Hockenheim. In einem ihrer Haushaltsanträge geht die SPD-Fraktion speziell auf die Wünsche von jungen Familien und auch Großeltern ein. Es geht um die Aufenthaltsqualität am HÖP. Der Gemeinderatsfraktion war aufgefallen, dass ein Spaziergang auf den Wegen am Kraichbach zwar zu allen Jahreszeiten wunderbar sein kann, aber für ganz kleine Kinder eher langweilig ist. So kommt es oft dazu, dass die Wege verlassen werden und der schützenswerte Lebensraum der Pflanzen- und Tierwelt am Kraichbach gefährdet ist, heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten.
Die Verwaltung verweist auf den Spielplatz am Hockenheimer Gymnasium
Die Verwaltung, die dieses Problem auch sieht, schlug vor, doch den Spielplatz am Gymnasium zu nutzen. Schließlich werde dieser aktuell vergrößert und sei nah am Kraichbach. Die SPD Fraktion war mit dieser Lösung nicht einverstanden. Sie wies darauf hin, dass es sich dort um Spielgeräte für größere Kinder handele und zudem ein lautstarkes Spielen in der Nähe der Klassenzimmer vom Gymnasium sicher nicht erwünscht sei.
Der Vorschlag, auf den es hinauslaufen wird, kam jetzt direkt aus dem Fachbereich Bauen und Wohnen. Die Verwaltung wies darauf hin, dass der Bau eines neuen Spielplatzes direkt am Kraichbach, wie es die SPD-Fraktion ursprünglich vorgeschlagen hatte, laut Regierungspräsidium nicht erlaubt sei, da es sich hier um sogenannte Retentionsflächen handelt. Also Flächen, die im Falle eines Hochwasserabflusses als Überflutungsfläche genutzt werden können.
Doch was spräche dagegen, wegbegleitende Spielmöglichkeiten für kleinere Kinder aufzustellen? Ein kleines Spielhaus, einige Federwippen-Tiere, eine Wippe oder eine kleine Drehscheibe, – die Auswahl der Spielobjekte ist riesig. Multifunktionale Räume fördern bekanntlich die Kommunikation, die Bewegung und die Lebensqualität und so wünschen sich Stadtplaner verstärkt „Spielräume statt Spielplätze“. Und alle wären glücklich: die Kinder, die Eltern und die Großeltern. Auch die SPD-Fraktion.
Ein zweiter Haushaltsantrag betrifft die ältere Generation in Hockenheim. Hier geht es um einen Ort mit klaren Besucherzeiten (vielleicht einen oder auch mehrere Nachmittage im Monat), den die Senioren ansteuern können, wenn sie zum Beispiel eine Frage haben, die von der Stadtverwaltung beantwortet werden kann. Seit einiger Zeit gibt es in Hockenheim eine Seniorenbeauftragte, die dafür prädestiniert wäre. In lockerer Atmosphäre könnte es so zu einer fachlichen Beratung und dem Zusammentreffen mit anderen Menschen kommen. Die manchmal negative Wirkung eines Sozialamtsbesuches würde so vermieden.
Die Idee der SPD Fraktion ist es nun, diese Lokalität mit einem Ort zu verbinden, an dem kleine Reparaturen getätigt werden können. Ein sogenanntes „Repair-Café“ ist ein Veranstaltungsformat zum gemeinsamen Reparieren von zum Beispiel Kleingeräten, Textilien, Möbeln oder Spielzeug. Hier könnten sich ehrenamtliche Helfer, die über Reparatur-Kenntnisse verfügen, mit den Besitzern dieser kaputten Sachen treffen, die sich alleine nicht zu helfen wissen. In einigen Nachbarorten gibt es bereits Repair-Cafés, so zum Beispiel in Leimen.
Dieser Haushaltsantrag wurde vom Gemeinderat vertagt. Angedacht wurde stattdessen ein Treffen mit der Seniorenbeauftragten Kerstin Berger im kommenden Jahr, denn man war sich einig, dass ein weiteres Vorgehen zu dem Thema „Senioren- und Repair-Café“ nur mit ihr gemeinsam erfolgreich entwickelt werden kann.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-hockenheimer-spd-plaediert-fuer-ein-repair-cafe-_arid,2153994.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html