Hockenheim. Der Freundeskreis Hockenheim-Commercy hätte sich keinen schöneren Beginn der Woche der Städtepartnerschaft wünschen können. Das Pumpwerk war bis auf den letzten Platz gefüllt, Präsident Matthias Stier begrüßte eine große Schar von Weinfreunden, unter anderem Fritz Rösch als Stellvertreter des Oberbürgermeisters.
Freundeskreismitglied Axel Heidrich hatte es wieder übernommen, die Besucher auf eine Weinreise in das größte Weinanbaugebiet Frankreichs, in die Region Languedoc-Roussillon, mitzunehmen. Diese Region stellt das größte Weinanbaugebiet Frankreichs dar. Es erstreckt sich an der Mittelmeerküste entlang von der Rhône-Mündung über Montpellier, Perpignan auf einer Strecke von 200 Kilometern bis hin zur spanischen Grenze. Mit jetzt 224 000 Hektar ist das Anbaugebiet mehr als zweimal so groß wie alle 13 Anbaugebiete Deutschlands zusammen.
Dank der geographischen Vielfalt – tief gelegenes Schwemmland im Languedoc und Schiefer- und Kalkstein-Hänge im Roussillon – verfügt die Region über ein ganzes Arsenal von einzigartigen Terroirs. Das warme Küstenklima bringt überschwängliche aromatische Weine hervor. Aufgrund hoher Überproduktion hatten die Weine bis in die 80er Jahre einen schlechten Ruf.
Insbesondere junge Winzer waren es, die durch eine rigorose Reduzierung der Rebflächen und der Erntemenge pro Stock, durch den Einsatz modernster Kellertechnik und ein gutes Marketing, die Weine zur heutigen Bedeutung brachten. Inzwischen gibt es rund 1600 biozertifzierte Betriebe, die etwa eine Milliarde Hektoliter Wein produzieren.
Der IGP-Wein (indication géographique protégée, ehemals Vin de Pays), der schwerpunktmäßig nach Rebsorten ausgebaut wird, ist zu einem Markenzeichen geworden.
Hockenheimer Weinprobe mit verschiedenen Rebsorten und Blauschimmelkäse
Dementsprechend war die Weinprobe auch nach den verschiedenen Rebsorten aufgebaut. Zum Anfang wurde der legendäre Vin Doux Naturel kredenzt, ein Süßwein, der in Verbindung mit einem Blauschimmelkäse wie Roquefort zu einem fulminanten Gaumengenuss wird.
Neben dem Viognier als Weißwein standen insbesondere die roten Rebsorten Grenache noir, Mourvedre, Syrah und Carignan im Mittelpunkt der Weinprobe. In Verbindung mit einer reichhaltigen Käseauswahl hatte jeder Besucher sein persönliches Geschmackserlebnis.
Mit einer Reihe weiterer Informationen zu den Herstellungsmethoden von Roséweinen, den Qualitätskriterien nach französischen Weinrecht sowie der Hintergründe für die hohe Anzahl von Bioweinen wurde die Weinprobe abgerundet.
Mit der Zusage, auch im nächsten Jahr wieder mit Weinen aus einer anderen Weinregion Frankreichs dabei zu sein, schloss der Referent des Abends die offizielle Weinprobe, die dann je nach „Stehvermögen“ von dem einen oder anderen Besucher in geselliger Runde weitergeführt wurde.
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