Eppelheim. Die Bestattungskultur wandelt sich. Es gibt immer mehr Urnenbestattungen. Der Technische Ausschuss nahm Kenntnis von den Planungen für ein neues Urnengrabfeld auf dem Friedhof in Eppelheim.
Die vorgesehene Fläche ist derzeit ein Ruhebereich mit Pflanzbeet und Sitzbänken und wurde bislang nicht als Grabfläche genutzt. In der Mitte soll ein Urnengrabmal platziert werden. Die Verwaltung hatte bei drei Steinmetzbetrieben angefragt, aber nur ein Gestaltungsvorschlag für die Urnengemeinschaftsanlage war eingegangen. Das Urnengrabmal besteht aus einem Sockel und zwei in sich gedrehten Quadern, auf denen die Namen der Verstorbenen angebracht werden können. Mit dem neuen Feld können insgesamt 32 Urnengrabstätten bereitgestellt werden, acht Einzelgrabstätten in einem inneren Ring und zwölf Doppelgrabstätten in einem äußeren Ring. Die Doppelurnengrabstätten erhalten jeweils eine eigene Stele.
Dass die geplante Maßnahme im Ausschuss besprochen werde, sei der Wunsch von Bürgermeisterin Patricia Rebmann gewesen, sagte deren Stellvertreterin Christa Balling-Gündling (Grüne), die die Sitzung leitete.
Martin Gramm (Grüne) monierte, dass die im Februar vor zwei Jahren vom Gemeinderat beschlossene „Arbeitsgruppe Friedhof“ inzwischen wieder aufgelöst worden sei. Bei den Haushaltsvorberatungen im Januar sei dem Gremium von Bürgermeisterin Rebmann mitgeteilt worden, dass die Verwaltung „alle meist finanziell umsetzbaren Wünsche erledigt habe“. Das abrupte Ende der Friedhofs-AG habe ihn „sehr überrascht“, so Gramm. Er habe mehrfach sein Interesse an der Mitarbeit bekundet, sei aber mit dem Hinweis abgespeist worden, die AG sei nicht für Stadträte gedacht. Bei einem Treffen auf dem Friedhof im August vergangenen Jahres habe er vorgeschlagen, zur nächsten Zusammenkunft Vertreter aller Fraktionen einzuladen. Die Auflösung der AG sei eine „gravierende Missachtung bürgerschaftlichen Engagements“.
Trudbert Orth (CDU) meinte, dem Friedhof fehle ein Gesamtplan, es gebe bisher nur ein „Sammelsurium von Ideen“. Der Ausschuss sollte immer gefragt werden. Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) war ebenfalls dafür, die Fraktionen mehr mit einzubinden: „Die neue Fläche sollte entwickelt werden.“
Volker Wiegand (CDU) meinte, die AG sei aufgelöst worden, weil der Friedhof sich „zum Positiven gewandelt“ habe. Jetzt müsse man sich darüber Gedanken machen, wie der Friedhofsbereich in einigen Jahrzehnten aussehen könnte. Horst Fießer (CDU) konnte sich ein Treffen des Gemeinderats mit der Friedhofsleitung vorstellen, um Ideen zu besprechen. Die Kenntnisnahme war einstimmig.
Dachterrasse und Bauanträge
Das Dach einer Garage auf dem Grundstück Kirchheimer Straße 1 wird schon länger als Dachterrasse genutzt. Weil das eine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung darstellt, war der Eigentümer durch das Baurechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises aufgefordert worden, einen entsprechenden Bauantrag zu stellen. Der Ausschuss tat sich schwer damit und diskutierte lange, ob die Umgestaltung schön aussieht, ob vielleicht ein Sichtschutz gut wäre oder ob eventuell Gegenstände von oben auf die Straße fliegen könnten. Der Bauantrag wurde schließlich mit neun Ja- und zwei Neinstimmen sowie zwei Enthaltungen genehmigt.
Keine Gegenstimmen gab es für den Bauantrag zum Abbruch des bestehenden Wohnhauses und den Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit fünf Wohneinheiten auf dem Grundstück Johann-Sebastian-Bach-Straße 11. Der Neubau wird wuchtig, aber Eppelheim braucht Wohnraum. Andere Gebäude in der Umgebung sind höher, fünf vorgeschriebene Stellplätze sind vorhanden. Alle Anregungen aus dem Gremium stellten sich schon als gesetzlich geregelt heraus.
Auch das Grundstück Freiherr-von-Drais-Straße 14 soll so weit wie möglich ausgenutzt werden. Der Bauantrag beinhaltet den Abbruch des bestehenden Wohnhauses sowie den Neubau eines Reihenhauses mit drei Wohneinheiten und einer Garage. Im Erdgeschoss der jeweiligen Einheit sind Küche sowie Wohn- und Essbereich geplant. Im Obergeschoss werden Kinder-, Schlaf- und Badezimmer eingerichtet. Im Dachgeschoss soll ein Studio untergebracht werden. Einigen Ausschussmitgliedern war der Neubau direkt an der Autobahn „zu massiv“, andere wiederum sahen das Grundstück „bestens ausgenutzt“. Alle Auflagen sind erfüllt, die Nachverdichtung gut gelöst. Der Beschlussvorschlag bekam bei zehn Jastimmen drei Enthaltungen.
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