Hockenheim. Die Kurzstrecke ist gemeistert, auf die lange Distanz geht’s am Freitag und Samstag: So könnte man den Umzug des Altenheims St. Elisabeth aus dem 1986 eingeweihten Domizil in der Karlsruher Straße in den angrenzenden Neubau und in die ehemalige Geriatrische Reha-Klinik in der Rathausstraße umschreiben. 27 Bewohner haben am Samstag ihre Zimmer im Neubau bezogen, der im September 2019 begonnen und im Oktober 2021 fertiggestellt wurde. Obwohl dabei keine große Distanz überwunden werden musste, war die erste Etappe ein Kraftakt für die Mitarbeiter, betont Heimleiter Markus Hübl – der reguläre Betrieb stand ja nicht still.
Erholen kann sich das Team von St. Elisabeth auch nicht von den Zusatzstrapazen des Wochenendes: Der Umzug ist am Montag gleich weitergegangen. Haustechnik, Verwaltung, Büroräume, Wäscherei und Küche wechseln in dieser Woche in das Gebäude, das bis Oktober 2021 vom Pflegezentrum Offenloch genutzt wurde, das seinen Neubau im Gebiet „Biblis IV. Gewann“ bezog. Wenn alle Bewohner in ihren Zimmern am Marktplatz angekommen sind, werden am 17. Januar die letzten Stationszimmer, Verwaltungsarbeitsplätze und Teile der Küche verlagert.
Viel zu tun am Übergangsdomizil
Dass das Wechselspiel nicht schon im alten Jahr über die Bühne gegangen ist, liegt daran, dass der Reparaturbedarf in dem Gebäude des Rhein-Neckar-Kreises, das seit 2006 als Pflegezentrum genutzt worden war, „wesentlich höher war, als einer der Beteiligten vorher erahnen konnte“, sagt Hübl. Als Mieter habe St. Elisabeth einen sechsstelligen Betrag investiert, hatte somit zwei Baustellen parallel.
„Wir haben die Maler durchgeschickt, haben den Schreiner die ganzen Möbel ertüchtigen lassen, Elektriker sowie Gas-Wasser-Installateure waren im Einsatz“, blickt Hübl auf den Aufwand zurück. Die Hauswirtschaft habe versucht, die Böden wieder ansprechend zu machen, so gut es ging. „Es ist ein Provisorium, das wissen wir alle“, sagt der Heimleiter. Doch das muss tragfähig sein, bis nach Fertigstellung des zweiten Neubauabschnitts das Altenheim wieder an einem Standort vereint ist – voraussichtlich Ende 2023.
Mit dem Ablauf des ersten Umzugs, an dem auch die Ehrenamtlichen des Hauses und einige Angehörige mitwirkten, ist Markus Hübl sehr zufrieden. Die Firma Fels aus Heidelberg habe schon zahlreiche Pflegeheime und Bürokomplexe umgezogen. „Die Mitarbeiter sind sehr ruhig und freundlich mit den Bewohnern umgegangen, auch um die Aufregung rauszunehmen, das war sehr angenehm“, berichtet er. Um 14.30 Uhr war’s geschafft. Gebucht ist das Unternehmen bis Samstag: Zwei Gebäude zu beziehen, erhöhe den Aufwand beträchtlich.
Wohngruppen neu gemischt
Wer künftig wo wohnt, wurde in den vergangenen Wochen festgelegt: Bewohner und Angehörige wurden informiert – auch über die Kosten, die für die Zimmer im Neubau wesentlich höher sind als im Übergangsdomizil in der Rathausstraße. Nicht alle Wünsche nach einem Neubauzimmer konnten erfüllt werden, teilweise musste das Los entscheiden. Somit sind auch neue Gemeinschaften entstanden: Bewohner aus allen vier Stockwerken des Altbaus wohnen jetzt im Neubau zusammen, und weil es in der ehemaligen Reha-Klinik nur zwei Wohnbereiche über die drei Etagen gibt, komme es auch dort zu einer Durchmischung – auch der Mitarbeitenden.
So mussten in den vergangenen Wochen auch die Teams und Bewohnergruppen neu zusammengesetzt werden. Markus Hübl nennt es eine „Herkulesaufgabe“, die 80 Einzelgespräche mit den Mitarbeitern zu führen, um allen zu erklären, warum sie künftig an genau der Position gebraucht werden, für die sie vorgesehen sind.
Nun müssten die Gebäude in den kommenden Wochen „belebt“ werden, sagt Hübl und meint damit, für die wohnliche Atmosphäre zu sorgen, die durch Details wie Bilder und andere Ausstattung entsteht.
Info: Mehr Bilder vom Umzug unter wwww.schwetzinger-zeitung.de
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