Sanierung in Ferien

Hockenheim steckt rund eine Million Euro ins Schulzentrum

Für die städtische Hochbauabteilung bedeuten die Sommerferien keine Erholung, sondern Anspannung: Die Sanierungen in den Schulen müssen bis zum Neustart des Unterrichts fertig sein.

Von 
Matthias Mühleisen
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Das Gerüst zeigt es auf den ersten Blick von der Schubert- (rechts) und der Ludwig-Grein-Straße: Der Fensteraustausch am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium geht in die dritte und letzte Runde. Ausgetauscht werden an diesen beiden Seiten des Schulgebäudes rund 560 Quadratmeter Fensterfläche, das kostet inklusive Gerüst laut Stadtverwaltung rund 480 000 Euro. Nicht sichtbar: die 250 000 Euro für die neue Lüftungsanlage. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Die Meinung, Schüler seien jene Spezies sind, die sich am sehnlichsten Ferien herbeiwünscht und notorisch auf deren Verlängerung hofft, lässt eine Berufsgruppe sträflich außer acht: die Beschäftigten der Hochbauabteilung. Denn sie tragen dafür Verantwortung, dass wichtige Sanierungen, Modernisierungen oder Erweiterungen in jenem vergleichsweise schmalen Zeitfenster erledigt werden, in dem sie nicht Hunderte von Schülern und Lehrkräften durch Bauarbeiten um den Lernerfolg bringen. Das erfordert viel Vorbereitung und Organisation.

Deren Ergebnisse zeigen sich aktuell in verschiedenen Schulen der Stadt. Am augenfälligsten und finanziell aufwendigsten am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium. Hier wird die Ende Januar vergebene finale dritte und größte Runde der Fenstersanierung umgesetzt. Rund 560 Quadratmeter Aluminiumfenster und Raffstores werden dabei an den Gebäudeseiten zur Schubert- und Ludwig-Grein-Straße ausgetauscht.

Sanierung Gauß-Gymnasium: Hockenheim hat vier bis fünf Millionen Euro investiert

Dafür gibt die Stadt 460 000 Euro aus - und damit rund 200 000 Euro weniger als bei der Ausschreibung erwartet - und das seit einiger Zeit stehende Gerüst ist dabei inklusive. Das freut nicht nur die Hochbauleiterin im Fachbereich Bauen und Wohnen Katrin Pfisterer, sondern auch Oberbürgermeister Marcus Zeitler, der gerne daran erinnert, dass die Stadt in den vergangenen Jahren zwischen vier und fünf Millionen Euro in die Sanierung des Gauß-Gymnasiums investiert habe.

Zu den Kosten des Fensteraustauschs kommen noch jene für die Modernisierung der dezentralen Lüftungsanlage: rund 250 000 Euro, zwölf Geräte werden installiert. Auch hier gingen bereits zwei Abschnitte voraus. Hinzu kommen etwa 75 000 Euro für die Erneuerung der Kanäle der zentralen Lüftungsanlage der Aula des Gymnasiums. Und nicht zu vergessen die zirka 100 000 Euro für verschiedene kleine Umbauten wie der Technik im Musik- und Theaterraum, von Werkstatt/Maker-Space und den Umzug der Lehrmittelbücherei.

Dass mit dem Abschluss der Arbeiten an der Lüftungsanlage auch die Deckenverkleidung in der Aula zurückkehrt, kann Katrin Pfisterer nicht versprechen: „Wir wollen damit nach Möglichkeit dieses Jahr noch anfangen, aber wir sind gerade am Klären, was möglich ist.“ Denn es gehe nicht nur um die Optik, sondern auch um die Akustik und die Beleuchtung. Doch das Konzept sei mit Schulleiterin Anja Kaiser abgestimmt und grundsätzlich findet auch Pfisterer, dass es jetzt Zeit wäre, nach einigen Jahren die Decke wieder verkleidet wird.

Hockenheimer Theodor-Heuss-Realschule bekommt neue Rauchabzugsanlage

Weniger Geld als ins Gauß fließt in diesem Sommer in die Theodor-Heuss-Realschule. Hier steht die Erneuerung der Rauchabzugsanlage für die Aula inklusive Steuerung an, die etwa 35 000 Euro kostet. Auf den Einsatz von störanfälligen und lauten Ventilatoren kann künftig durch automatisch öffnende Fenster im Oberlichtbereich mit natürlicher Belüftung, gekoppelt mit einer Brandmeldeanlage, verzichtet werden.

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Einen zusätzlichen Pausenhof erhalten die Realschüler hinter dem Riegelgebäude im ehemaligen Pausenhof der Hartmann-Baumann-Schule. Dieser wird nicht nur benötigt, weil die Schülerzahlen an der Heuss-Realschule weiter steigen, sondern auch, weil durch die Aufstellung von Containern mit zusätzlichen Schulräumen weniger Platz im Pausenhof bleibt.

Mehr Pausen-Platz für Realschüler

Dafür werden Zugänge vom Realschulgebäude neu gepflastert, der alte Fallschutzbelag wird abgetragen und der gesamte Bereich mit neuen Hackschnitzeln als Fallschutz aufgefüllt. Zu den Neuerungen, die die Realschüler nach den Sommerferien erwarten, zählen eine Ballspielumrandung mit Toren, für die die Elternvertretung sorgt, und mehrere Spielgeräte, die das Rektorat über Fördermittel der Dietmar-Hopp-Stiftung besorgt hat. Neben einem Holzgerätehaus wird ein Verkaufshaus für gesunde Pausensnacks aufgebaut. Ohne die Spendengelder werden hier 55 000 Euro investiert.

Das Lehrerzimmer an der Hockenheimer Realschule wird vergrößert

Mit 10 000 Euro wird dafür gesorgt, dass durch neue Zugangstüren und Abschlusselemente der Verwaltungs- besser vom Schulbereich abgegrenzt und das Lehrerzimmer vergrößert wird - für mehr Schüler werden zusätzliche Lehrkräfte benötigt.

Den Bereich des klassischen Hochbaus überschreiten die Arbeiten für die Erneuerung der Zuleitung von Wasser- und Fernwärme, die im Schulhofbereich in den nächsten Tagen anstehen. Wie Oliver Schmitz erklärt, ist der Gemeinderatsbeschluss dazu schon im vergangenen Jahr gefallen.

Es geht dabei um die Versorgung von Hartmann-Baumann-Schule, Fachklassengebäude und Containeranlage der Schule am Kraichbach. Der Kanal verläuft durch den Schulhof der Hartmann-Baumann-Schule. Vorteil der 100- bis 120 000 Euro kostenden Arbeiten: Alle Gebäude können künftig separat versorgt werden, sodass winterliche Ausfälle nicht mehr alle betreffen. Die Bagger rücken an diesem Mittwoch an, die Leitungen werden ab 22. August ausgetauscht.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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