Hockenheim. Einmal im Jahr heißt es in der Jahnhalle, in der Sportlerinnen und Sportlehrer des Hockenheimer Sportvereins HSV trainieren, „Manege frei“. Denn während die Artistikabteilung sonst für sich trainiert, soll dann das Gelernte auch für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. In diesem Jahr wartete der Kinder- und Jugendzirkus Piccobello mit einer ganz besonders stimmungsvollen Weihnachtsshow auf und lud zu einer Reise durch Eis und Schnee ein.
Die Eltern, Großeltern und Freunde genießen den zirkushaften Flair in der Jahnhalle
Im der nur mit Scheinwerferlicht beleuchteten Halle wurden Eltern, Großeltern, Freunde und alle anderen Gäste schon vor Beginn der Aufführung von zirkushaftem Flair empfangen. Neben live hergestellten Luftballontieren, die auf große und kleine Abnehmer warteten, gaben an Wäscheleinen ausgestellte Fotografien Einblicke in den Trainingsbetrieb und zurückliegende Aktionen. Heliumballons vervollständigten die Dekoration und auch die Manege konnte bereits erahnt werden.
Vor voll besetzter Tribüne eröffnete zunächst die gesamte Truppe mit einem Cupsong zum Sportfreunde Stiller-Song „Applaus, Applaus“ und anschließend Abteilungsleiter Andreas Föhrenbach die Weihnachtsshow, bevor er auch die Moderation an zwei souverän agierende Zirkuskinder abgab. Die verrieten, dass ein roter Schal eine besondere Rolle spielen würde und die Besucherinnen und Besucher manch einem Fabelwesen begegnen würden. Auf die Bühne gebracht wurde die dann beginnende Show von den sieben bis 15 Jahre alten Mitgliedern des Kinder- und Jugendzirkus Piccobello sowie dem Junior- und Trainerteam, das die Kinder und Jugendlichen jeweils freitags von 16 bis 17.30 Uhr in der Jahnhalle trainiert. Zu sehen gab es neben Jonglage, Kugellauf, Poischwingen und auf dem Rola Bola surfendem Weihnachtsmann die verschiedensten artistischen Disziplinen, für die sich die Kinder und Jugendlichen im Vorfeld entschieden und gemeinsam Nummern kreiert und einstudiert hatten.
Während sich bei der Einradnummer bis zu sechs Einradfahrerinnen gleichzeitig als Schneeflocken verkleidet durch die Manege bewegten und dabei teilweise dank Hocheinrädern in luftige Höhen begaben, schwebten mehrere als Engel kostümierte Artististinnen alleine, zu zweit und zu dritt am Trapez.
Vier Akrobatinnen überzeugten zudem zwischendurch mit mehreren Einlagen als menschliche Pyramiden und Kunstwerke. Nach der Pause samt Pausenbuffet zur Stärkung warteten mit einer Vertikaltuchnummer und einer Feuershow inklusive brennender Keulen und Feuerspuckerei zwei weitere Höhepunkte auf die Besucher. Leuchtende Requisiten, der Einsatz von Nebel, Lichteffekten und Schwarzlicht vervollständigten die einzelnen Nummern ebenso wie Kostümierungen, Frisuren und Schminke.
Zum Abschluss gab es bei einer großen Pyramide noch einmal alle 24 Artistinnen und Artisten zu sehen, die für ihre Leistungen mit großem Applaus belohnt wurden. Der galt auch all jenen im Hintergrund. Viele helfende elterliche Hände bei Technik, Frisuren und Buffettspenden hatten die Veranstaltung dieser Größenordnung ebenso erst möglich gemacht wie vereinsinterne Unterstützung dank Materialleihe und der große Einsatz von Zeit und Engagement durch das jugendliche und erwachsene Trainerteam um Gabriele Ehm-Föhrenbach und Andreas Föhrenbach.
Beim Zircus Piccobello herrscht ein gutes Miteinander
Als Besonderheiten hat es sich der Zircus Piccobello neben der großen Altersspanne und dem dennoch oder gerade dadurch guten Miteinander zwischen Kindern und Jugendlichen, die gemeinsam trainieren, auf die Fahne geschrieben, fernab von Wettkampf alle unabhängig vom aktuellen Trainingsstand mitzunehmen und so durften sogar Kinder, die gerade als Schnupperkinder neu dazugekommen waren, schon mit in der Manege stehen. Wie schon beim letzten Mal vor etwa einem Jahr war die Veranstaltung mit dem offiziellen Programm noch lange nicht beendet.
Noch einmal stand ein Buffet zur Stärkung bereit und zudem durften die Besucherinnen und Besucher nun auch selbst aktiv werden und Zirkuskinder und -jugend ihren Angehörigen auch andere Disziplinen vorführen, als sie zuvor in der Show gezeigt hatten. Von beidem wurde reichlich Gebrauch gemacht und vielleicht findet sich ja der eine Besucher oder die andere Besucherin als Schnupperkind schon bald in der Halle wieder, wenn es im nächsten Training heißt „3-2-1-Piccobello“.
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