Hockenheim. Für „Revived“ aus Hockenheim ist der 16. Februar kein gewöhnlicher Freitag. Zum ersten Mal spielt die junge Band ein selbstständiges Konzert – und für ihr Solodebüt ist Großes geplant. Wer die Jungs kennt, hält diese Konzertprognose für wahrscheinlich: Gegen 20 Uhr platzt das Hockenheimer Pumpwerk aus allen Nähten, die Bässe wummern, die Lautsprecher vibrieren. Denn halbherzig musiziert das Fünfergespann nicht einmal im Traum. Eine kunterbunte Show soll das Publikum mitreißen, unterhalten und begeistern. Sänger Tobias Ernst erklärt: „Wir wollen im Pumpwerk den größtmöglichen Abriss bieten. Sodass die Leute sagen: Das haben wir in diesem Kontext noch nicht gesehen.“
Was die Zuschauer erwartet, ist das Ergebnis monatelanger Arbeit. Wie Rom wurde auch der Erfolg von „Revived“ nicht an einem Tag geschaffen: Der Weg zum ersten Soloauftritt im Pumpwerk war lang – oder recht kurz, je nachdem aus welchem Blickwinkel die Geschichte von „Revived“ erzählt wird. Zusammengefunden hat die Band über das Onlineportal „bandmix.de“. Dort kam es 2021 zum eher zufälligen Kontakt zwischen Gitarrist Matthew Fischer und Sänger Tobias Ernst. Sie kannten sich bereits aus der Schule – und bei ersten Jamsessions mit ihren Brüdern Benedict und Nicolas stimmte die Chemie sofort – „Revived“ war geboren. Als Joel Hoffmann, der die ersten Gigs abmischte, am Keyboard dazustieß, war die Zielrichtung sofort klar: Erfolgreich soll die Band werden, kein bloßer Zeitvertreib.
Die Hockenheimer Band möchte sich musiklisch konstant weiterentwickeln
Das bedeutet vor allem wöchentliche Proben, bei denen „Revived“ versuchen, über sich hinauszuwachsen. „Die konstante musikalische Weiterentwicklung steht bei uns im Vordergrund. Dabei soll nicht der Spaß an der Sache verlorengehen“, bestätigt Schlagzeuger Nicolas Ernst. Trotz der ambitionierten Ziele wird der Ton nie ruppig. „Wir äußern viel Kritik aneinander – nur so werden wir besser, das ist klar. Aber bei uns bleiben diese Äußerungen immer auf musikalischer, professioneller Ebene.“
Es sind vor allem die Freundschaft und eine lebenserfüllende Leidenschaft für die Musik, die im Spiel von „Revived“ deutlich werden. Hochgearbeitet hat sich die Band über Gigs bei Schul- und Stadtfesten – so entstand ein Netzwerk und Stück für Stück ein Repertoire, das sich aus Funk-, Pop-, und Rock-Nummern zusammensetzt. In ihren Sets zeigen sich die Newcomer experimentierfreudig.
„Einfach nur nachspielen ist langweilig. Wir wollen der Musik unseren Sound geben und auch Klassiker neu interpretieren. Mit neuen Arrangements, epischen Intros oder Bühneneffekten stechen wir heraus“, erklärt Nicolas Ernst. „Meistens ist da Matthew die Ideenschmiede. Wir probieren Verschiedenes aus und sind auf der Suche nach Neuem, Unverbrauchtem“, ergänzt er – „was dann letztendlich funktioniert, zeigt sich beim Zusammenspiel.“
Jeder bringt seine eigenen musikalischen Ideen mit ein. Und damit verschiedene Klänge und Genres – so bleibt die Setlist spannend und unvorhersehbar. „Bei ,Revived’ gilt: Wir spielen das, was wir geil finden. Pop, Rock und Funk sind wohl am prominentesten“, erklärt Nicolas Ernst. Beim Musizieren suchen die Jungs auch ab und zu nach besonderen Herausforderungen: „Es gibt durchaus Songs, an die sich andere Bands einfach nicht herantrauen – wir schon. Vieles von Queen zum Beispiel oder ,Livin on a Prayer’ von Bon Jovi, da wird der Stimmumfang auf die Probe gestellt“, meint Tobias Ernst.
Schon bei der Eröffnung des Hockenheimer Skaterparks hinterließ "Revived" Eindruck
Doch in der Musikwelt reicht Talent nicht aus, um daraus mehr als ein kleines Hobby zu machen. Sich zu vermarkten und Kontakte zu knüpfen, ist für den Erfolg unabdingbar. „Wir haben im letzten Jahr viele Veranstalter angeschrieben und uns ein Netzwerk aufgebaut, was sicherlich aufwendig ist, aber sich auf jeden Fall gelohnt hat“, erklärt Nicolas Ernst. Die Draufgänger-Mentalität der Gruppe gepaart mit musikalischem Können hat den Leiter des Pumpwerks Cihad Baz beeindruckt. Beim „Revived“-Auftritt zur Skateparkeröffnung bot er der Band einen Gastspielvertrag an. „Leute bezahlen Geld, um uns zu sehen – das ist ein Meilenstein unserer Karriere“, freut sich Gitarrist Matthew Fischer über den Gig.
Neben Studium und Alltag probten „Revived“ für den großen Tag bis in die späten Abendstunden hinein, ließen Flyer und Plakate drucken. Die Mühen haben sich ausgezahlt, denn jetzt ist alles unter Dach und Fach. Die Musiker warten sehnsüchtig auf Freitagabend. Sie wollen sich und ihren Fans einen unvergesslichen Konzertabend bieten: Mit einer schreiend bunten Setlist, einer abwechslungsreichen Bühnenshow und einer Extraportion Leidenschaft.
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