Ausbildungstag - Schüler kommen in Scharen in die Stadthalle und informieren sich

Hockenheimer Ausbildungstag zeigt Schülern die Zukunft auf

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Volker Widdrat
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Endlich gibt es Ausbildungsangebote wieder in Präsenz, nicht nur online. Nach einer durch Corona-bedingten zweijährigen Pause öffnete der 18. Hockenheimer Ausbildungstag am Donnerstag seine Pforten. Mehrere hundert Schüler hatten die Möglichkeit, vier Stunden lang in der Stadthalle zwischen den Ständen der 35 Aussteller zu pendeln und wichtige Informationen einzuholen.

Bei der Veranstaltung unter dem Motto „Jugend braucht Zukunft, Zukunft braucht Jugend“ engagieren sich Stadtverwaltung und Stadtwerke gerne für eine Plattform der beruflichen Orientierung für Schüler, meinte Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Er wandte sich an die Aussteller und an die Kommunalpolitik. Wenn ein Bebauungsplan bis zur Rechtskraft zehn bis 15 Jahre brauche, seien die ganzen Planungen nichts mehr wert, kritisierte er. Bei so viel Zeitverzögerung könne man sich den Unternehmen gegenüber dann auch nicht mehr als zuverlässiger Partner präsentieren. Er plädierte dafür, formale Dinge schneller umzusetzen. „Wir können Arbeitsplätze schaffen, das bringt die Horan-Gemeinden mit ihren rund 45 000 Einwohnern voran“, sagte er im Beisein von Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg und der Amtskollegen Stefan Weisbrod (Reilingen), Uwe Grempels (Altlußheim) und Gunther Hoffmann (Neulußheim).

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„Wir machen das für die Jugend“, rief Organisator Manfred Büch (Bild) den Ausstellern zu. Jeder Schüler, der hierherkomme, habe die Chance, sich mit „lebenden Beispielen“ zu unterhalten, meinte der erfolgreiche Systemgastronom, der vor 30 Jahren mit seinen McDonald‘s-Restaurants gestartet war. Büch rührte die Werbetrommel für eine Lehrstelle bei McDonald’s. Nach bestandener Prüfung durch die IHK werden die Auszubildenden übernommen und Mitglied der Restaurantleitung. Neben einem sicheren Beruf gebe es noch ein Bonbon obendrauf: „Wir bezahlen auch den Führerschein.“

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Mehr als die Hälfte der Aussteller kamen aus Hockenheim und der Verwaltungsgemeinschaft. Jugendliche und ihre Eltern sollen sich über die Ausbildungsangebote von Unternehmen und Einrichtungen in der Region informieren, am besten gleich Kontakte zu Lehrbetrieben knüpfen und Einblicke in viele Berufe aus erster Hand bekommen.

Betriebe aus der Region

Hockenheimer Unternehmen wie der Globus-Markt, die Schreinerei Frey und die Steuerkanzlei Bohn waren ebenso vertreten wie Bildungseinrichtungen, etwa das berufliche Gymnasium der Markus-Schule und die Louise-Otto-Peters-Schule.

Selbstverständlich stellte sich auch die Stadt mit ihren Ausbildungs- und Studienplätzen als Arbeitgeber vor. Die Angebotspalette reicht vom Verwaltungsfachangestellten und Beamten im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst, über die Fachkraft für Abwassertechnik und den Gärtner, bis zum Industriekaufmann, Anlagenmechaniker und Fachangestellten für Bäderbetriebe. In einem Azubi-Blog berichten Auszubildende und Studierende regelmäßig über ihren Berufsalltag.

Anastasia und Kira, beide aus der Klasse 8a der Theodor-Heuss-Realschule, informierten sich am Stand der AOK über die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten oder ein duales Studium im Gesundheitswesen. Großer Andrang herrschte bei der Bundespolizei, wo Einstellungsberater Thomas Wagner über einen nichtalltäglichen Arbeitgeber informierte. Die Bundespolizei sucht Teamplayer, „die immer neue Herausforderungen zu schätzen wissen“.

Die vielen spannenden Einsatzbereiche sind unter anderem bei der Grenzpolizei, der Luftsicherheit, der Kriminalitätsbekämpfung und bei der GSG 9 der Bundespolizei, erfuhren die Schüler Joel, Janina und Umeed.

Ab zur Challenge

„Mit Sicherheit vielfältig“, sagte Wagner und verteilte einen Bewerbungsbogen für die Panther Challenge in Bad Bergzabern, wo sich Schüler im Alter zwischen 14 und 20 Jahren drei Tage lang verschiedenen Herausforderungen stellen und den Berufsalltag bei der Bundespolizei hautnah kennenlernen.

„So vielfältig bekommen wir deine Zukunft gebacken“, versprach die Bäckerei Görtz an ihrem Stand. Backhaus, Verkauf, Verwaltung oder duales Studium sind die Möglichkeiten, die Mädchen und Jungen bei einer Bewerbung haben, erläuterten Nadine Arnold und Esther Regehr den Schülern.

Die Stände von Engelbert Strauss, SAP, Barmer, Fielmann, BASF, Lidl und Sparkasse Heidelberg waren immer umlagert. Junge Menschen suchen ihren Weg in eine sichere berufliche Zukunft. „Gleich mal bewerben“, lautete der Vorschlag der Generalzolldirektion. Als Verwaltungsinformatiker unterstützt man den Zoll mit seinen Fähigkeiten in moderner Informationstechnik mit einem dreijährigen dualen Studium. Viele Schüler waren auf ihrem Erkundungsweg mit Tablets ausgestattet, um sich alles Wissenswerte aufzuschreiben.

Die 34 Schüler der Karl-Friedrich-Schimper-Gemeinschaftsschule in Schwetzingen kamen mit der Bahn zum Ausbildungstag. Begleitet wurden sie von ihren Lehrerinnen Karin Holzmann, Karoline Klaes und Angelika Redder von der SÜM-Beratung („Schwetzinger Übergangsmanagement“). „Die Kids brauchen diese Beratung. Großartig, dass die Veranstaltung wieder in Präsenz stattfindet“, freute sich Holzmann.

Konkrete Vorstellungen

Die Schülerschar strömte gleich in die Hockenheimer Stadthalle, um den ersten Schritt ins Berufsleben zu machen. Jasmin zum Beispiel sucht einen Ausbildungsplatz im Gesundheitswesen. Die Neuntklässlerin möchte nach dem Schulabschluss im Herbst medizinische Fachangestellte werden. Bleibt zu hoffen, dass sie ihren Traumberuf ergreifen kann.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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