Hockenheim. In einem Gottesdienst hat die Kolpingsfamilie Hockenheim das Gedenken an den Gründer des Kolpingwerkes Adolph Kolping gefeiert. Er wurde von Pfarrer Christian Müller gehalten und von Robert und Gaby Moock mitgestaltet. Gaby Moock wurde für ihr Amt als geistliche Begleitung der Kolpingsfamilie durch eine Urkunde des Generalvikars beauftragt und Diakon Robert Moock als Präses bestätigt. Robert Moock ging in seiner Predigt über Zeitenwende auch auf Kolping ein.
Adolph Kolping (1813-1865) war Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung und Vorbild für die Mitglieder der Kolpingsfamilien weltweit. Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Er besuchte die Dorfschule und begann mit 13 Jahren seine Lehre beim örtlichen Schuhmachermeister. Nach der Gesellenprüfung übte Kolping seinen Beruf zehn Jahre lang aus.
Er ging auch auf Wanderschaft und lernte dabei das Elend der wandernden Gesellen kennen. Adolph Kolping wollte sich weiterbilden und Priester werden. Durch Unterstützung seines Heimatpfarrers und mithilfe eines Stipendiums konnte er das Abitur im Alter von 24 Jahren nachholen und Theologie studieren. Nach dem anschließenden Besuch des Kölner Priesterseminars empfing er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe.
Adolph Kolping trat seine erste Stelle als Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld an – ein Sinnbild der industriellen Revolution. Fabriken und verarmte Arbeiter prägten das Stadtbild. In der St.-Laurentius-Kirche lernte Kolping den Lehrer Johann Gregor Breuer kennen. Diesem war es gelungen, meist junge Handwerker aus der Gemeinde in einem Chor, später in dem am 6. November 1846 gegründeten „Katholischen Jünglingsverein zu Elberfeld“, zusammenzubringen. Kolping war begeistert, denn er sah darin ein geeignetes Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme, und so engagierte er sich immer mehr in dem Verein.
Wandergesellen verbreiten Idee
Adolph Kolping war beseelt von der Idee, in anderen Orten Gesellenvereine zu gründen und den jungen Handwerkern eine Zufluchtsstätte zu gewähren. Er ließ sich im April 1849 als Domvikar nach Köln versetzen. Am 6. Mai 1849 gründete er den Kölner Gesellenverein nach Vorbild des Elberfelder Modells. Der Verein erfuhr regen Zulauf und die wandernden Gesellen trugen die Vereinsidee von Kolping in die Welt hinaus.
Das Kolpingwerk Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 215 000 Mitgliedern in 2286 Kolpingsfamilien, davon etwa 37 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Jugend (Zahlen vom Juli 2021). Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes und des Kolpingwerkes Europa. Die Kolpingsfamilie Hockenheim wurde im Jahr 1968 als katholischer Verein gegründet. zg
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