Hockenheim. Man muss bei Neubauprojekten die richtigen Prioritäten setzen. Bei der im Juli 2023 begonnenen, auf sechs Millionen Euro veranschlagten Modernisierung des Bauhofs ist zwar die Errichtung des neuen Bürogebäudes etwas hinter dem Zeitplan. Doch die Fertighalle für Werkstätten und Lagerung steht weitestgehend – und die ist für ein Richtfest in einem April, der seinem Ruf gerecht wird, schließlich entscheidend. Dass der drohende Wolkenbruch während der kurzen Zeremonie doch ausblieb, fällt unter die Rubrik „Glück des Tüchtigen“.
Die bunten Bänder an der Richtkranzpyramide blies der Wind im 90-Grad-Winkel von der nachhaltigen Konstruktion (Bauhof-Leiter Paul Stumpf verzichtete bewusst aufs Fällen eines Baums), als Dachdeckermeister Bastian Kaiser in luftiger Höhe im Richtspruch dem Bauherrn für den Mut zur Investition dankte und das Glas glückbringend am Boden zerschellen ließ.
Richtfest trotz Wetterkapriolen: Bauhof-Modernisierung in Hockenheim im Zeitplan
Oberbürgermeister Marcus Zeitler verortete die Entscheidung, dem Bauhof auch bei den Gebäuden eine zeitgemäße Ausstattung zu verschaffen, eher in den Bereich der Notwendigkeit und der Vernunft. Davon habe sich der Gemeinderat in zwei Begehungen selbst überzeugt. Den räumlichen Anforderungen habe der bisherige Bestand nicht mehr entsprochen.
Wenn die Stadt das Leistungsspektrum ihres Bauhofs stärken und Tätigkeiten, die bislang fremdvergeben waren, wieder in die eigene Regie zurückholen wolle, müssten auch die Arbeitsbedingungen stimmen. Rückmeldungen der Bürger bestätigten diese Strategie: „Wo der Bauhof im Einsatz war, sind die Arbeiten gründlicher ausgeführt“, sagte der OB.
Neue Räumlichkeiten für effizientere Abläufe im Hockenheimer Bauhof
Im neuen Bürogebäude, das im April 2025 seiner Bestimmung übergeben werden soll, wird es auch Räume für Mitarbeiter der Abteilung Hochbau der Stadtverwaltung geben, die jetzt noch im Rathaus ihren Dienst versehen, aber Schnittstellen zum Bauhof haben. Das soll Arbeitsabläufe verbessern und Wege verkürzen, erläuterte Marcus Zeitler.
Die Rohbauarbeiten für den dreigeschossigen Bürotrakt laufen noch, die Fenster sind laut Hochbauleiterin Katrin Pfisterer gefertigt und werden nach Fertigstellung der Decke überm zweiten Obergeschoss eingebaut. Die Hochregale sind seit vergangenem Jahr bereits in Betrieb. Im Bestandsgebäude, das teilweise saniert wird, finden Duschen und Umkleiden, ein barrierefreies WC und große Teile der Haustechnik Platz.
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