Dachsanierung nicht um jeden Preis

Eppelheim. Das Dach des Capri Sonne Sport Center (CSSC) ist undicht. Wasser dringt ein und tropft auf den Hallenboden. „Das Dach muss so schnell wie möglich dicht werden, aber nicht um jeden Preis“, sagte Stadtkämmerer Michael Seip in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Bereits vergangenes Jahr hatte es Undichtigkeiten am CSSC gegeben. Die Lecks waren aber beseitigt worden. Ende September hatte der TV Eppelheim erneut Wasser auf dem Hallenboden festgestellt und gemeldet. Bei einer Untersuchung des Daches konnte die undichte Stelle jedoch nicht gefunden werden. Es sei davon auszugehen, dass sich das Loch vermutlich unter der Photovoltaikanlage auf dem Dach befindet. Die Firma Photon Energy als Betreiber der Anlage wurde daher kontaktiert. Nun liegt das Angebot für die Abschaltung sowie den Rück- und Wiederaufbau der Photovoltaikanlage vor. Die Kosten belaufen sich auf über 101 000 Euro. Die Arbeiten können aber erst 2023 durchgeführt werden, da die Firma zurzeit komplett ausgebucht ist. Lediglich die Abschaltung könnte noch vor Jahresende vorgenommen werden.

Die Karlsruher Facility Management-Firma hat beim zu beauftragenden Dachdeckerunternehmen nachgefragt. Dieses könnte die Arbeiten für Rück- und Aufbau auf Nachweis übernehmen. Voraussetzung hierzu sei jedoch eine Haftungsbefreiung durch den Mieter der Anlage. Hiervon rate die Verwaltung vor dem Hintergrund etwaiger Regressansprüche aber dringend ab, teilte Seip mit.

Das Gremium nahm Kenntnis vom aktuellen Sachstand. Martin Gramm (Grüne) wies auf einige Fallstricke hin. Er rate dringend von einem Beginn der Arbeiten mit einer Haftungsbefreiung ab, „um nicht später auf immensen Kosten sitzen zu bleiben“. Neben Abschaltung, Demontage und Wiederaufbau der Anlage kämen die Kosten für die eigentliche Dachreparatur hinzu: „Ein nicht zu unterschätzendes Kostenvolumen.“ Trudbert Orth (CDU/FDP) forderte die Vorlage der Schadensanmeldung und eine schriftliche Stellungnahme des Investors: „Sollte eine Einigung nicht möglich sein, muss ein Gutachter eingeschaltet werden.“ Für Bürgermeisterin Patricia Rebmann war es wichtig, dieses Problem auf der Tagesordnung gehabt zu haben: „Das wird noch ein längerer Prozess.“