Hockenheim. Auf einen „gut gemachten“ Wochenmarkt hatten sich zahlreiche Teilnehmer des Innenstadt-Forums im vergangenen Oktober einigen können als Maßnahme zur Steigerung der Attraktivität des Hockenheimer Zentrums. Ein Marktkonzept, das einen Verkauf am Abend vorsieht und den Fokus auf Genuss statt auf reine Bedarfsdeckung legt, bevorzugt am Freitag oder Samstag war das Wunschkonstrukt, das sich bei IHK-Innenstadtberater Timo Cyriax herauskristallisiert hatte. Rund ein halbes Jahr später steht die Umsetzung an mit dem „Hockenheimer Feierabendmarkt“, der am Freitag, 10. Mai, von 14 bis 18 Uhr auf dem Zehntscheunenplatz Premiere hat.
Wirtschaftsförderer Donald Pape-Rese und der für Tourismus und Stadtmarketing zuständige Gregor Ries haben an einem auf Hockenheim zugeschnittenen Marktkonzept in den vergangenen Monaten gearbeitet, haben das Marktgeschehen in der Nachbarschaft beobachtet und abgeklopft, welche Beschicker für den Feierabendmarkt infrage kommen.
Wochenmarkt in Hockenheim soll sich erst etablieren
Sie kamen zu dem Schluss, dass der Eventcharakter, der mit Musik-, Gastronomie- und Sitzplatzangeboten als zusätzliches Plus betrachtet wurde beim Forum in der Stadthalle, erst in einem zweiten Schritt hinzukommen sollte.
Zunächst müsse sich der Markt als solcher etablieren, erklärt Gregor Ries. Die Erfahrung anderer Kommunen zeige, dass das eine Zeit dauere – selbst bei wöchentlich stattfindendem Verkauf. In Hockenheim sieht die Planung zunächst Termine jeden zweiten und vierten Freitag im Monat vor.
Wochenmarkt ist immer freitnachmittags auf dem Zehntscheunenplatz
Die bei der Befragung von IHK und Stadt geäußerten Wünsche zielten weniger auf einen klassischen Wochenmarkt als auf einen Spezialitätenmarkt ab, blickt Ries zurück. Es gehe um Produkte, die bislang nicht so leicht in der Stadt zu finden sind. Darauf habe man die Sondierung ausgerichtet, etwa in Sandhausen, Wiesloch oder Ketsch, aber auch weiträumig im Internet. Dabei ging es auch um die Frage, wie der Markt in Hockenheim eingeführt werden kann, ohne den Nachbarn etwas abzugraben. Außerdem müssen die gewünschten Beschicker Zeit haben.
Dabei habe sich der Freitagnachmittag als der geeignetste Zeitpunkt erwiesen. Die ersten Begehungen mit den Verkäufern wurden im April auf dem Zehntscheunenplatz absolviert – bei der Standortfrage ist die Beschattung ebenso wichtig wie die Anschlüsse für Strom und Wasser. Bei der Auswahl haben die Marktorganisatoren zuerst auf Regionalität geachtet: „Wir haben sämtliche Landwirte und Anbieter aus der Region abgefragt“, berichtet Gregor Ries.
Woher die Lebensmittel auf dem Wochenmarkt in Hockenheim kommen
Mit Birgit Rinklef ist eine örtliche Bioland-Produzentin an Bord. Positiv aufgenommen worden sei die Anfrage von vielen Betrieben, doch eine Beteiligung scheiterte an Personalkapazitäten. Die Beschickung mit Obst und Gemüse übernimmt das Team des „Vitamingarten“ in der Karlsruher Straße.
Die Lebensmittelpalette wird erweitert durch Schlesische Wurstwaren und die „Allgäuer Käse-Hexe“ mit Hart- und Weichkäsespezialitäten aus dem Allgäu, aber auch anderen Regionen. Südländische Erzeugnisse wie Schafskäse, Antipasti, Fladenbrot, Oliven und Aufstriche gibt es bei einem Delikatesswagen, Brotspezialitäten bietet „Locke’s Brot vom Meister Hans“, ein junges Unternehmen mit Sauerteigbrot, der im pfälzischen Raum ebenso unterwegs ist wie in Baden.
Zum Verkauf steht beim Feierabendmarkt auch Wein in Flaschen von wechselnden Winzern aus der Weinpatengemeinde Duttweiler. Einen Ausschank soll es zunächst nicht geben. An jedem zweiten Markttag steht auch das Wohnwagen-Café von Conny und Moritz auf dem Zehntscheunenplatz, bekannt unter anderem vom Gartenschaupark.
Selbst gemachte Marmeladen, Essige und Eingemachtes steht bei „Ilona’s“ auf der Karte, dazu gibt es einen Gewürz- und Kräuterstand (wahrscheinlich im Monatsrhythmus) und zwei Stände, an denen Backfisch und Lángos zum sofortigen Verzehr vor Ort oder zum Mitnehmen angeboten werden – möglicherweise schon vor der eigentlichen Marktöffnung als Mittagessenangebot. Die Palette könnte noch erweitert werden – am ehesten dann, wenn die Hockenheimer das Angebot annehmen, machen Donald Pape-Rese und Gregor Ries deutlich.
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