Eppelheim. Die Asiatische Tigermücke ist eine nur drei bis zehn Millimeter große, aber sehr aggressive Stechmückenart, die nicht nur dämmerungsaktiv ist. Das Landesgesundheitsamt empfiehlt daher die Bekämpfung sowie Kontrollmaßnahmen, um die Populationen gering zu halten oder zu eliminieren.
Im September hatte ein Bürger erste Exemplare der Stechmücken auch in Eppelheim gemeldet. Der Technische Ausschuss sollte nun über die Vergabe der Überwachung und Bekämpfung der Tigermückenpopulation an ein Tochterunternehmen der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur biologischen Stechmückenbekämpfung (KABS) in Speyer entscheiden. Bei einem Larvensampling sei festgestellt worden, dass sich in Eppelheim eine Population der Asiatischen Tigermücke bereits etabliert habe.
Gesundheitliche Risiken und Maßnahmen gegen Tigermücken
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises als zuständige Behörde und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hatten die Anordnung der zur Bekämpfung erforderlichen Maßnahmen dringend empfohlen. Wegen des „hohen Risikos für die Gesundheit von Menschen“ sollte das auf dem Gemarkungsbiet „vollumfänglich durchgeführt“ und ein geeignetes Monitoring-Verfahren „auch für die nächsten Jahre etabliert“ werden. Außerdem sollten insgesamt fünf „Bekämpfungsrunden“ sowie eine Informationskampagne in einem bestimmten Bereich veranlasst werden.
Martin Gramm (Grüne) dankte der Verwaltung, „dass sie jetzt aktiv zur Bekämpfung der Tigermücke geworden ist“. Er selbst habe bereits im August vergangenen Jahres auf die Problematik aufmerksam gemacht. Die Stechmücke könne Überträger gefährlicher Infektionskrankheiten sein. Gramm zitierte den langjährigen Direktor der Kabs, Norbert Becker, wonach die Bekämpfung mit dem Insektizid Bti „nur selektiv Mückenlarven abtötet“.
Das Bodenbakterium sei „kein Gift im üblichen Sinne“. Die Tigermücken versteckten sich im Gebüsch und seien „energetisch nicht interessant für Vögel“. Der Grünen-Stadtrat plädierte vehement für den Beschlussvorschlag der Verwaltung: „Die moralische Verantwortung hätten wir als Mitglieder des Gremiums aber in jedem Fall zu tragen.“ Mit dem Vorschlag verwirkliche man auch den Grundsatz: „Global denken und lokal handeln.“ Die Tigermücken-Bekämpfung kostet Geld. Das Gremium stimmte bei drei Neinstimmen und zwei Enthaltungen der Vergabe an den Speyerer Verein für 47.500 Euro zu.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim_artikel,-eppelheim-tigermuecke-wird-auch-in-eppelheim-bekaempft-_arid,2195293.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim.html
[2] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/speyer.html