Seit mehr als einem Jahr keine oder nur geringe Umsätze – und ein Ende ist nicht absehbar: Für das Gastgewerbe hat die Corona-Krise enorme Folgen. Vor allem die kleinen, familiengeführten Häuser leiden. Dort, wo man schon in guten Zeiten nicht das große Geschäft macht, sondern sich mit viel Herzblut um seine Gäste kümmert, hat sich inzwischen Verzweiflung ausgebreitet. Das „Hotel am Flugplatz“ hat schon aufgegeben, das Hotel „Zur Pfalz“ muss schauen, wie es die nächsten harten Monate übersteht.
Und selbst größere Häuser und Ketten geraten ins Straucheln, überall gibt es Kurzarbeit, werden keine Stellen mehr nachbesetzt und Saisonaushilfen nicht mehr engagiert. Letztlich bewahren also nur Steuergelder und harte Sparmaßnahmen die Unternehmen vor der Unwirtschaftlichkeit. Doch die staatlichen Hilfen können die Probleme nicht auf Dauer beheben, sie sind – im besten Falle – nur eine kurzfristige Überbrückung für den akuten Notfall. Und wer die gigantischen Staatsausgaben später einmal über Steuern und Abgaben zurückzahlen soll, ist völlig unklar.
Den verbliebenen Hoteliers in Hockenheim bleibt nur die Hoffnung, dass sie in der zweiten Jahreshälfte wieder ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen können. Der Hockenheimring könnte sich als Glücksfall erweisen, wenn wieder mehr Veranstaltungen auf dem weitläufigen Gelände möglich sind. Oder als anfälliger Besuchermagnet, wenn gerade Großveranstaltungen noch lange auf sich warten lassen werden.
Doch die Branche – und dabei vor allem die „einfachen Angestellten“ – wird die Spätfolgen der Krise in jedem Fall noch lange spüren. Mehr als ein komplettes Jahr ohne normale Umsätze kann schlichtweg nicht wieder aufgeholt werden.
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