Hockenheim. Dem Altbau des Altenheims St. Elisabeth geht es jetzt buchstäblich an die Substanz. Das 1986 errichtete Gebäude, aus dem im Januar die letzten Bewohner ausgezogen sind, wurde zunächst entkernt und von seiner Dämmung befreit, seit vergangener Woche nimmt nun aber ein Bagger Stück für Stück auch das Mauerwerk weg.
Von der Karlsruher Straße fällt vom Abriss, der voraussichtlich Ende Mai beendet ist, vor allem die Entfernung der Vordächer und der Fassadenverkleidung auf. Nur wer genau hinschaut, bemerkt den „Durchblick“, der inzwischen schon möglich ist, weil die rückwärtige Front des Hauses fehlt.
Begonnen hat der Abriss an der dem Kraichbach zugewandten Seite, schildern Heimleiter Markus Hübl und Frank Seitz vom Architekturbüro Geis und Brantner, der als Projekt- und Bauleiter sowohl für die Wegnahme des Altbaus als auch für den zweiten Abschnitt des Neubaus verantwortlich ist. Überraschungen seien bislang weitestgehend ausgeblieben: „Zu 95 Prozent haben wir die Bausubstanz so angetroffen, wie wir sie erwartet hatten“, erklärt Frank Seitz. Aufgrund der Baugeometrie habe man nicht alle Dächer vorab öffnen können, um zu sehen, welche Art von Dämmung und Verkleidung sich darunter verbirgt. In einem Vordach seien Faserplatten zum Vorschein gekommen, die vorsichtshalber in „Big Packs“, also große reißfeste Plastiksäcke, zum Abtransport gepackt wurden. Die Analyse habe aber ergeben, dass sie nicht mit Asbest belastet gewesen seien.
Die Entkernung, bei der der Estrich aufgebrochen wird, damit die darunter verarbeitete Dämmung entfernt werden kann, soll Ende kommender Woche abgeschlossen sein, erklärt Frank Seitz. Dann kann die beauftragte Firma, die mit einem Dutzend Mitarbeitern plus Baggerfahrer am Werk ist, in größerem Stil in den maschinellen Abbruch übergehen.
Wasser gegen Staubentwicklung
In der Folge wird sich ein größerer Bagger mit längerem Arm durch Wände und Decken „knabbern“. Die höhere Reichweite ist notwendig, damit die Zange bis ganz nach oben reicht, wo der Rückbau beginnt. Das Gelände sei zu eng, um eine Rampe anzulegen, sagt Frank Seitz. Ein Wasserschlauch am Werkzeug soll die Staubentwicklung eindämmen.
In zwei bis drei Wochen werde der Abtransport des Abbruchmaterials beginnen. Fünfachsige Sattelschlepper werden jeweils rund 25 Tonnen Steine und Estrich über die Zähringerstraße wegbringen. Ob das gesamte Gebäude am Stück entfernt wird oder ein Teil für die Gründung des Neubaus stehen bleibt, muss noch geklärt werden, sagt Seitz.
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