Eppelheim. Der Eppelheimer Gemeinderat blickt in seiner nächsten Sitzung am Montag, 17. November, um 18 Uhr im Bürgersaal auf gleich mehrere große Zukunftsprojekte: Wie soll sich die Stadt auf zunehmende Hitzeperioden einstellen, wie wird die Wärmeversorgung klimafreundlich umgebaut – und braucht Eppelheim eine eigene Wohnungsbaugesellschaft? Bereits im Oktober 2022 entschied der Gemeinderat, dass ein Hitzeaktionsplan erstellt werden soll. Rund zwei Jahre später vergab das Gremium die Planung an die MVV Regioplan, nachdem der Stadt Fördergelder zugesagt worden waren.
Analyse zeigt besonders betroffene Bereiche in Eppelheim
Das Projekt steht nun vor dem Abschluss. Projektleiterin Lena Foltin wird in der Sitzung von den Ergebnissen berichten. So wird sie unter anderem die Hitzeauswirkung darstellen, auf das Warnsystem des Deutschen Wetterdienstes eingehen und konkret die Folgen für Eppelheim aufzeigen. Die MVV Regioplan hat besonders die Durchschnittstemperatur und die Anzahl der heißen Tage für den Hitzeaktionsplan ausgewertet. Aus dem Verschnitt der Daten ergibt sich der Handlungsbedarf für besonders vulnerable und hitzebetroffene Bereiche der Stadt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Dabei geht es zum einen um kurzfristige Lösungen wie dem Aufbau eines Hitze-Netzwerks mit externen Akteuren oder schnelle Hilfe während des Sommers und zum anderen auch um langfristige Planungen.
Passend dazu befasst sich der Gemeinderat auch mit der Freiwilligen Kommunalen Wärmeplanung (KWP), die das Gremium an die Stadtwerke Heidelberg vergeben hat. Seit einem Monat liegt nun der Endbericht vor. Als strategischer Fahrplan soll die KWP dabei helfen, die ambitionierten Klimaschutzziele aus dem KlimaG BW umzusetzen. Konkret bedeutet das eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent bis 2030 sowie die Treibhausneutralität bis 2040.
Fernwärme, Wärmepumpen und Photovoltaik als zentrale Maßnahmen
Im Bericht wird unter anderem der Ausbau von Fernwärme in bestimmten Gebieten empfohlen, in anderen Teilen soll auf eine individuelle Wärmeversorgung – beispielsweise mit Wärmepumpen - gesetzt werden. Der Katalog schließt 21 einzelne Maßnahmen ein, von denen mindestens fünf in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden müssen. Darunter fallen etwa der Ausbau von Photovoltaik auf privaten und gewerblichen Dachflächen oder eine Wärmpumpenplanung.
Darüber hinaus befasst sich der Gemeinderat mit einem Antrag der SPD-Fraktion: der Gründung einer Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Bereits mehrfach wurde darüber im Gemeinderat diskutiert, jetzt hat die Fraktion noch einmal die Gründung beantragt. So könne die Stadt Eppelheim eigenen Wohnungsbau erstellen und verwalten. Äußerst kritisch bewertet wird die Gründung einer Wohnungsgesellschaft laut Vorlage nach Rücksprache mit dem Kommunalrechtsamt vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Stadträte entscheiden werden.
Stadt will Struktur bis 2026 neu ordnen
Des Weiteren soll das Gremium über die Verlängerung der Assistenzstelle für das Haus der Begegnung abstimmen. Die städtische Einrichtung dient als zentraler Ort für Begegnung, Integration und Engagement. Ursprünglich aus Fördermitteln wurde eine Personalstelle auf Minijob-Basis geschaffen. Die Kraft übernimmt organisatorische Aufgaben, darunter die Koordination der Raumnutzung, die Pflege der Website und das Erstellen von Plakaten. Nachdem die Förderung ausgelaufen war, zahlte die Stadt die Stelle weiter. „Während Befürworter und Kritiker des Projekts teils unterschiedliche Annahmen über die Zukunft der Stelle getroffen haben, soll nun Klarheit für alle Seiten geschaffen werden“, heißt es in der Vorlage. Bis 31. März 2026 soll die Stadt die Stelle noch weitertragen. Bis dahin sollen Verein und Ehrenamtliche die Struktur eigenständig aufstellen und sich zu einer langfristigen Lösung positionieren.
Außerdem soll der Rat über die Gebührensatzung für die Benutzung der städtischen Sport-/ Turnhallen und Gymnastikräume sowie den Bebauungsplan „Dr.-Eckener-Straße II“ entschieden.
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