Freizeitbad (mit Fotostrecke)

Hockenheimer Aquadrom gewinnt Besucher zurück

Es läuft beim Hockenheimer Aquadrom: Neuerungen wie der Wegfall des Schließtags und der Tarif nur für den Außenbereich sorgen für zufriedenstellende Besucherzahlen trotz Wettertiefs

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Nicolai Lehnort
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Bei der Sommer Pool Party gibt’s eine Extraportion Wasserspaß: Die Animateure sorgen mit einer Menge Spiele und Attraktionen für Urlaubsfeeling. © Aquadrom

Hockenheim. Beim Blick aus dem Fenster kann man die Betreiber eines Schwimmbades aktuell nur bemitleiden: Start der Sommerferien, die Familien möchten mit ihren schulpflichtigen Kindern die Freizeit genießen und am liebsten regelmäßig ins kühle Nass hüpfen. Das regnerische Wetter macht vielen aktuell jedoch einen Strich durch die Rechnung. Im Hockenheimer Aquadrom bläst man deshalb keineswegs Trübsal. „Es ist eine sehr positive Entwicklung. Wir sind zufrieden mit den Besucherzahlen“, fasst Martina Wilk, die Leiterin der Stadtwerke, in einem Zwischenfazit zur Badesaison zusammen.

Besucherzahlen im Aquadrom Hockenheim steigen in Richtung des Wert vor der Pandemie

Zwar sei man mit rund 72 000 Besuchern im zweiten Quartal dieses Jahres noch weit hinter den Zahlen von vor Corona – 2019 waren es etwa 20 000 mehr – im letzten Jahr waren aber nur 56 000 Badegäste ins Aquadrom gekommen. Bisher habe es lediglich drei sehr warme Wochen im Juni gegeben, während 2019 durchgängig ein heißer Sommer gewesen sei, schildern die Verantwortlichen.

„Als die heiße Phase war, war es gut, dass wir durchgängig offen hatten“, meint die kaufmännische Betriebsleiterin Julia Reinhold und bezieht sich auf den Wegfall des Schließtages, der sich nach Anlaufschwierigkeiten – „es musste sich erst mal wieder rumsprechen“ – wieder etabliert hat. Ursprünglich war dieser wegen Energiesparmaßnahmen eingeführt worden, wie Wilk erläutert. Jetzt öffnen die Pforten des Aquadroms wieder – wie vor der Pandemie – an sieben Tagen in der Woche. Das sei der Wunsch der Bürger gewesen und solle auch in Zukunft so beibehalten werden.

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Aquadrom Hockenheim mit steigenden Besucherzahlen

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Neu eingeführt wurde außerdem ein Freibadtarif, der den Besuchern erstmals ausschließlich den Eintritt in den Außenbereich ermöglicht. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtet Betriebsleiterin Reinhold. Wegen der vergleichsweise hohen Preise, die das Aquadrom zuvor für die kombinierte Nutzung von Innen- wie Außenbereich aufgerufen hatte, seien viele in die umliegenden Bäder ausgewichen.

Durch den für 5 Euro erhältlichen Tarif kehrten jetzt viele Hockenheimer wieder zum lokalen Schwimmvergnügen zurück. „Das Konzept hat Wirkung gezeigt“, resümiert die Leiterin der Stadtwerke. Man habe dadurch neue und alte Gäste für das Freibad gewinnen können. „Wir wollten die Identifikation der Hockenheimer mit ihrem Schwimmbad stärken“, ergänzt Reinhold.

Natürlich hätten die Verantwortlichen sich zu Ferienbeginn Sonnenschein gewünscht, doch bei Schlechtwetter könnten die Besucher im Aquadrom ja stets in den Innenbereich ausweichen, der flexibel dazugebucht werden kann. Flexibilität biete auch der seit letztem Jahr bestehende Zweistundentarif, der das Abendticket abgelöst hat und unabhängig von der Tageszeit gekauft werden kann. „Weil viele Leute einfach nur zum Schwimmen kommen und ihre Bahnen ziehen“, sagt die Betriebsleiterin, finde der Tarif viel Anklang.

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Die Neuerungen im Freizeitbad werden bald von einer für Besucher nicht sichtbaren Änderung ergänzt: In rund sechs Monaten, schätzt Stadtwerkeleiterin Wilk, soll das neue Werkstattgebäude fertiggestellt werden. Die im Randbereich des Geländes liegende Baustelle existiert bereits seit 2020.

Die Probleme der Corona-Pandemie – Lieferschwierigkeiten und Preisentwicklungen – ziehen das Vorhaben in die Länge. „Es war kein guter Zeitpunkt, um ein Bauprojekt zu starten“, blickt Martina Wilk selbstkritisch zurück. Den Badebetrieb schränke der aus Gründen des Arbeitsschutzes erforderliche Umbau jedoch nicht ein.

Der Fachkräftemangel und fehlendes Personal könnten zum Problem werden

Ein Knackpunkt, um den Badebetrieb zu gewährleisten, könnte zukünftig allerdings das Fehlen von Personal darstellen. Wie so viele Bereiche bleibt auch das Freizeitbad nicht vom Fachkräftemangel verschont. Bäderleiterin Stefanie Braun dazu: „So viele Mitarbeiter wie aktuell haben wir noch nie gesucht.“ Viele Bäder hätten über die Pandemie geschlossen, deren Personal inzwischen andere Anstellungen gefunden. „Auch Rettungsschwimmer sind Mangelware.“

Zeiten, Preise und besondere Ereignisse

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 10 bis 21 Uhr (letzter Einlass um 20 Uhr).

Preise: Kombiticket 12 Euro/Ermäßigte 9 Euro, Freibad 5 Euro/ Ermäßigte 3 Euro, Zwei-Stunden- Tarif 6 Euro/Ermäßigte 5 Euro.

Sauna: inklusive Bad 20 Euro/ Abendtarif ab 18 Uhr inklusive Bad 14,50 Euro.

Salzgrotte: 10 Euro/Ermäßigte 5,50 Euro.

Freibadsaison: 1. Mai bis 30. September.

Sommer Pool Party: Sonntag, 20. August, von 13 bis 17 Uhr, Einhornspringen: Freitag, 1. September, von 13 bis 17 Uhr, Lange Saunanacht zu Halloween: Dienstag, 31. Oktober, 18 bis 23.59 Uhr. nl

Die Ausschreibungen richteten sich unter anderem direkt an die Badegäste und seien bei einem Besuch sichtbar. Zusätzlich seien in den vergangenen Jahren alle Auszubildenden übernommen worden, wirbt Braun.

Kurzfristig hoffen die Verantwortlichen erst einmal auf einen Wetterumschwung und zahlreiche Gäste bei den bevorstehenden Veranstaltungen. Sollte der Regen sich doch seinen Weg bahnen, sei man durch das Kombiticket gut aufgestellt, schaut Reinhold voraus. „Dann weichen wir eben in den Innenbereich aus.“

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