Hockenheim. Es war schon eine besondere Spende, zu deren Übergabe sich Vertreter des Verbrauchermarktes Globus und der Tafel Hockenheim trafen – 195 Tüten mit Produkten für den täglichen Bedarf wurden von Dimitri Wirt, Philipp Götz und Eduard Wuchti vom Globus-Team an Manuel Wamser und Tanja Reinhard von der Tafel übergeben. Was diese Spende von anderen unterscheidet: Vom Unternehmen wurden bewusst die Kunden mit ins Boot genommen – und diese beteiligten sich in großer Zahl.
An die Tafel zu spenden ist für Globus nichts Neues – täglich fährt ein Wagen der Einrichtung beim Einkaufsmarkt im Talhaus vor und holt Waren ab. Produkte, die sechs Tage vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind, werden bei Globus aussortiert und weitergegeben. Überwiegend handelt es sich dabei um Lebensmittel, die natürlich noch für den Verzehr geeignet sind.
Shampoo und Taschentüche: Globus Hockenheim füllt Tüten mit nützlichen Dingen
Doch andere Gegenstände des täglichen Bedarfs, vom Shampoo bis zu Taschentüchern, sind dabei nicht zu finden, weshalb bei Globus die aktuelle Spendenaktion ersonnen wurde, schildert Götz die Hintergründe. Bewusst wurden Tüten zusammengestellt, die dem Non-Food-Bereich zuzuordnen sind. In jeder Tüte fanden sich Waren im Wert von 10 Euro, die von den Kunden zugunsten der Tafel für 5 Euro erworben werden konnten. Als die Aktion montags gestartet wurde, ohne groß beworben worden zu sein, waren gleich am ersten Tag 30 Tüten weg – am Ende summierte sich die Spendenaktion auf 195 Tüten, ein stolzes Ergebnis.
Eine solche Aktion sei nicht alltäglich, freute sich Wamser über die Aktion mit den wertvollen Sachen. Wamser ist vom DRK-Kreisverband und bei diesem für die Tafelläden in der Region zuständig, Tanja Reinhard ist die Leiterin der Hockenheimer Einrichtung . Beide freuten sich sichtlich, „dass in dieser nicht einfachen Zeit, die Kunden mit einbezogen wurden und sich enorm beteiligten – super von den Menschen“, betonte Wamser.
Die Zahl der Bedürftigen in der Region steigt stetig an
Wie er berichtet, versorgt die Tafel in der Region 1200 Menschen mit Ausweis, rechnet man die Menschen dazu, die hinter den Berechtigten stehen, so sind es 5000 bis 6000 Menschen, die Woche für Woche auf die Tafel angewiesen sind. Und eine Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil, bedauert Wamser, in den vergangenen Wochen hat sich die Zahl der Menschen, die auf die Tafel angewiesen sind, um die Hälfte erhöht. Bürgergeldbezieher, Flüchtlinge und Rentner seien das Hauptklientel, hinzu kämen vermehrt ehemalige Selbstständige, die ein Opfer der Corona-Pandemie wurden und nicht gesetzlich versichert waren.
Dies alles, unterstreicht Wamser, vor dem Hintergrund eines gleichbleibenden Spendenaufkommens, weshalb es die Vertreter der Tafel besonders freute, von den Globus-Leuten zu hören, dass die Aktion keine Eintagsfliege sein soll, weitere Aktionen seien geplant. „Wir sind um jede Idee dankbar“, betont Götz.
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