Brauchtumspflege

Zunftbaum in Brühl aufgestellt - drei Meter kürzer

Rund um den Goggelbrunnen war am Maifeiertag ordentlich was los. Gewerbeverein und Rohrhöfer Göggel luden zum Zunftbaumaufstellen ein. Für 2023 ist eine Aluminiumversion geplant.

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Marco Brückl
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Sind froh, dass es mit der Zunftbaumstellung geklappt hat: der Vorsitzende der Rohrhöfer Göggel Christian Nordheim (v. l.), die Vorsitzende des Gewerbevereins Helga Fassl, der frühere langjährige Vorsitzende des Gewerbevereins Thomas Zoepke und Bürgermeister Dr. Ralf Göck. © Wolfgang Schwindtner

Brühl. Rund um den Goggelbrunnen war am Maifeiertag ordentlich was los – dass die Feier zur Zunftbaumstellung kurzfristig noch geklappt hatte, darüber waren offensichtlich nicht nur die Organisatoren des Gewerbevereins Brühl und Rohrhof sowie der Rohrhofer Göggel froh. Nach fast drei Jahren bat der Gewerbeverein wieder zu einer Veranstaltung – es war die erste Zusammenkunft mit einem nahen Beisammensein bei Essen und Trinken in der Gemeinde, wie Bürgermeister Dr. Ralf Göck befand – die Corona-Zwangspause dauerte wahrlich lange.

Der einstige langjährige Gewerbevereinsvorsitzende Thomas Zoepke, die aktuelle Vorsitzende Helga Fassl, der Vorsitzende der Rohrhöfer Göggel Christian Nordheim und Bürgermeister Göck erinnerten bei ihrer Begrüßung an die Tradition, die ein Zunftbaum umgibt – aber auch an die Symbolkraft, die einem Aufbruch gleichkommt.

Wappen fürs jeweilige Handwerk

Der Brauch, einen solchen Baum im Ort aufzustellen, stammt aus der Zeit, als es Usus war, dass junge Burschen auf die Walz gehen, um ein Handwerk zu lernen. An den Wappen konnten sie dann sehen, ob im jeweiligen Ort ein Meister ihres Faches vorhanden war.

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Dass die aktuelle Zunftbaum-Version mit drei Metern weniger daherkommt, wie es sonst üblich ist, sei dem Umstand geschuldet, dass der Zunftbaum in seiner Herberge im Bauhof der Gemeinde allein vom Lagern nicht stabiler geworden sei – im Gegenteil: „Aus Sicherheitsgründen musste der Stamm um drei Meter gekürzt werden“, erklärte Helga Fassl, die mit der Resonanz rund um den Goggelbrunnen freilich sehr zufrieden war. Auch der Kranz und die Zunftzeichen fehlen am Zunftbaum ebenso wie die farbenfrohen Bänder.

Der gekürzte Baum, der seiner Zeit den Weg nach Rohrhof aus dem Wald in Oftersheim gefunden hatte, wurde von den Mitarbeitern des Bauhofs bereits einen Tag zuvor am Samstag aufgestellt. Normalerweise wird er mit einer Kurbel feierlich emporgehievt. Wie Bürgermeister Dr. Ralf Göck erklärte, werde der Zunftbaum in Zukunft aus Aluminium bestehen. Auch wenn es aufgrund des Leichtmetalls ein wenig im Gebälk der guten alten Tradition knirsche, so könne doch erwartet werden, dass der Zunftbaum verlässlicher in Gebrauch und seine zunächst höheren Anschaffungskosten wert sein wird.

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