Siegelhain

Hockenheimer Siedlerfest mit fulminantem Comeback

Das Comeback des Hockenheimer Siedlerfestes nach elf Jahren im Siegelhain wird zur Erfolgsstory. Die 90er-Party beim Gemüsehof Schmitt beherbergt gut 800 Feiernde.

Von 
Volker Widdrat
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Bestens besucht: Das Siedlerfest legt nach elfjähriger Pause einen tollen Neustart hin zieht das Publikum in Scharen an. © Lenhardt

Hockenheim. Elf Jahre lang war das beliebte Siedlerfest des Männergesangvereins Eintracht im Siegelhain Geschichte gewesen. Jetzt wurde die gesellige Veranstaltung mit Musik, deftigen Speisen und erfrischenden Getränken wieder ins Leben gerufen. Juniorchefin Helene Schmitt vom gleichnamigen Gemüsehof kannte die berühmte Fete von früher nur von Bildern. Kunden hatten immer wieder davon erzählt, auch der Opa hatte mit vielen Erinnerungen berichtet. Und die Hockenheimer haben ihr Siedlerfest ohnehin vermisst.

Gelungener Neustart mit 90er-Party und DJ Marcel la Dous

Der Neustart ist gelungen, man kann es nicht anders sagen. Die Leute kamen wieder in Scharen. Auch zu der 90er-Party am Samstagabend. Gut 800 Feiernde waren da, manche sogar im richtigen Outfit des damaligen Jahrzehnts. Bald musste auch neue Verpflegung rangeholt werden. Die Band „Neon – Kids of the 90s“ heizte bei ihrem Live-Auftritt in der Tabakhalle mit bekannten Hits ein. DJ Marcel la Dous sorgte danach bis zum Morgengrauen für grandiose Stimmung.

Das Siedlerfest stand schon früher vier Jahrzehnte lang im Mittelpunkt, von Anfang an auf dem im Jahr 1959 von Familie Christ erbauten Hof. Anfangs wollte man nur ein bisschen Feiern, aber bald war das Schlachtfest des Männergesangvereins Eintracht fest im Hockenheimer Terminkalender verankert. Wellfleisch und Sauerkraut waren nicht mehr wegzudenken.

Christopher Kuppinger bereitet die Teller mit Wellfleisch vor. © Dorothea Lenhardt

„Wir wollten deshalb bei den Wurzeln bleiben“, meinte Helene Schmitt. Das Wellfleisch war schnell aus, das Sauerkraut ging schon vorher zur Neige. Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten der Verpflegung. Der Lupikuss-Foodtruck hatte vegane BBQ-Burger und Döner sowie Bubble Tea im Angebot. Das Wohnwagen-Café von Conny und Moritz bot leckere Waffeln an. Die Reservistenkameradschaft Schwetzingen-Hockenheim, die schon den Samstag über bei der Hoggemer Höfe-Tour auf dem Gemüsehof vertreten war, hatte die Linzertorte als erstes ausverkauft. Es gab aber noch Frankfurter Kranz, Streuselkuchen und Sandkuchen zum Kaffee. Am Lieblingsplatz-Imbiss waren Currywurst und Pommes zu haben. Über dem Siegelhain bauten sich zwar dunkle Wolken auf, aber es blieb den Nachmittag über trocken.

Beim Frühschoppen ertönen Musik-Klassiker wie "Griechischer Wein"

Zum Frühschoppen brachte der Männergesangverein Eintracht einige Lieder zu Gehör. Anschließend war die Musikkapelle „Blauen Husaren“ unter der Leitung von Svenja Keller dran. Hits wie „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens fehlten da nicht. Da stieg die Stimmung in der Scheune schnell an. Bei der Essensausgabe bildeten sich lange Schlangen. Und am frühen Nachmittag nahm der Besucherstrom noch zu. Die Parkplätze auf der Wiese reichten gerade so aus. Die Fahrradabstellplätze waren immer gut belegt.

Der alte blaue Lanz-Bulldog begrüßte die Gäste am Hofeingang. Hinter der Scheune war eine Schlepper-Flotte ausgestellt. Die Palette reichte vom kraftvollen John Deere 6R 250 bis zum kompakten und wendigen 6090 M.

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Die Landtechnik-Firma Schwarz aus Sinsheim präsentierte Rasentraktoren und Aufsitzpflegemaschinen für jeden Einsatz. Die kleineren Bobbycar-Versionen der grün-schwarzen Traktoren waren stets von den jüngsten Besuchern belegt. Denn der Familienbetrieb Schmitt bietet auch immer etwas für Kinder. Die Kleinen konnten Setzlinge einpflanzen und mit nach Hause nehmen. Es gab einen Flohmarkt für Kinderkleidung und das Erzieherinnenteam der Heinrich-Bossert-Kindertagesstätte bot Kinderschminken. Schmetterling und Katze waren die beliebtesten Motive, gefolgt von Tiger, Pirat und Prinzessin.

Wer wollte, konnte etwas über Feld und Flur und die Landwirtschaft in Erfahrung bringen. Auf Schautafeln war viel Wissenswertes zu lesen. Etwa, dass auf den Feldern zehn Getreidearten in Hunderten Sorten wachsen.

Die wichtigsten für unser Brot sind unter anderem Weizen, Dinkel, Roggen und Hafer. Am Sonntagabend wurde klar: Das Siedlerfest im Siegelhain ist nicht mehr nur Geschichte. Es lebt wieder!

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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