Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule

Eppelheimer Klassen werten Schulhof mit Bauprojekten auf

Siebt-, Acht- und Neuntklässler der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule haben viel Zeit investiert, um den Schulhof mit einer hölzernen Sitzgelegenheit zu verschönern. Auch eine Insektenwiese wurde angelegt.

Von 
Sabine Geschwill
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Die Grundschüler schaffen auf dem Pausenhof der Ebert-Gemeinschaftsschule eine Insektenwiese. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Wenn sinnvoller Neugestaltung sinnlose Zerstörung folgt, ist das vor allem für die Neugestalter eine bittere Erfahrung. Das mussten jetzt leider 14 engagierte Siebt-, Acht- und Neuntklässler der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule erleben, die jüngst mit ihren Ideen und ihrer Schaffenskraft das Pausengelände der Grundschüler mit zwei Projekten aufgewertet haben. Im Rahmen der „Kooperativen Berufsorientierung“ an der Schule haben Viyan, Morice, Nick-Leonard, Pauan, Nischar, Marlon, Max, Lukas, Corban, Luke, Berfin, Alex, Timo und Jay ein großflächiges Podest mit Rückenlehnen aus Holz und Stein gebaut sowie eine Insektenwiese mit kleiner Holzumzäunung angelegt. „Unsere Idee war es, ein Teil des Grundschulhofes zu entsiegeln und neu zu gestalten“, informierte Viyan. „Wir wollten für unsere Grundschüler einen Ort der Begegnung schaffen und der Natur mehr Raum geben.“

Damit Schüler im Laufe ihrer Schulzeit ihre Talente entdecken und praktische Erfahrungen sammeln können, gibt es als wichtigen Baustein zur Berufs- und Studienorientierung die „Kooperative Berufsorientierung“ an der Gemeinschaftsschule, für die federführend Marc Böhmann verantwortlich ist. Die beiden Projekte wurden innerhalb von fünf Schultagen mit dem bewährten Kooperationspartner, dem Team der WerkstattSchule aus Heidelberg, sowie mit Unterstützung von Böhmann und seinen beiden Technikkollegen Jan Balduf und Michael Krupitzer in die Tat umgesetzt. Die Ideen wurden von den Schülern erst auf Papier gebracht, dann in Miniaturformat nachgebaut, ehe es an die Neugestaltung eines Teilbereichs des Schulgeländes ging. Bei der praktischen Umsetzung erfuhren die Schüler fachliche Unterstützung bei der Gestaltung und Anfertigung des großen Holz-Stein-Sitzelements und der Insektenwiese samt Umzäunung.

Alle beteiligten Schüler, Vertreter der Schulleitung, Elternschaft, Stadtverwaltung, Gäste und beteiligte Unternehmen stellen sich zum Gruppenbild auf, nachdem sie die Werke bewundert haben. © Geschwill

Eppelheimer Schüler "schaffen mit Händen etwas Schönes"

Beim Einweihungstermin präsentierten sie voller Stolz der Schulleitung und allen Gästen ihre neu geschaffenen Blickfänge auf dem Schulhof und schilderten die einzelnen Schritte von der Idee bis zum fertigen Produkt. Sie zeigten auch auf, wo Schwierigkeiten zu meistern waren. „Das habt ihr toll gemacht“, zeigte sich Rektorin Verena Wittemer begeistert und dankte den Schülern für deren Einsatz. „Ihr habt bei diesen Projekten ganz im Sinne unserer Gemeinschaftsschule gehandelt und als Große etwas für unsere Kleinen geschaffen.“ Bürgermeisterin Patricia Rebmann lobte den Gemeinschaftssinn der Schüler und deren Motivation, mit ihrer Hände Arbeit etwas Schönes für andere zu schaffen. Als Entschädigung für den Muskelkater überreichte sie Projektkoordinator Marc Böhmann und den Schülern einen Geldbetrag zur Verwendung für ein gemeinsames Pizza- oder Eisessen. „Das ist klasse, was ihr für eure Schulgemeinschaft und für nachfolgende Schülergenerationen geschaffen habt“, hob Landtagsvizepräsident Daniel Born hervor. Der SPD-Landtagsabgeordnete fand es gut, dass Schülern der Gemeinschaftsschule regelmäßig die Möglichkeit geboten wird, sich durch praktische Projekte früh über Berufe informieren zu können. „Das hilft euch, um später einen tollen Beruf ergreifen zu können.“ Mit Blick auf die Schüler, das Erschaffene und den in vielen Bereichen spürbaren Fachkräftemangel meinte Elke Bach von der Agentur für Arbeit: „Hier steht die Zukunft für Deutschland.“ Claudia Sandner von der Werkstattschule lobte das großartige Teamwork und friedliche Miteinander der Schüler bei den Projekten. „Das ist das A und O im Berufsleben.“ SPD-Stadtrat Claus Reske lobte: „Ihr habt global gedacht und lokal gehandelt.“ Die Elternbeiratsvorsitzenden Anni-Elisa Süß und Cornelia Sauer dankten den Schülern herzlich für deren Einsatz und Engagement für die Schulgemeinschaft.

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Bauprojekt teilweise beschädigt

Die am Einweihungstag noch vorherrschende Freude über das Neuerschaffene auf dem Schulgelände währte nicht lange. Zwei Tage später war der kleine Insektengarten teilweise beschädigt. Es wurden von der Umzäunung einige Holzpfosten herausgerissen und Zaunhölzer abgerissen. Das bestätigte Marc Böhmann auf Anfrage. „Ein Kollege, der auch am Bauprojekt beteiligt war, hat mit seinen Kindern die herumgeworfenen Holzteile zusammengeräumt und gesichert.“ Der Rest des Bereiches sei glücklicherweise unbeschädigt geblieben. „Auch das große Holz-Sandstein-Podest ist nicht beschädigt worden“, informierte Böhmann. Da Schulleitung und viele Lehrer derzeit mit Abschlussprüfungen beschäftigt seien, habe man sich noch nicht über das weitere Vorgehen besprechen können, sprich ob Anzeige gegen Unbekannt erstattet wird. „Ich persönlich würde diesen Vorfall nicht dramatisieren. An den bisher neun erschaffenen Bauwerken, die wir seit 2016 im Rahmen der kooperativen Berufsorientierung auf unserem Schulgelände gebaut haben, gab es bislang kaum eine mutwillige Beschädigung zu beklagen,“, betonte Böhmann.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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