Hockenheim. Matthew und Benedict Fischer, Tobias und Nicolas Ernst sind zusammen mit Joel Hoffmann die Köpfe, die hinter der jungen Band „Revived“ stecken. Als Fünfergespann mischen sie mit neu interpretierten Rock- und Popcovers die Bandszene der Region auf. Dieses Jahr spielt die Besetzung zum ersten Mal bei der Hockenheimer Nacht der Musik. Mit ihrem Talent, zahlreichen Fans und einer vielfältigen Setlist wollen sie in der EWTO WingTsun-Schule musikalisch auf den Putz hauen. Was die Zuhörer erwartet, erklärt „Revived“-Gitarrist Matthew Fischer im Interview mit unserer Zeitung.
Ihr seid das erste Mal bei der Hockenheimer Nacht der Musik dabei – was sind eure Erwartungen?
Matthew Fischer: Wir freuen uns natürlich sehr darauf und fühlen und geehrt, dass wir angefragt wurden. Wir spielen in der EWTO WingTsun-Schule und hoffen, dass die Hütte voll wird, wir ordentlich was abreißen und die Leute das richtig geil finden.
Im starken Kontrast zu anderen Bands des Abends seid ihr alle noch sehr jung. Wie habt ihr zueinandergefunden?
Fischer: Das ist eine lustige Geschichte. Mit meinem Bruder zusammen habe ich 2021 entschieden, eine Band zu gründen, weil wir zu Hause immer gejammed haben. Ich habe mich deshalb auf einer Internetseite angemeldet, die hieß „bandmix.de“. Da gibt es Rubriken wie „Band sucht Musiker“ oder „Musiker sucht Band“. Dann habe ich dort Tobias Ernst gesehen, den kannte ich schon aus der Schule. Damals hatten wir noch nicht viel miteinander zu tun. Trotzdem habe ich ihn privat angeschrieben und mich auch nach seinem Bruder erkundigt, der Schlagzeug spielt. Wir haben uns getroffen, geprobt und die Chemie hat sofort gestimmt. Später haben wir noch Joel Hoffmann am Keyboard dazu geholt, nachdem er unsere ersten Gigs abgemischt hat.
Welche musikalischen Inspirationen habt ihr? Gibt es Genres, die ihr bevorzugt oder wie entscheidet ihr, welche Songs ihr auf die Bühne bringt?
Fischer: Wir spielen einfach das, worauf wir Lust haben. Meistens schlägt einer von uns einen Song vor, sei es Rock, Pop oder auch Funk. Wir versuchen dann, den Songs immer unsere eigene Note mitzugeben.
Wie schafft ihr das?
Fischer: Das schaffen wir durch neue Arrangements, Schlüsse oder Sounds, die wir austesten. Zusammen entscheiden wir dann, ob es gut klingt oder nicht. Das Schöne ist auch, dass wir alle eher verschiedene Musikrichtungen hören. Ich bin eher der Rocker, mein Bruder und Nicolas hören gerne Hardrock, Tobi und Joel sind hingegen unsere Fachleute für modernen Pop. Außerdem spielen wir alle unsere Instrumente schon sehr lang, beim Zusammenspiel ist das zu spüren – vor allem live. Das kommt alles zusammen und so entsteht eine breite Setlist – für jeden ist etwas zum Feiern dabei.
Was wollt ihr dem Publikum mit euren Gigs mitgeben?
Fischer: Vor allem wollen wir den Spaß, den wir an der Musik haben, auf unser Publikum übertragen. Klar, es ist Covermusik. Aber obwohl es nicht klingen soll wie das Original, wollen wir eine familiäre Atmosphäre aufbauen. Nach unseren Konzerten soll jeder glücklich nach Hause gehen und einen Abend erlebt haben, an den er sich gern erinnert. Zum Glück haben wir Tobias als Frontmann, der richtig gut Stimmung macht und ab und zu auch mal einen Witz reißt (lacht).
Das heißt, dass ihr euch als Band schnell entwickelt habt?
Fischer: Auf jeden Fall. Mit jedem Gig steigt das Selbstbewusstsein und ich hoffe, dass wir das in der Nacht der Musik weiterführen können. Mittlerweile haben wir auch ein großes Repertoire und spielen durchweg bekannte Songs. Spontan sind wir aber auch: Bei einem unserer letzten Auftritte haben wir zwei Liedwünsche erfüllt, die wir vorher nie geprobt hatten. Die Leute fanden es mega. Dafür, dass es uns als Band erst seit zirka einem Jahr gibt, haben wir schon viele Auftritte gespielt, zum Beispiel auf der Kerwe in Laudenbach oder zur Eröffnung des Hockenheimer Skateparks. Dass wir nun auch in der Nacht der Musik spielen, ist ein für uns ein schöner Erfolg und nicht selbstverständlich. Mit jedem Gig kommen auch neue Gigs hinzu. Es macht wirklich Freude, mit anzusehen, wie sich unsere Band in so kurzer Zeit entwickelt hat.
Habt ihr als Band Vorbilder und holt euch bei anderen Tipps?
Fischer: Also ich schon, ja. Ich bin jedes Wochenende unterwegs und höre mir Bands an. Ich liebe es, Musik zu leben, zu hören und natürlich zu spielen. Klar schaut man sich da das eine oder andere ab. Aber am Ende des Tages muss jeder sein eigenes Ding machen. Das ist ja das Schöne: Am Ende ist jeder individuell. Wir wollen mit „Revived“ auf jeden Fall einzigartig sein.
Seid ihr bei so viel Erfahrung noch aufgeregt vor euren Konzerten?
Fischer: Ich kann nur von mir sprechen: Ich bin vor jedem Gig aufgeregt. Aber durch die Routine und meine Bandkollegen, auf die ich mich verlassen kann, verfliegt das schnell. Aufregung ist auch etwas Gutes, weil man so kein Konzert auf die leichte Schulter nimmt. Wir wollen zeigen, was wir können. Das ist wie bei einem Bewerbungsgespräch, bei dem man unbedingt zeigen will, dass man der Richtige für den Job ist. Mit dem ersten Ton wandelt sich dann die Nervosität in Spielfreude um.
Ihr spielt Covers, ist in Zukunft auch eigene Musik geplant?
Fischer: Es ist auf keinen Fall ausgeschlossen. Zurzeit konzentrieren wir uns schon aufs Covern. Zusammen mit Tobias Ernst habe ich aber schon einen eigenen Song aufgenommen, der bald auf Spotify zu hören sein wird. Das macht einen natürlich auch stolz. Man hat ja etwas Eigenes kreiert. Das ist eigentlich genau wie bei unseren Covers. Da versuchen wir auch, unsere Note mit einzubringen, sei es durch ein neues Solo oder einen eigenen Schluss. Das ist noch mal ein anderes Gefühl, als die Songs einfach nur originalgetreu nachzuspielen. Das wäre nämlich nichts für uns.
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