Eppelheim. „So geht es nicht mehr weiter, da gehen Steuergelder drauf“, fand Bürgermeisterin Patricia Rebmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutliche Worte. Beim Tagesordnungspunkt „Umgang mit öffentlichem Eigentum“ ging es um die „unsachgemäße Nutzung“ der Sporthallen. Vor allem das Capri-Sonne-Sportcenter (CSSC) sei von Vandalismus betroffen, appellierten Verwaltung und Gemeinderat nun erneut an Nutzer, Schüler und Lehrer sowie Mitglieder der Sportvereine. Die Stadt müsse jährlich für die Instandhaltungsmaßnahmen der Gebäude aufgrund von Sachbeschädigungen immer wieder Reparaturen vornehmen, die sowohl personell wie auch finanziell die Budgets sehr belasten, hieß es in der Sitzungsvorlage.
Immer wieder habe die Verwaltung die Schulen und Vereine kontaktiert, um über die Missstände zu informieren, verbunden mit der Bitte um Sensibilisierung der Schüler und Vereinsmitglieder. Bisher leider ohne Erfolg. In der Sitzung waren Bilder zu sehen. Vertreter der Fraktionen hatten sich bei einem Rundgang durch das CSSC bereits einen Eindruck verschaffen können.
Unerlaubte Feiern an Abend, nach denen Müllberge und verschmutzte Toilettenanlagen zurückbleiben, seien ein Übel. Nachts stünden häufiger die Türen offen. Nach dem Sportbetrieb würde nicht aufgeräumt. Das führe zu Störungen beim morgendlichen Schulsport. Erhebliche Verschmutzung durch Harz, mutwillige Sachbeschädigungen, beschmierte Wände und beschädigte Türen kämen hinzu. „Die Verwaltung würde sich sehr über einen respektvolleren Umgang mit den zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten freuen“, hieß es in der Vorlage weiter.
Fehlverhalten nicht akzeptabel
„Ein solches Fehlverhalten kann nicht akzeptiert werden“, meinte Claus Reske (SPD). Seine Fraktion appelliere an die Schulen und Vereine, dass in den Fachkonferenzen Sport diese Vorfälle „thematisiert werden und Lehrer, Trainer und Übungsleiter die Schüler und Jugendlichen sensibilisieren, dass hier öffentliches Eigentum oft mutwillig beschädigt wird“. Auch die Ausgabe der Schlüssel für die Hallen müsse kontrolliert werden, „damit es nicht an Wochenenden zu unerlaubten Festivitäten kommt und die Türen über Nacht nicht verschlossen sind“. Eine Zwischenreinigung der Halle würde rund 1000 Euro pro Monat kosten, erklärte Rebmann. „Die dargestellten Beschädigungen und Vermüllungen sind nicht zu akzeptieren“, führte Marc Böhmann (Grüne) aus.
Früher habe es einen Hausmeister gegeben, der für seine Sporthalle zuständig gewesen sei. Das sei heute, wo Schulgebäude und Sporthallen von einem privaten Investor betrieben werden, sicherlich schwieriger zu bewerkstelligen als damals. „Klare, transparente und umsetzbare Regeln sind einzuhalten“, so Böhmann: „Letztlich muss hier das Verursacherprinzip greifen. Die Nutzer, die für die Schäden verantwortlich sind, müssen die entstehenden Kosten begleichen.“ Sein Vorschlag: Ein runder Tisch mit allen Beteiligten, um die Abläufe in den Sporthallen zu besprechen und zu klären, wie die Beschädigungen in Zukunft zu vermeiden sind.
Isabel Moreira da Silva (Grüne) plädierte dafür, die Nutzer in die Verantwortung zu nehmen. Dieser Meinung war auch Harald Andres (CDU): „Da müssen wir hinterher sein.“ Dem Gremium blieb nur die allgemeine Kenntnisnahme. „Wenn nichts mehr hilft, muss die Halle ganz geschlossen werden“, warnte die Bürgermeisterin.
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