Hockenheim. Wo beim Spatenstich vor einem Jahr noch eine flache Sandgrube vor dem Bauhofgebäude ausgehoben war, verdeckt längst ein dreigeschossiger Neubau das flache Hauptquartier der Truppe in Orange, ohne die in der Stadt gar nichts in Sachen Sauberkeit, Grünpflege und vielem mehr ginge. Der Bürotrakt ist inzwischen überwiegend mit Fenstern ausgestattet und dominiert das Gelände am Beginn der Schwetzinger Straße.
„Gipser und Trockenbauer waren schon da“, berichtet Katrin Pfisterer, Leiterin der Hochbauabteilung, beim Rundgang durch Neu- und Altbau. Die erste Abdichtungslage auf dem Dach sei ebenfalls montiert, die Dämmung stehe schon bereit. „Die großen Alufensterelemente schützen wir im Moment noch“, erklärt sie die große Öffnung im künftigen Aufenthaltsraum. Dass es im Moment relativ ruhig auf der Baustelle zugeht, liege an der Ferienzeit.
Parallel laufen Ausschreibungen für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrik. „Unser Ziel ist, im Dezember den Estrich einzubauen, sodass er über Weihnachten trocknen kann und dann den Innenausbau nächstes Jahr zu beginnen“, erläutert Katrin Pfisterer den Zeitplan.
Bauhofgebäude in Hockenheim: Bodenplatte in Halle trocknet
In der neuen Fertighalle für Werkstätten und Lagerung, die beim Richtfest im April schon die Gäste vorm wechselhaften Wetter schützte, härtet derzeit die Bodenplatte aus, bevor der Rohbauer kleine Räumen installiert. Im Bestandsgebäude läuft derweil der Leitungsbau, hier wurde viel entkernt, um auf einen modernen Stand zu kommen.
Großzügig und lichtdurchflutet bietet der künftige Aufenthaltsbereich einen ganz anderen Eindruck als der holzgetäfelte Vorgänger, der derzeit ebenfalls in den Rohbauzustand zurückversetzt ist – und einen guten Ausblick aufs Bauhofareal mit seinen zahlreichen Hochregalen, Garagen und Werkstätten. Die aktuelle Höhe werden die Räume nicht behalten, weil kein Estrich verlegt ist und auch die Decken noch abgehängt werden.
Moderne Technikräume und barrierefreier Zugang für das neue Bauhofgebäude in Hockenheim
Die Gestaltung der Teeküchen ist festgelegt und wird zur Instruktion an Elektriker und Trockenbauer weitergegeben. Immer größere Bedeutung erlangen bei Neubauten die Technikräume, die Elektroinstallationen – auch für die Gebäudeautomationen – werden immer umfangreicher. Das Gebäude, das nicht nur Büros sowie Schulungsräume für den Bauhof aufnehmen soll, sondern auch eine Abteilung des Fachbereiches Bauen und Wohnen, wird durch einen Fahrstuhl barrierefrei erschlossen, noch ist der Schacht leer und durch Bretter gesichert.
Der Empfang beim Haupteingang im Erdgeschoss wird klar gegliedert und offen gestaltet, beschreibt Katrin Pfisterer. Das erste Obergeschoss wird komplett vom Bauhof genutzt. Die Doppelbüros zur Schwetzinger Straße hin haben große Fenster, auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs werden Lager-, Kopier- und Sanitärräume sowie Teeküche untergebracht.
Das Obergeschoss wird die Raumnot im Rathaus lindern und nach derzeitigem Stand die Hochbauabteilung aufnehmen. Der Zuschnitt der Räume entspricht dem der darunter liegenden Etage. Zusätzlich werden im Flur Nischen für Akten angelegt, weil die Abteilung nicht aufs Archiv im Rathaus zurückgreifen kann. Eine Dachterrasse wird angelegt, weil sie auch als Rettungsweg über das Dach des Bestandsgebäudes gebraucht wird.
Neues Bauhofgebäude in Hockenheim: Kostengünstiger Strom vom Dach
Aufs Dach des Neubaus und der neuen Halle werden Photovoltaikanlagen installiert, auf dem bisherigen Bauhofgebäude werden Vorbereitungen dafür getroffen. In Kombination mit Trafostation und Batteriespeicher für den selbst erzeugten Strom, soll die zunehmende Anzahl von Elektrofahrzeugen und -geräten kostengünstig geladen werden.
Im Altbau sind viele Räume entkernt und werden mit neuen Leitungen ausgestattet, da seit der Errichtung 1980 nichts verändert worden war. Das Sechs-Millionen-Euro-Projekt soll im April 2025 seiner Bestimmung übergeben werden.
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