Jahreshauptübung

Feuerwehr Hockenheim rettet Eingeschlossene bei Übung aus großer Höhe

35 Einsatzkräfte meistern Brandszenario an der ehemaligen Geriatrischen Rehaklinik am Marktplatz kompetent und erhalten Applaus von Zuschauern. Wie die Übung ablief.

Von 
Katrin Dietrich
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Zwei Menschen stehen im dichten Rauch am Fenster des ehemaligen Pflegeheims und warten auf die Rettung, die über die Drehleiter naht. © Katrin Dietrich

Hockenheim. Die Arbeit der Feuerwehr weckt bei Kindern wie bei Erwachsenen immer wieder großes Interesse. Kein Wunder also, dass sich am Samstagmittag zahlreiche Zuschauer an der Ecke Rathausstraße und Parkstraße vor dem ehemaligen Altenpflegeheim versammelten, um die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Hockenheim zu verfolgen. Kurz vor 14 Uhr sah man erste Rauchwolken aus dem zweiten Obergeschoss des Gebäudes dringen und die Aufregung der Besucher stieg.

Kommandant Daniel Ernst erklärt das Vorgehen der Feuerwehr-Einsatzkräfte. © Katrin Dietrich

Kommandant Daniel Ernst griff zum Mikrofon und informierte darüber, welches Szenario seine Kameraden wenig später erwartete. Angenommen waren ein Zimmerbrand und eine starke Verrauchung des betroffenen Bereiches. Fünf Personen waren als vermisst gemeldet. „Die Mannschaft des Drehleiterfahrzeugs wird die Rettung der beiden Personen übernehmen, die sie oben an den Fenstern sehen. Weiter wird es eine Personenrettung über das Treppenhaus geben“, erklärte Daniel Ernst, während im Hintergrund nahende Martinshörner zu hören waren.

Die Mannschaft des Löschfahrzeugs bereitet sich für die Menschenrettung und die Brandbekämpfung vor. © Katrin Dietrich

Drehleiter bringt vom Rauch Eingeschlossene sicher zu Boden

Die ersten Fahrzeuge rückten an und der Einsatzleiter sowie der Gruppenführer des ersten Löschfahrzeugs begannen sofort mit der Erkundung. Das Drehleiterfahrzeug positionierte sich auf der Parkstraße und ein Feuerwehrmann, mit einem Atemschutzgerät, fuhr im Korb der Drehleiter nach oben an das Fenster, aus dem am meisten Rausch herausdrang. Schnell war die erste Person sicher in den Korb der Drehleiter gestiegen und es ging nochmal ein Stockwerk nach oben. Auch hier wurde eine Person aufgenommen und wenig später waren beide wohlbehalten am Boden.

Der rettende Schritt in den Korb der Drehleiter. © Katrin Dietrich

Die Gruppe des Löschfahrzeugs, das in der Rathausstraße Aufstellung genommen hatte, baute einen Löschangriff auf und ein Trupp unter Atemschutz ging in das Gebäude vor. Nach und nach rückten weitere Fahrzeuge an, um die Personensuche und die Brandbekämpfung zu unterstützen. „Wenn es in Objekten wie Altenpflegeheimen brennt, ist das immer sehr kritisch, da man nie genau weiß, was alles auf die Feuerwehr zukommt. Wie viele Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden und wie viele davon sind vielleicht sogar bettlägerig“, erläuterte Daniel Ernst.

Die Drehleiter war auf der Parkstraße platziert © Katrin Dietrich

Nebelmaschine der Feuerwehr sorgt für realistische Bedingungen in Hockenheim

Bei der Jahreshauptübung waren allerdings nur die Rettung der Vermissten und die Brandbekämpfung zentrale Aufgabe. Neben den zwei geretteten Personen, die von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gespielt wurden, galten drei weitere als vermisst.

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Diese wurden von den Atemschutzgeräteträgern im dichten Rauch des zweiten Obergeschosses gefunden. Dabei zeigte sich erneut der gute Ausbildungsstand der Hockenheimer Feuerwehr, denn die Einsatzkräfte konnten durch die starke Verrauchung, die bei der Übung aus einer Nebelmaschine kam, überhaupt nichts sehen.

Viele Besucher schauen der Feuerwehr bei ihrem Einsatz zu. © Katrin Dietrich

So wäre es auch bei einem realen Einsatz und durch strategisches Suchen, teils nur durch Abtasten, gelang es den Feuerwehrleuten, die drei Vermissten zu finden und nach draußen in Sicherheit zu bringen. Nach 25 Minuten war das Übungsziel erreicht: Alle Personen waren gerettet, das angenommene Feuer gelöscht und Daniel Ernst war sehr stolz auf seine Mannschaft.

Ein Dummy fungierte als bewusstlose Person und wurde aus dem Rauch und dem Feuer gerettet. © Katrin Dietrich

Viel Applaus für die Einsatzkräfte der Hockenheimer Wehr

Wie im realen Einsatz wurde das Gebäude mittels Überdruckbelüftung wieder entraucht. Dafür wurde der mobile Großventilator in Stellung gebracht. Am Ende der Übung erhielten die 35 Einsatzkräfte, die mit sechs Fahrzeugen zur Übung ausgerückt waren, von den Zuschauern, darunter Oberbürgermeister Marcus Zeitler, Bürgermeister Matthias Beck und einige Stadträte, großen Applaus.

Der mobile Großlüfter wird in Stellung gebracht, um das Gebäude vom Rauch zu befreien. © Katrin Dietrich

Die Freiwillige Feuerwehr Hockenheim hatte bei ihrer Jahreshauptübung wieder einmal gezeigt, dass sie durch die gute Ausbildung und Motivation der Einsatzkräfte sowie den von der Stadt beschafften Fahrzeuge und Gerätschaften auf hohem Niveau arbeitet und Tag sowie Nacht für Sicherheit für die Menschen der Rennstadt sorgt.

Freie Autorin Seit 2001 fotografiere und schreibe ich regelmäßig und gerne als Freie Mitarbeiterin für die Schwetzinger Zeitung. Vor meine Linse und unter meine Feder kommen gerne die Feuerwehr, Tiere, Natur, Kinder, Kirche, Feste, Kultur, mein Heimatort Reilingen und

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