Hockenheim. „Geht Dir Rat aus, geh´aufs Rathaus.“ Dieser nicht ganz taufrische Spruch ist noch am Eingang mancher älterer Rathäuser zu finden. Doch ein Rathaus kann mitunter noch mehr ermöglichen. „Man kann zum Beispiel den Partner fürs Leben finden“, sind sich augenzwinkernd Rose und Klaus Transier einig. Sie erinnern sich noch genau, dass es just am 15. September anno domini 1969 war, als die neue Verwaltungsmitarbeiterin Rose Träutlein, die nach Abschluss der höheren Handelsschule ihren ersten Arbeitstag im Rathaus in Hockenheim hatte, Klaus Transier, dem gerade in der ersten Prüfung befindlichen Beamtenanwärter, vorgestellt wurde.
Wahrscheinlich sprang da schon der erste rathäuslich-amouröse Funke über, es dauerte aber noch geraume Zeit, bis sie vor den Traualtar traten, Klaus Transier musste noch seine Bundeswehrzeit absolvieren. Schließlich war es dann der 10. November 1973, als sich die beiden in der Ketscher St. Sebastianskirche das Ja-Wort gaben und von Pfarrer Hermann Bechtold gesegnet wurden, nachdem sie tags zuvor am 9.11. in Hockenheim standesamtlich getraut worden waren.
Das bedeutet also, dass Rose und Klaus Transier heute auf fünf Ehejahrzehnte zurückblicken können und im Kreise der Familie mit einer Tochter, zwei Söhnen, deren Partnern sowie Leonard und Jonathan, den beiden Enkelkindern, Goldene Hochzeit feiern können.
Die Hockenheimer Verwaltung wird zum Ort der gefundenen Liebe
In der Verwaltung hatten sich die beiden in jungen Jahren kennengelernt und die Verwaltung sollte sich auch durch ihr gesamtes berufliches Leben ziehen. Rose Transier durchlief einige Stationen in der Hockenheimer Verwaltung, darunter auch in der Verwaltung des damals städtischen Krankenhauses. Ihre „wahre Berufung“ war dann über Jahrzehnte hinweg ihre Tätigkeit als Schulsekretärin in der Pestalozzi-Schule. Hier wurde sie schnell zum Dreh- und Angelpunkt des Schulgeschehens. Sie war die stets kompetente Ansprechpartnerin für Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer, sie hatte gleichzeitig immer ein offenes Ohr für die Fragen und Belange der Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig musste sie stets bei der Einführung moderner Techniken und den Anfängen der Digitalisierung aktuell im Bilde sein.
Diplom-Verwaltungswirt Klaus Transier war über zwei Jahrzehnte im Hockenheimer Rathaus auch im Bereich des Ordnungsamtes tätig, bis er dann 1991 nach Schwetzingen wechselte und Leiter des dortigen Ordnungsamtes wurde und bis zu seiner Pensionierung auch blieb. Dort leitete er ein Team mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit Kompetenz, Fairness und Offenheit schaffte er es, dem Amt ein hohes Niveau und Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern zu verschaffen, auch wenn notgedrungen Entscheidungen getroffen werden mussten, die für einzelne mitunter schwierig waren.
Mit den Söhnen Marcel und Dominic sowie Tochter Madeleine war natürlich das Familienleben der Transiers stets sehr lebendig. Tochter Madeleine wurde, wie die Eltern, vom „Verwaltungsvirus“ gepackt, sie lernte im Rathaus in Hockenheim, war dann auch in Schwetzingen tätig und ist jetzt bei den Stadtwerken in Mainz, während ihre beiden Brüder in verschiedenen Ingenieurbereichen tätig sind.
Das Familienleben wird bei den Transiers nach wie vor hochgehalten. Beim samstäglichen Frühstück sind die in Hockenheim wohnenden Söhne Marcel mit Ehefrau Shannon sowie Dominic mit Ehefrau Saskia und den Enkelsöhnen Leonard und Jonathan stets dabei, soweit es zeitlich möglich ist auch Tochter Madeleine mit Partner Marcel, die in Ludwigshafen wohnen.
Während man bei früheren Urlauben oft auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs war und möglichst weite Teile der Welt erkunden konnte, ist man jetzt mit den Enkeln unterwegs: „Und da bietet sich natürlich das Allgäu bestens an,“ sind Rose und Klaus Transier einer Meinung. Die heutigen Jubilare waren übrigens in früheren Jahren auch begeisterte Tänzer, sie waren bei Turnieren ebenso erfolgreich wie später Sohn Dominic mit Frau. Sohn Marcel ist aktiver Sänger bei der „Liedertafel“, dort sang auch Vater Transier jahrzehntelang.
Die Zeit seit seiner Pensionierung nutzt Klaus Transier, seinem alten Hobby, nämlich dem Kochen, zu frönen. Dies freut nicht nur Ehefrau Rose, sondern auch die Enkelkinder, die unter anderem auf Opas „Griesknöpfe“ und seinen Linseneintopf schwören.
Im „Johanneshof“ werden sicherlich beim Festessen zur Goldenen Hochzeit noch andere Spezialitäten serviert werden, wichtig ist aber dem Jubelpaar, dass die Familie gemütlich beisammen sein wird und man diese familiäre persönliche Feier im kleinen individuellen Rahmen gemeinsam erleben kann.
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