Hockenheim. Jahrzehntelang prägte sie das renommierte Fachgeschäft Herzer mitten in Hockenheim. Sie hatte nicht nur besten Kontakt zu den Kunden, sie war auch eine Persönlichkeit, der Gespräche mit Menschen wichtig waren, zuhören und reden, verstehen und Mut machen, das war typisch für Alida Imhoff. Jetzt ist sie im Alter von 91 Jahren verstorben.
Ihre letzte Lebenszeit verbrachte Alida Imhoff wieder in ihrer Heimat im Wohnpark Esens in Ostfriesland. Dort lebt auch ihre Tochter Maike, während Sohn Andreas in Hockheim zu Hause ist, wo auch sie sechs Jahrzehnte lebte.
Von Ostfriesland kam Alida Imhoff nach Hockenheim
In Ostfriesland verbrachte Imhoff ihre ersten beiden Lebensjahrzehnte, dort lernte sie auch ihren späteren Mann Werner aus Hockenheim kennen, der längere Zeit in Ostfriesland lebte und wo das Paar auch heiratete. Als es nun darum ging, das vor nunmehr über 150 Jahren gegründete Traditionsunternehmen Herzer, das Werner Imhoffs Großvater, der Kaufmann und Drogist Albert Herzer, 1898 von einem Gemischtwarenhändler übernommen hatte, weiterzuführen, zogen Alida und Werner Imhoff nach Hockenheim undführten das erfolgreiche Geschäfte weiter.
Schlüssel für den Erfolg des Geschäfts waren die Flexibilität und die kluge Vorausschau, die Alida Imhoff souverän beherrschte. Für sie war schon sehr früh klar, dass Schwerpunkte gesetzt werden mussten, um geschäftlich erfolgreich zu sein. Wichtig waren zu jener Zeit Baustoffe und Eisenwaren sowie auch Tierzubehör, von den Bereichen Drogerie und Lebensmittel trennte sich das Traditionsunternehmen bereits 1963.
Ihre hauswirtschaftliche Ausbildung in Ostfriesland ergänzte Imhoff durch eine kaufmännische Ausbildung in Mannheim. Ihrem Gespür und ihrem Weitblick war es zu verdanken, dass die Firma Herzer ihre Angebotspalette stets erweiterte, dabei aber immer aktuell nach den Bedürfnissen der Zeit richtete.
Alida Imhoff prägte auch das Vereinsleben in Hockenheim nachhaltig
Ehemann Werner verstarb vor knapp drei Jahrzehnten, Sohn Andreas übernahm mit Ehefrau Irmgard 1989 das bestens bestellte Geschäft in der Ottostraße. Alida Imhoff war aber nicht nur die vorausblickende und ideenreiche Geschäftsfrau. Der gute und verständnisvolle Kontakt zu den Menschen war ihr persönliches Naturell, ganz gleich, ob sie zu Fuß oder legendär mit dem Fahrrad in Hockenheim unterwegs war. Sie war federführend im damaligen Gewerbeverein aktiv, brachte ihre Ideen und Vorschläge aber auch bei vielen anderen Vereinen ein.
Für Alida Imhoff war es wichtig, stets Ansprechpartnerin für alle zu sein, bereit zum Zuhören, bereit zum gemeinsamen Nachdenken, vor allem aber bereit zum Helfen, wenn dies in irgendeiner Form möglich war. Wichtig waren ihr auch die Teilnahme am kulturellen Leben der Region, Konzert- und Veranstaltungsbesuche sowie informative Reisen waren für sie selbstverständlich.
Sie fühlte sich wohl, wenn sie mitten im Leben und in engem Kontakt mit ihren Mitmenschen war. Auch wenn sie die letzten Lebensmonate in ihrer ostfriesischen Heimat verbrachte, bestanden stets enge Kontakte zur Kurpfalz, denn aus Hockenheim war sie als clevere Geschäftsfrau und stets freundliche Gesprächspartnerin nicht wegzudenken.
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