Hockenheim. Die Bosch Hockenheim Historic begeisterte am Wochenende Tausende von Besuchern auf dem Hockenheimring. Das Jim Clark-Revival findet zu Ehren des zweifachen Formel 1-Weltmeisters Jim Clark statt, der am 7. April 1968 auf dem Hockenheimring bei einem Formel 2-Rennen tödlich verunglückte. In diesem Jahr hätte Jim Clark das 50-jährige Jubiläum seines ersten WM-Titels gefeiert, den der Schotte 1963 mit sieben Siegen auf einem Lotus errang.
Passend dazu standen die Formel 1-Autos in Hockenheim im Mittelpunkt, zum Saisonauftakt der Masters Racing Legends kamen fast 20 Gefährte ins badische Motodrom. Darunter so tolle Autos wie die Lotus in der schönen John-Player-Special-Lackierung, der legendäre Sechs-Rad Tyrrell mit vier kleineren Vorderrädern, dazu Williams, McLaren, March, Arrows, Hesketh, Hill, Fittipaldi und Shadow-Formel-1-Rennwagen.
Bosch Hockenheim Historic: 15 historische Formel 2-Wagen
Zusätzlich gingen 15 historische Formel 2-Wagen an den Start, die früher hier in Hockenheim für Furore sorgten, wie der Jägermeister-BMW von Hans-Joachim Stuck, dazu Autos von Brabham, Chevron, March und Ralt. Mit einem seltenen Crosslé-Formel 5000 mit einem Hubraum von 5400 Kubikzentimetern und 600 PS drehte Manfred Nord seine Runden. Der Speyerer ist schon seit über 40 Jahren Mitglied beim Badischen Motorsport Club (BMC) in Hockenheim und sorgt seit vier Jahrzehnten in Geschäftsbeziehungen für Sauberkeit an der Rennstrecke. Der 74-Jährige war begeistert: „Das Auto ist top gelaufen. Und so viele Zuschauer waren wohl noch nie bei der Historic. Bei mir kamen am Wochenende bestimmt 300 Freunde und Bekannte vorbei.“
Sehr beliebt bei den vielen Zuschauern war die Goldene Ära der Tourenwagen, dort duellierten sich fast 50 Rennautos der Marken Audi, BMW, Ford und Opel aus der früheren DTM und STW. Bei den Tourenwagen gingen mit Harald Grohs (BMW), Altfrid Heger (Audi) und Olaf Manthey (BMW) Spitzenpiloten von früher an den Start. Die Tourenwagen-Asse erfüllten in der Mittagspause auch zahlreiche Autogrammwünsche.
Bosch Hockenheim Historic: Le Mans-Piloten unter sich
Aus Sinsheim war das Gebhardt-Motorsport-Team mit Sportwagen aus der Gruppe C-Rennserie dabei, die früher beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans/Frankreich an den Start gingen. Ein Auto pilotierte Stanley Dickens, der 1989 als erster Schwede das legendäre 24-Stunden-Rennen auf einem Sauber C9 mit seinen Teamkollegen Jochen Mass und Manuel Reuter gewann. Jochen Mass war in Hockenheim ebenfalls als Besucher vor Ort. Am Sonntag feierte Dickens im Motodrom seinen 71. Geburtstag. Ebenfalls für das Gebhardt-Team fuhr Marco Werner, der gebürtige Dortmunder gewann sogar dreimal in Folge auf einem Audi das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Marco Werner fuhr in Hockenheim drei verschiedene Autos: „Die Hockenheim Historic ist eine schöne Zeitreise in verschiedene Motorsport-Epochen, es ist ein seltenes Privileg, dass man diese Autos bewegen darf. Das Gruppe C-Auto macht richtig viel Spaß, ohne Servolenkung ist es in den vielen Kurven aber anstrengend. Die Formel 1-Autos sind schon geil, die Autos gehören auf die Rennstrecke“, sagte Marco Werner.
Sehr zufrieden waren die beiden Geschäftsführer Jochen Nerpel und Jorn Teske von der Hockenheimring GmbH: „Das war eine Rekordveranstaltung in allen Bereichen. Wir haben nach dem Vorjahr erneut einen Zuschauerrekord aufgestellt, die historische Formel 1-Serie hat dazu beigetragen“, sagte Nerpel. Jorn Teske ergänzte: „Wir sind auf einem hohen Niveau – das zeigt die Zufriedenheit bei den Fahrern, Teams und natürlich bei den Zuschauern.“
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