Kulturbühne

Hockenheimer Pumpwerk will Innovation und Tradition vereinen

Mit Cihad Baz, dem neuen Leiter des Hockenheimer Pumpwerks, soll frischer Wind auf die Bühne kommen – ohne die alten Werte dabei zu vernachlässigen, sagt Kulturchef Rainer Weiglein.

Von 
Henrik Feth
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Freuen sich auf neue Impulse fürs Pumpwerk und die Kulturarbeit in Hockenheim: Stadthalle-Geschäftsführer Rainer Weiglein (l.) und Pumpwerk-Leiter Cihad Baz. © Lenhardt

Hockenheim. Zeitenwende – ein Wort, das in der deutschen Gesellschaft aktuell floriert und auf eine Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zurückzuführen ist. Letztendlich steht der Begriff für den Beginn einer neuen Ära – und vor einer solchen steht auch das Hockenheimer Pumpwerk. Am 1. April hat Cihad Baz die Leitung der beliebten Kleinkunstbühne übernommen und ist in die großen Fußstapfen von Michael Vollendorff getreten. Mit dem Wechsel in der Führung ändert sich auch die Organisationsstruktur des Pumpwerks, wobei Tradition und Innovation Hand in Hand gehen sollen.

Für Cihad Baz ist es eine Heimkehr an alte Wirkunsgsstätte

„Es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen“, strahlt Cihad Baz während des Gesprächs mit dieser Zeitung. Der 27-Jährige arbeitete bereits drei Jahre beim Stadthallenrestaurant „Rondeau“, bevor er 2018 die Serviceleitung im Hotel am Hockenheimring übernahm. „Doch der Kontakt zur Stadthalle und zu Rainer Weiglein ist nie abgebrochen“, erzählt Baz.

Und somit schließt sich mit seiner Anstellung als Leiter des Hockenheimer Pumpwerks ein Kreis für Baz. Im Gepäck hat der 27-Jährige jede Menge Ideen und Visionen, die dem Pumpwerk eine ausgewogene Kombination aus Tradition und Innovation verleihen sollen.

Trotzdem war der Start am 1. April eine Herausforderung für den neuen Pumpwerkleiter: „Ich musste mir zunächst einen Überblick verschaffen. Aber dadurch, dass ich die Kollegen bereits kannte und Michael Vollendorff sowie Rainer Weiglein mich hervorragend unterstützt haben, ging das Ganze weitestgehend reibungslos.“

Der Synergieeffekt zwischen Hockenheimer Pumpwerk und Stadthalle soll genutzt werden

Mit dem Wechsel an der Führungsspitze steht das Pumpwerk zukünftig im kulturellen und gastronomischen Bereich unter der Regie der Stadthalle: „Wir freuen uns sehr, dass Cihad Baz an Bord ist. Wir möchten nun die Chance nutzen, das Pumpwerk noch attraktiver zu machen. Dabei soll an den bisherigen Werten der Kulturbühne festgehalten werden, aber auch neue Dinge sollen mit einfließen“, erklärt Stadthalle-Geschäftsführer Rainer Weiglein.

Wichtig dabei sei, dass das Kinder- und Jugendbüro weiterhin in seinen Räumen im Pumpwerk bleibt. Auch hier herrsche eine hervorragende Zusammenarbeit mit dessen Leiterin Nina Unglenk-Baumann. Die festen Jugendtermine sollen dabei wie gewohnt im Pumpwerk bleiben, jedoch ist geplant, dass Treffen und ähnliche Termine in das Jugendzentrum am Aquadrom verlegt werden. So soll die Planung kultureller Veranstaltungen mehr Flexibilität gewinnen.

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„Wir gehen das Ganze mit Bedacht an. Zunächst wird alles so laufen wie bisher, Lucy Jungs hat bereits das kulturelle Programm für die kommenden Monate geplant“, lässt Baz wissen. Aus den Erfahrungswerten der kommenden Veranstaltungen möchten Baz und sein Team dann die richtigen Schlüsse ziehen und die nötigen Stellschrauben anpassen.

„Die Kulturlandschaft und damit auch das Pumpwerk verändert sich schnell. Wir möchten mit Verstand in die Fehlererkennung gehen und diese dann optimal lösen“, erklärt Baz den Fahrplan. Dabei möchte der neue Pumpwerkleiter nach und nach Neuerungen einführen. Beispielsweise stehen fixe Monatstermine wie Karaokeabende, aber auch Angebote wie ein Open-Air-Kino oder eine Open Stage für junge Künstler auf der Ideenliste von Baz.

Ab Oktober verstärkt Adrian Gillmann das Kulturteam Hockenheims

Das Aufgabenfeld des 27-Jährigen besteht zum Großteil aus den Bereichen Marketing und Vertrieb – also aus dem operativen Geschäft. Für den kulturellen Bereich wird es ab 1. Oktober weitere Unterstützung geben, wie Weiglein mitteilt: „Zum Oktober wird Adrian Gillmann unser Team verstärken. Er wird die Kulturplanung für die Stadthalle und das Pumpwerk übernehmen und Hand in Hand mit Cihad Baz arbeiten.“

Der zukünftige Kulturzuständige war zuletzt beim Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg tätig und bringt ein hervorragendes Netzwerk sowie reichlich Erfahrung mit. Bereits vor seinem Antritt ist Gillmann in die Abläufe involviert, so begleitete er das Team zuletzt auf zwei Kulturmessen.

„Adrian Gillmann wird für neue Formate stehen und seine Ideen und Visionen einbringen. Wir sind hervorragend für die Zukunft aufgestellt“, teilt Weiglein bezüglich des baldigen Neuzugangs mit. Gleichzeitig gibt der Geschäftsführer der Stadthalle bereits einen kleinen Ausblick: „Wir werden Gastkünstler haben, aber auch bekannte Band der Region wie die Zap Gang. Josef Zahs von Speedy Gonzales wird dreimal im Pumpwerk auftreten. Wir möchten nicht nur alle Altersklassen ansprechen, sondern auch Jung und Alt im Pumpwerk zusammenführen.“

Zudem bestehe Kontakt zum Leiter des ehemaligen Café Art in Walldorf. So sollen dank dessen Verbindungen neue Künstler nach Hockenheim kommen. „Damit wird dem Pumpwerk auch neues Leben eingehaucht. Es soll mehr Veranstaltungen geben und die Hockenheimer Bürger sollen abgeholt werden. Das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben“, erläutert Baz.

"Corporate Identity" soll den Wiedererkennungswert steigern

Bestes Beispiel für den eingeschlagenen Weg ist das neue Pumpwerk-Logo. Bei diesem wurde der alte Stil beibehalten, jedoch neu aufgearbeitet und im Stil der Logos der Stadthalle sowie des Restaurant Rondeau gehalten – Stichwort „Corporate Identity“. Der Wiedererkennungswert soll damit gestärkt werden. Und auch optisch soll das Pumpwerk bald in neuem, aber trotzdem altbewährten Gewand daher kommen: Eine Innen- und Außenrenovierung ist im Gange, die Beschilderung wird ausgetauscht und es werden neue Möbel angeschafft.

„Wir sind auf dem richtigen Weg und haben für unsere Ziele und Herausforderungen die richtigen Leute. Das Team ist für alles gewappnet und der frische Wind durch Cihad Baz und bald Adrian Gillmann wird sehr förderlich sein“, schließt Weiglein das Gespräch durch und durch optimistisch.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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