Hockenheim. „Wir hätten wohl noch einige Bleche mehr verkaufen können.“ Birgit Rechlin ist vom Erfolg der Kuchenverkaufsaktion im Gastronomiebereich von Globus völlig begeistert. Dies nicht nur, weil der Kuchen wegging wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln, sondern in erster Linie auch deshalb, weil der komplette Erlös an den Jugendgemeinderat fließt, der es wiederum in ein Herzprojekt von ihm investiert – in die Skateranlage auf dem Gelände der Landesgartenschau.
Ein Jahr alt ist die Rennstadtkarte geworden, die nicht nur vom Hockenheimer Marketing Verein (HMV) als großer Erfolg gefeiert wird, sondern auch von Oberbürgermeister Marcus Zeitler, der mit ihrer Hilfe die örtliche Wirtschaft gestärkt, Kaufkraft an die Stadt gebunden sieht. HMV-Geschäftsführerin Birgit Rechlin macht den Erfolg auch an der einfachen Handhabung der Karte fest, die es in vier Stückelungen gibt: 10, 15, 25 und 44 Euro. In über 55 Geschäften in der Rennstadt kann mit ihr mittlerweile gezahlt werden, Tendenz steigend.
Farben signalisieren Wert
Damit die Geldwerte unterschieden werden können, gibt es die Rennstadtkarte in vier verschiedenen Farben, in Blau, 10 Euro, in Orange, 15 Euro, in Pink, 25 Euro, und in Grün, 44 Euro.
Ein Farbspiel, das wiederum vom Team der Bäckerei im Globus aufgegriffen wurde, indem man der Meinung war, dass zu einem richtigen Geburtstag auf jeden Fall ein Kuchen gehört. Flugs wurde die Idee in die Tat umgesetzt, Bleche mit Obstkuchen gerichtet, der von viererlei Früchten bedeckt wurde – Blaubeeren, Mandarinen, Himbeeren und Kiwis, womit die Farbpalette der verschiedenen Karten aufgegriffen wurde.
Im Gastronomiebereich von Globus fand am Samstag der Kuchenverkauf statt, herzhaft griffen die Hockenheimer zu und deckten sich mit frischem Kuchen für die heimische Tafel ein. Wie gesagt, am Ende hätten es einige Bleche mehr sein können, doch hätte das wohl den Rahmen gesprengt, ist sich Rechlin sicher, die im Nachgang von einer „total netten Veranstaltung“ spricht, bei der Jung und Alt schnell ins Gespräch gekommen seien, ein gemeinsames Thema hatten.
Dies wohl auch deshalb, weil das Geburtstagsgeschenk, das natürlich nicht fehlen darf, für den Jugendgemeinderat gemünzt war. Der es wiederum, als gewähltes Forum der Jugend, an diese weiterreichen will, indem er sein Wunschprojekt, den Skaterpark im Gartenschaugelände unterstützen will. Wo sich früher im nördlichen Bereich des Parks, in Nähe der Autobahnbrücke, eine Minigolf-Anlage befand, soll nun der Skaterpark neu errichtet werden, der früher in der Nachbarschaft des Alten Fahrerlagers angesiedelt war.
Für den Skaterpark mit Sicherheit eine Aufwertung, zumal das Gelände vom Beachvolleyball-Feld und dem Grillplatz abgerundet wird. Weit genug von der Bebauung entfernt, um nicht durch Lärm aufzufallen, nahe genug an ihr dran, um fußläufig erreichbar zu sein.
Ein nicht gerade billiges Vorhaben, das gänzlich von der Stadt finanziert wird. Dennoch will der Jugendgemeinderat seinen Teil dazu beitragen und für ein ent- und ansprechendes Drumherum sorgen, was gleichfalls nicht billig sein dürfte. Weshalb sich der HMV spontan dazu entschlossen hat, ihn zu unterstützen. Für Kinder gibt es viele Einrichtungen in der Gemeinde, weiß Rechlin, bei der Jugend durchaus noch Luft nach oben.
Vor diesem Hintergrund war die Freude der Geschäftsführerin verständlich, als das Globus-Team um den neuen Geschäftsleiter Francesco Brai beschloss, den gesamten Erlös aus der Geburtstagsaktion an den HMV zu spenden. Rund 400 Euro brachte der Verkauf der Obstkuchenstücke ein, spontan wurde der Betrag von Brai auf 500 Euro aufgerundet. Geld, das nun dem Jugendgemeinderat zukommt.
Dessen Vertreter bei der Aktion gleichermaßen vor Ort waren, beim Verkauf halfen oder den Interessenten ihr Projekt erläuterten. Auch einige Skater waren zu dem Termin im Globus gekommen. Zwar konnten sie im Vorzeichen der Pandemie keine Vorführungen zeigen, doch fachkundig Fragen zu der Anlage beantworten.
Und schon war man mittendrin im Gespräch mit den Bürgern, im Gespräch von Jung und Alt. Wobei, merkt Rechlin an, das Projekt Skateranlage zwar vielen bekannt war, doch die Fragen nach dem wann, wo und wie häufig zu hören waren. Fragen, auf die es an diesem Tag profunde Antworten gab.
Unterm Strich eine tolle Aktion, freut sich Rechlin, die den Jugendgemeinderat bei künftigen Aktionen des HMV stärker einbinden will. Beispielsweise kann sie sich vorstellen, ihm bei Märkten oder Festen einen kostenfreien Stand einzuräumen, an dem er die für seine Vorhaben nötigen Mittel erwirtschaften kann.
Großes Engagement begeistert
„Der Samstagvormittag im Globus mit dem Kuchen- und Rennstadtkartenverkauf war ein voller Erfolg. Das Engagement und die Hilfe des Jugendgemeinderats vor Ort haben mich sehr positiv gestimmt. Die Stadt Hockenheim verfügt hier über ein motiviertes und zielstrebiges Team. Zudem danke ich allen weiteren Protagonisten, meiner Geschäftsführerin, dem kompletten Vorstand und der Globus Geschäftsleitung für das Sponsoring und die Möglichkeit, uns zu platzieren“, so das Resümee von Richard Damian, Vorsitzender des HMV, der tatkräftig den Kuchen unter die Leute brachte.
Auch der Jugendgemeinderat, der darüber hinaus Unterstützung von einigen Skatern an diesem Vormittag bekam, war von dieser Resonanz und Offenheit gegenüber diesem Projekt begeistert. „Vielen Dank an den HMV, an Globus, aber vor allem auch an alle Kuchenkäufer, dass so viel Geld für den Skatepark zusammengekommen ist“, freute sich Adrian Nowak, jüngster Jugendgemeinderat, der mit vollem Elan dabei war.
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