: „Never Ending Story“, die Titelmusik des Film „Unendliche Geschichte“. Doch nun scheint sich bei der Dammsanierung das abzuzeichnen, was Buch und Film auch auszeichnete: Ein glückliches Ende.
Nachdem 2018 plötzlich Löcher und Risse auf dem Weg am Hochwasserdamm bei der Fasanerie aufgetreten waren, wurde der Rad- und Fußweg auf seiner Krone wirklich sofort gesperrt. Und auch ansonsten wurde schnell reagiert: mit Schuldzuweisungen. War die Gemeinde verantwortlich, weil ein Kanal undicht ist? Das Regierungspräsidium, weil der Damm nicht richtig konzipiert war? Es ging hin und her.
Nachdem die Gemeinde als Schuldiger ausgeschlossen wurde, setzte es sich fort im alljährlichen „Ja, aber“. Plötzlich behinderte der Naturschutz mit seinen Vorgaben die Sanierung, dann wurden neue Gründe gefunden, warum es nicht, wie jeweils im Jahr zuvor verkündet, vorwärts ging. Das war nicht nur unschön, weil ein netter Rad- und Fuß- vor allem sicherer Schulweg gesperrt war. Auch die Anwohner hatten Sorge wegen des Hochwasserschutzes, den dieser Damm schließlich auch gewährleisten soll.
Zwar hatte das Regierungspräsidium schnell Entwarnung gegeben, es bestünde kein erhöhtes Risiko für eine Umberflutung – Doch warum muss der Damm dann überhaupt saniert und, wie es die aktuelle Planung vorsieht, sogar noch ertüchtigt werden?
Sei es drum. Nun die Wende: Es geht los. Freuen wir uns daran. Wenngleich ein Thema mich weiter umtreibt. Wie weit wäre eine Schnecke in der Zeit zwischen Sperrung und Sanierung dieses Dammabschnitts vorangekommen? Bis hinunter in den Südschwarzwald, habe ich nachgerechnet. Und wie sieht es aus mit der Rennschnecke aus der „Unendlichen Geschichte“? Egal. Es dauert mir angesichts der Hochwasser der vergangenen Jahre alles einfach viel, viel zu lange.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Unendliche Geschichte
Ralf Strauch kritisiert die lange Zeit bis zur Dammsanierung