Hockenheim. Es ist schon ein seltsames Gefühl für die Verantwortlichen des Kinderschutzbunds: Seit Beginn des neuen Schuljahrs gibt es den Schülerhort Kosmos nicht mehr. Der ehrenamtlich geführte Verein, der die Betreuung von Schulkindern seit Anfang der 1990er Jahre im Auftrag der Stadt Hockenheim übernommen hatte, kann dies wie berichtet aus Personal-, Zeit- und Kostengründen nicht mehr leisten. Nun trafen sich Mitglieder des DKSB-Kreisverbands Hockenheim und Umgebung, wie der örtliche Kinderschutzbund seit einiger Zeit heißt, in den Räumlichkeiten am Aquadrom, um in einer kleinen Feierstunde langjährige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verabschieden.
Großer Dank geht an die teils langjährigen Hortmitarbeiter
Die stellvertretende Vorsitzende Barbara Itschner bedankte sich bei den ehemaligen Hortmitarbeitenden Sören Hasert, Claudia Barth-Lorenz, Silvia Quintel, Silvia Treiber und natürlich Hort-Leiterin Elli Pioro mit einem Blumenstrauß sowie einem Präsent für deren teils langjährige Arbeit im Schülerhort. Hunderte Mädchen und Jungen seien im Verlauf der 32 Jahre hier betreut worden und alle Eltern hätten ihre Kinder im Schülerhort gut versorgt und in einer familiären Atmosphäre aufgehoben gewusst – das hätten zahlreiche Rückmeldungen gezeigt, heißt es in einer Pressemitteilung des Kinderschutzbunds.
„Du warst nicht nur von Anfang an Leiterin, sondern auch die Seele des Horts und hast dich weit über das übliche Maß eingebracht – herzlichen Dank, liebe Elli“, lobte Barbara Itschner die nun ehemalige Leiterin Elisabeth Pioro.
DKSB-Kreisverbandsvorsitzender Thomas Birkenmaier bedachte auch seine Stellvertreterin mit einem Blumenstrauß als Anerkennung für ihre Leistung. Denn Itschner hatte sich in all den Jahren zusammen mit ihrem Mann Helmut und weiteren Vereinsmitgliedern ebenfalls sehr stark in die Hortverwaltung eingebracht. Gerade Corona habe aber gezeigt, dass der hauptamtliche Betrieb eines Schülerhorts mit festangestelltem Personal durch einen ehrenamtlich geführten Verein schlicht nicht mehr leistbar ist.
Die bei der Feierstunde anwesenden Kinderschutzbund-Mitglieder bedauerten nicht nur die Aufgabe des Schülerhorts, sondern auch die Tatsache, dass die Stadt Hockenheim trotz vieler geführter Gespräche letztlich entschieden hat, den Hort doch nicht wie zuvor angekündigt in eigener Trägerschaft oder Verantwortung zu übernehmen.
Der DKSB-Kreisverband Hockenheim und Umgebung wird seine Arbeit, so die Absprache mit der Stadt, unter der gewohnten Adresse und Telefonnummer fortsetzen und wird sich auch im neu gegründeten Familienzentrum im nun ehemaligen Schülerhort einbringen.
Der Hockenheimer Kinderschutzbund will sich auf die vielen weiteren Aufgaben konzentrieren, denn der rührige Verein ist viel mehr als nur der Schülerhort, durch den er viele Jahre lang in der Rennstadt sichtbar war. „Wir sind weiterhin mit der Sprachförderung in den Kindergärten aktiv, helfen bei der Hausaufgabenbetreuung und der Leseförderung in den Grundschulen und unterstützen als Familienpaten oder im begleiteten Umgang Kinder und Eltern – um nur einige unserer Aufgaben zu nennen“, versichert Barbara Itschner, dass dem Kinderschutzbund die ehrenamtliche Arbeit sicher nicht ausgeht.
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