Gemeinderat

Neubau Parkkindergarten: Hockenheim führt Architektenwettbewerb durch

Der Hockenheimer Gemeinderat beschließt bei seiner Sitzung einen Architektenwettbewerb für den Neubau des sich im maroden Zustand befindlichen Parkkindergartens.

Von 
Henrik Feth
Lesedauer: 
Der Park-Kindergarten auf dem Landesgartenschaugelände ist schon lange sanierungsbedürftig – für dessen Neubau am Reiterplatz wird nun ein Architektenwettbewerb ausgerufen. © Lenhardt

Hockenheim.Hockenheim braucht diesen Kindergarten“, brachte es Oberbürgermeister Marcus Zeitler bei der Sitzung des Gemeinderates auf den Punkt. Denn das Gremium sollte über die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für den Neubau des stark sanierungsbedürftigen Park-Kindergartens entscheiden. Dieser soll laut aktueller Planung auf dem Reiterplatz gegenüber der Feuerwehr entstehen. Zur Erläuterung des Vorgangs war Katrin Pfisterer vom Fachbereich Bauen und Wohnen anwesend.

Die Stadt Hockenheim setzt Kostendeckelung von 15 Millionen Euro an

Die Ausrufung eines EU-weiten Architektenwettbewerbs ist aufgrund der erwarteten Höhe der Baukosten für den neuen Kindergarten Vorschrift – diese wurden von der Verwaltung mit einer Deckelung von 15 Millionen Euro kalkuliert. Da der Zustand des Park-Kindergartens eine Bestandssanierung nahezu unmöglich macht und ein Neubau im Gelände des Landesgartenschaupark nicht realisierbar ist, verwies die Stadt darauf, dass es keine Alternative zu dem Neubau der zehngruppigen Kindertageseinrichtung auf dem Reiterplatz gebe.

Pfisterer berichtete über den Ablauf des Architektenwettbewerbs, der auf zwei Stufen ausgelegt ist. Zunächst wird das Teilnahmeverfahren stattfinden, bei dem sich die Bewerber qualifizieren können. Die Auswertung wird anhand eines auf Grundlage der Eignungskriterien erstelltem Punktesystem erfolgen.

Mehr zum Thema

Kita-Betriebsübernahme

Hockenheim gibt Update über den Status der Kita-Betriebsübernahme

Veröffentlicht
Von
Henrik Feth
Mehr erfahren
Kindertagesstätten

Streit über Schuldzuweisungen im Hockenheimer Gemeinderat

Veröffentlicht
Von
Matthias Mühleisen
Mehr erfahren
Postillion

Nach Start in der Pandemie: Hockenheimer Kita entwickelt sich gut

Veröffentlicht
Mehr erfahren

In der zweiten Stufe wird der eigentliche Entwurfswettbewerb mit bis zu 15 Teilnehmern durchgeführt. Die Verwaltung hat bereits ein regionales Architekturbüro für die zweite Stufe gesetzt. Zur fachlichen Unterstützung hat die Stadt ein Stuttgarter Architekturbüro hinzugezogen, welches die Wettbewerbsleitung übernimmt.

Die Entscheidung wird ein Preisgericht, das sich aus sogenannten Sach- und Fachpreisrichtern zusammensetzt, fällen. Erstere werden aus zwei Mitgliedern der Verwaltung – OB Zeitler und Linda Hoti – sowie zwei Gemeinderäten – Marlene Diehm (SPD) und Bärbel Hesping (CDU) – bestehen. Die fünf Sachpreisrichter sollen aus praktizierenden Architekten, Ingenieuren und in diesem Fach wirkenden Professoren bestehen und sind bereits ausgewählt.

Die Kosten für den Wettbewerb belaufen sich auf rund 200 000 Euro und werden im Haushaltsjahr 2023 verbucht. Diese beinhalten unter anderem ausgerufene Preisgelder für die ersten drei Plätze sowie zwei Anerkennungen, was sich insgesamt auf 100 000 Euro rechnet. Die geplanten Gesamtkosten von maximal 15 Millionen Euro werden in der Finanzplanung für die Jahre 2024 bis 2028 gestaffelt einfließen.

Ein Stuttgarter Architekturbüro wird zur fachlichen Unterstützung hinzugezogen

Das entscheidende Preisgericht wird am 16. oder 17. Mai stattfinden. „Der Architektenwettbewerb ist sehr umfangreich und es gibt etliche Faktoren zu beachten. Daher haben wir auch das Stuttgarter Architekturbüro zur fachlichen Unterstützung hinzugezogen“, schilderte Pfisterer die Komplexität des Wettbewerbs.

Nach der Präsentation des Wettbewerb-Prozederes hatten die Räte vor allem Fragen hinsichtlich der Kosten und Details wie geplante Bauweise sowie Raumaufteilungen. Die beiden Letzteren sind jedoch erst später Teil des Ablaufs. Marina Nottbohm (SPD) fragte, weshalb die Sachpreisrichter nicht beim geplanten Rückfragenkolloquium dabei sein müssen. Dies habe laut Pfisterer den Grund, dass hier hauptsächlich die Expertise der Fachpreisrichter von Nöten sei.

Michael Sauter von den Freien Wählern beschäftigten die Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro: „Kann hier nicht eine Obergrenze von zwölf Millionen eingearbeitet werden? Eventuell könnte man optisch etwas zurückstecken und das Gebäude kompakter planen. Die Kosten sollten gesenkt werden.“ Der OB gab darauf die Auskunft, dass man ursprünglich mit 19,8 Millionen Euro geplant wurde und die Verwaltung bereits auf den aktuellen Betrag gedeckelt habe – mehr sei nicht möglich.

Bärbel Hesping (CDU) machte sich Sorgen um die Kostenschätzung hinsichtlich steigender Preise, stellte jedoch auch klar, dass die zehn geplanten Gruppen im neuen Kindergarten benötigt werden. „Wir haben in den jeweiligen Jahren eine Kostensteigerung von acht Prozent mit eingerechnet“, versicherte Pfisterer daraufhin.

Im Plan für den Neubau des Hockenheimer Kindergartens wird Nachhaltigkeit beachtet

Grünen-Fraktionssprecher Adolf Härdle schloss sich der Meinung Sauters bezüglich der Kosten an: „15 Millionen Euro sind ein falsches Signal.“ Gleichzeitig lobte er die Berücksichtigungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit, mahnte jedoch, dass alles dafür getan werden müsse, die Kosten zu senken. „Wir werden den Kindergarten so kostengünstig wie möglich bauen“, versprach der OB.

Jochen Vetter von den Freien Wählern erkundigte sich noch, weshalb die Bauweise noch nicht in den Entwurf eingearbeitet wurde. „Es handelt sich nur um einen Vorentwurf. Es wird noch viel passieren und es kann sich noch einiges ändern“, so Pfisterer. Für Frank Köcher-Hohn von der FDP ist die Ansetzung der 15 Millionen sinnvoll: „Es ist besser, wenn man eine höhere Zahl kalkuliert, statt dann im Nachhinein anpassen zu müssen.“

Da sich die Räte weitestgehend einig waren, dass es keine Alternative zum Neubau gibt, stimmten 15 Gremiumsmitglieder bei drei Enthaltungen für den Beschluss. Somit kann die erste Phase des Architektenwettbewerbs am 24. November beginnen und Bewerber können ihre Unterlagen einreichen.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

Copyright © 2025 Hockenheimer Tageszeitung

VG WORT Zählmarke