Tradition

Mit dem E-Bike zur Eppelheimer Kerwe

Viele Gäste und Delegationen der Partnerstädte von Eppelheimer kommen trotz Regenwetter zur Kerwe. Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Kerweborschtin Sandra Schönerstedt fahren mit den E-Bikes vor.

Von 
Sabine Geschwill
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Bürgermeisterin Patricia Rebmann kommt mit dem E-Bike zur Kerwe. Chauffiert wird sie von Kerweborschtin Sandra Schönerstedt. © Geschwill

Eppelheim. Früher war es viele Jahre die Pferdekutsche, die traditionsgemäß den Kerweborscht samt Bürgermeister zur Kerwe brachte. Später waren dann für diese Fahrt Bauhoffahrzeuge im Einsatz. Im Jahr 2022 hat der Fortschritt Einzug gehalten in der Stadt: Dank Elektromobilität kamen Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Kerweborschtin Sandra Schönerstedt mit dem E-Bike zum Festgeschehen geradelt. „Klimakrise“ lautete die Erklärung bei der Kerweeröffnung bezüglich des gewählten Fortbewegungsmittels.

Die Kerweborschtin, die auch eine Kerwerede mitgebracht hatte, chauffierte mit unterstützter Muskelkraft die mit gut gefülltem Bierkrug ausgestattete Rathauschefin zur Festbühne am Hugo-Giese-Platz. Der Fanfarenzug der Kurpfälzer Trabanten Heidelberg bahnte den beiden Damen fahnenschwenkend und mit viel Musik den Weg durch die Menge. Die Garden und Elferräte des Eppelheimer Carneval Clubs (ECC) marschierten mit ihrem Sitzungspräsidenten Jens Schneider hinterher und hatten die Kerweschlumpel dabei, die nach altem Brauch und guter Tradition für alle weithin sichtbar auf dem Kerweplatz am höchsten Fahnenmast während der Festtage ihren Platz bekam.

Seit Sandra Schönerstedt als ECC-Aktive das Amt der „Kerweborschtin“ übernommen hat, hat die Kleider liebende Kerweschlumpel „Berta“ ausgedient. Sie wird seither durch einen bärtigen und Hosen tragenden „Kerwe-Schorsch“ ersetzt.

Mit Blick auf zwei Jahre Kerwe-Pause in der Stadt begrüßte die Bürgermeisterin die Kerwebesucher mit den Worten: „Wie wunderschön, dass Sie alle da sind und wir hier heute endlich wieder stehen dürfen.“ Allen, die zum Gelingen der Eppler Kerwe mit Straßenfest ihren Beitrag leisten, dankte sie sehr herzlich. Es gebe viele, die gerne vor der Theke stehen und die Kerweangebote genießen, aber dazu benötige es Ehrenamtliche, die hinter der Theke das überhaupt erst ermöglichen. Ein „Kraftakt“, der Zeit, Geld und Personal koste, sei die Teilnahme an der Kerwe für die Partnerstädte Eppelheims mit ihren landestypischen Spezialitäten an den Partnerständen, wusste sie. Doch mit Wilthen, Dammarie-lés-Lys, Montebelluna und Vertésacsa seien alle Freunde und Partner der Stadt vor Ort, freute sich Rebmann und wertete dies als gutes Zeichen für ein vereintes Europa und der Freundschaft.

Fassbieranstich mit vier Schlägen

Die Vertreter der Delegationen wurden alle namentlich begrüßt und überbrachten auch Grußworte. Wilthens Bürgermeister Michael Herfort machte den Anfang, dann folgte Montebelluna mit Lazzaro Lattanzio. Für die ungarischen Freunde kam Helga Blaumann auf die Bühne und für Frankreich grüßten Annie Nivert und Gilles Battail. Aufgrund der partnerschaftlichen Verbindung Montebellunas zu Dammarie-lés-Lys und zur Stadt Oberkochen im Ostalb-Kreis weilte erstmalig auch Oberkochens Bürgermeister Peter Traub in Eppelheim. Ihm wurde die Ehre zuteil, den Fassbieranstich durchzuführen, den ursprünglich die Bürgermeisterin übernehmen wollte.

Traub machte den ihm spontan angebotenen „Job“ souverän. Mit vier Schlägen saß der Zapfhahn und das Freibier floss. Die bereitgestellten Bierkrüge waren schnell befüllt, so dass Gäste und Kerwevolk auf die Kerwe anstoßen konnten. Gerade weil die Wetterprognosen für das Kerwe-Wochenende sehr bescheiden waren, rief das Stadtoberhaupt alle auf: „Lasst uns für dieses Wochenende die Sorgen vergessen. Jetzt wird gefeiert im schönen Eppelheim.“

Bei der Eröffnung hatten die Regenwolken noch ein Einsehen und hielten dicht. Doch am späten Samstagnachmittag und Abend sowie am Kerwesonntag hatten die Vereine mit ihrer Straßenkerwe nicht mehr so viel Glück. Am Mittwoch laden die Schausteller zum Abschluss der Kerwe auf den Festplätzen am Hugo-Giese-Platz, am Parkplatz hinter dem katholischen Gemeindezentrum und dem Karl-Junginger-Platz zum Familientag ein.

Info: Weitere Bilder gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Eppelheim: Impressionen von der Kerwe 2022

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Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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