Eppelheim. „Das ist aber hoch“, sagt Schülerin Maja Münkel und blickt in den Himmel. Vor der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule in Eppelheim steht ein mobiler Kran der Dachdecker-Firma „Winterbauer“ aus Heidelberg.
An diesem Tag wird aber nicht das Schuldach neu gedeckt, sondern über Berufe informiert. Beim „13. Eppelheimer Berufe-Parcours“ stellen 65 Unternehmen und Institutionen aus der Region vor, welche beruflichen Perspektiven es für die Schülerinnen und Schüler nach ihrem Abschluss gibt.
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Am Stand der Dachdecker können Schüler im Personenkorb eines mobilen Krans in luftige Höhe fahren. „Das geht bis zu 30 Meter hoch“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Winterbauer.
Jobs bei Polizei und Bundeswehr beim „13. Eppelheimer Berufe-Parcours“
Für Maja Münkel und Klassenkameradin Paula Schneider wäre die Arbeit in luftiger Höhe nichts. Außerdem wissen die beiden Zehntklässlerinnen der Karl-Friedrich-Schimper-Gemeinschaftsschule in Schwetzingen schon, was sie werden wollen. „Ich möchte in die Tierpflege“, sagt Maja Münkel. Auch Paula Schneider strebt einen Beruf mit Tieren an, „aber keine Tierärztin“. Die beiden 16-Jährigen sind zum ersten Mal beim Berufe-Parcours an der Friedrich-Ebert-Schule in Eppelheim dabei. Im ganzen Schulgebäude sind Info-Stände verteilt, an denen sich die beiden beraten lassen haben. „Wir waren am Stand von dm, BASF und einer Apotheke“, sagt Paula Schneider. Die Schülerinnen finden gut, dass sie sich über alle möglichen Berufe informieren können. „Es gibt eine große Auswahl.“
Neben regionalen Betrieben sind unter anderem die Bundeswehr, die Polizei und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes vor Ort. Bei Letzteren wird über den Beruf des Binnenschiffers informiert. Einen Verbesserungsvorschlag haben die beiden Schülerinnen dennoch: „Es werden viele technische Berufe vorgestellt, dafür weniger soziale Berufe. Es wäre toll, wenn die auch vertreten wären“, so Paula Schneider.
Organisiert wird der „Berufe Parcours“ unter anderem von Lehrer Marc Böhmann von der Friedrich-Ebert-Schule. „Zum ersten Mal mussten wir Ausstellern absagen“, sagt der Lehrer in Bezug auf die zahlreichen Anfragen. Mehr als 65 Plätze im Schulgebäude und auf dem Hof könne man nicht bieten. Schließlich braucht es noch Platz für die Besucher des Infotages. „Das sind schon um die 1500 Schüler, die über den Tag verteilt hierherkommen.“ Hinzukommen noch Lehrkräfte und Begleitpersonen. Dabei sind Schulklassen aus der Region, „von Sinsheim bis Mannheim“, so Marc Böhmann. Das große Interesse der Firmen, am Berufe-Parcours teilzunehmen, führt er auf den Personalmangel zurück. „Man spürt, dass die Unternehmen auf der Suche nach Fachkräfte sind.“
Besonders gut kommen beim Infotag die Mitmachangebote an. Am Stand von Apothekerin Linda Uchlier können die Jugendlichen Badesalze herstellen und bei der Gelegenheit gleich Fragen loswerden. „Gefällt Ihnen Ihr Job?“, möchte eine Schülerin wissen. „Ja, sehr“, antwortet Uchlier und erklärt, welche Aufgaben in einer Apotheke anfallen. „Man berät viele Kunden“, sagt sie.
„13. Eppelheimer Berufe-Parcours“ : Interessen fördern
Im Zuge des Berufe-Parcours sollen die einzelnen Talente und Begabungen der Heranwachsenden in den Fokus rücken, so Marc Böhmann. Dass der Infotag auf dem Schulgelände stattfindet, hat auch einen Grund: „Wir wollen, dass sich die Schüler in gewohnter Umgebung über Jobs informieren und Kontakte knüpfen können.“ Deshalb verzichtet die Schule bislang darauf, den Berufe-Parcours in eine größere Halle zu verlegen.
Durch die Aktion seien schon einige Praktika und später Ausbildungsverträge zustande gekommen. So solle der Einstieg ins Berufsleben erleichtert werden.
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