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Familientragödie macht Hockenheimer Bürger betroffen

Der schreckliche Tod zweier Kinder in Hockenheim lässt immernoch viele Fragen offen. Der Schmerz und die Erschütterung sitzen tief bei den Hockenheimer Bürgern.

Von 
Melissa Schwab
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Der Strom der Menschen, die in die Luisenstraße kommen und mit Kerzen oder Stoff-tieren ihrer Trauer Ausdruck verleihen, reißt nicht ab. © Pr-video

Hockenheim. Hockenheim steht unter Schock. Tief sitzen Trauer und Bestürzung über den Tod der zwei Kinder, welche am Ostersonntag in einer Wohnung in der Luisenstraße aufgefunden wurden.

„Ich bin zutiefst bedrückt“, meint Daniela Wagner, Bürgerin der Stadt Hockenheim, sie fragt sich, wie verzweifelt und hilflos ein Mensch sein muss, um solch eine Gewalttat zu begehen. Sie ist sehr bestürzt und kann diese Tat absolut nicht nachvollziehen.

Auch Monika Thill findet den Vorfall ganz schrecklich, da sie nicht versteht, warum die Kinder für die Probleme der Frau einbüßen mussten. Sie stellt sich die Frage, was die Gründe für diese Tat gewesen sind und warum sich die Täterin keine Hilfe gesucht habe, obwohl es doch viele soziale Netzwerke und passende Hilfsangebote in der Umgebung gibt.

Die Nachricht vom Tod der beiden Kinder ging wie ein Lauffeuer durch Hockenheim

Die Nachricht, dass zwei Kinder gestorben sind, sei umgegangen wie ein Lauffeuer, vor allem in den sozialen Medien, stellt sie fest und betont, wie geschockt sie sei, da es in letzter Zeit viele Gewaltverbrechen dieser Art im Land gegeben habe.

„Ich habe das Gefühl, dass dieses Verbrechen eine Kurzschlussreaktion war“, sagt Gertrud Schardages, die Täterin habe in dieser Situation wohl keinen anderen Ausweg gesehen. Schardages vermutet, dass die Isolation, die Einsamkeit, ein möglicher Grund für die Tat gewesen seien. Auch wünscht sie sich, dass es mehr Beratungsstellen für hilfsbedürftige Menschen gibt, damit diese mit ihren Problemen nicht alleine gelassen würden. Somit wären Gewalttaten wie diese in Zukunft wohl vermeidbar, drückt sie ihre Hoffnung aus.

Alexandro Vintilin reagiert geschockt und fassungslos auf die Tat, einer der verstorbenen Jungen sei ein Schulkamerad seiner Kinder gewesen. Nun hat er Angst um seine eigenen Kinder und fragt sich, wem man denn noch vertrauen könne und wem nicht.

Hockenheimer Bürger suchen nach einer Erklärung für dieses Verbrechen

Viele der Befragten in der Rennstadt können sich nicht vorstellen, was in dem Moment der Tat in der Betroffenen vorgegangen sei und warum die vorhandene Hilfe nicht angenommen wurde. Die Menschen haben keine logische Erklärung für das Verhalten der Täterin und denken, dass die Tötung eine Verzweiflungstat gewesen sei.

„Es tut weh zu wissen, dass die Kinder noch ihr ganzes Leben vor sich hatten und nun auch das familiäre Umfeld unter dieser Gewalttat leiden muss. Man macht sich ja auch Vorwürfe und fragt sich, ob das nicht alles hätte vermieden werden können“, so eine befragte Person, die nicht mit ihrem Namen in der Zeitung stehen möchte.

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Allgemein haben die Befragten eher zurückhaltend reagiert, da viele Details noch unbekannt oder unklar sind und sie keine Gerüchte in die Welt setzen möchten. Auch haben die Befragten sehr geschockt und bestürzt gewirkt und können das Ereignis gar nicht richtig in Worte fassen. Eine Hilfestellung mag ihnen da die öffentliche Gedenkfeier bieten, die am Freitag, 14. April, 18.30 Uhr, in der katholischen Kirche stattfindet und bei der es auch darum geht, Trost in der Gemeinschaft zu finden, wohl wissend, dass Antworten, die auf jede Frage passen, kaum zu finden sind.

Mit einem Großaufgebot war die Polizei am Ostersonntag vor Ort, untersuchte die Umstände, die zum Tod der beiden Geschwister führten. Wie mittlerweile bekannt gegeben wurde, waren keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen, die Ermittlung der Todesursache wird sich noch hinziehen. © PR-Video

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