Serie „Jung und engagiert“ - Sophia Bienroth (28) ist seit 2015 Jugendleiterin beim Hockenheimer Sportverein / Bindeglied zwischen Jugend und Vorstand / Sie engagiert sich auch bei der Kirche

Hockenheimerin Sophia Bienroth engagiert sich beim Sportverein

Von 
Vanessa Schwierz
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Hockenheim. Die Gemeinschaft ist für Sophia Bienroth der wichtigste Aspekt ihrer Arbeit beim Hockenheimer Sportverein (HSV). Man lerne Menschen kennen, knüpfe Freundschaften. „Es entstehen Freundschaften, die sonst wahrscheinlich nie entstanden wären“, sagt sie, dass man sich im Alltag sonst vermutlich nie getroffen hätte. Und sie weiß, wovon sie spricht, denn die 28-Jährige ist seit 2015 Jugendleiterin des Hockenheimer Vereins. Bereits bei ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) lernte Bienroth administrative und organisatorische Aufgaben beim HSV kennen. „Danach bin ich da so reingerutscht“, sagt sie und lacht.

Schon seit ihrer Kindheit ist Bienroth Teil des HSV. Ihr Opa ging mit ihr und ihrem Bruder zum Mutter-Kind-Turnen. Sie ist beim HSV geblieben und war in verschiedenen Tanzgruppen aktiv. Als sie dann zu „alt“ wurde und es keine Gruppen mehr für sie gab, in denen sie selbst tanzen konnte, wollte sie aber weiterhin im Verein tätig sein, weil es ihr Spaß machte. Sie half ihrer Trainerin bei den Stunden. Bis sie dann selbst eines Tages Trainerin wurde. Die Gymnastik-und-Tanz-Gruppen, die sie lange Zeit betreute, hat sie vor einigen Jahren bereits abgegeben.

Zur Person: Sophia Bienroth

Sophia Bienroth ist 28 Jahre alt und seit 2015 Jugendvorstand beim HSV. Sie lebt mittlerweile in Neulußheim, ist aber durch den Verein und ihre Familie häufig in Hockenheim.

Sie machte auf dem Gauß-Gymnasium ihr Abitur und im Anschluss ein FSJ beim HSV. Dann studierte sie Gymnasiallehramt an der Universität Mannheim.

Sie absolviert aktuell ihr Referendariat an einer beruflichen Schule in Heidelberg. Sie unterrichtet Deutsch, Mathematik und Ethik.

Sie spielt in ihrer Freizeit gerne Klavier und engagiert sich auch in der evangelischen Kirchengemeinde. Sie organisiert dort die „Jump“-Gottesdienste für Jugendliche („Junger Gottesdienst mit Profil“). vas

Ihre eigene tänzerische Leidenschaft lebt die 28-Jährige aber seit 2009 im Cheerleading-Team aus, gehört also zu den Gründungsmitgliedern der „Blue Devils“. Sie selbst tanzt bei den Seniors und trainiert seit 2012 die Juniors (zwölf bis 16 Jahre). Mittlerweile ist sie auch stellvertretende Abteilungsleiterin der „Blue Devils“.

Veranstaltungen organisieren

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Als Jugendleiterin versucht die 28-Jährige, als Bindeglied zwischen Jugend und Vorstand zu agieren. Die Tätigkeit von Bienroth und ihrem Team besteht hauptsächlich darin, Veranstaltungen für die Jugendlichen zu organisieren. Dazu gehören vor allem zwei Dinge: rund um Ostern die österliche Bewegungslandschaft für Kleinkinder und die Halloween-Party Ende Oktober für ältere Kinder. „Das sind die zwei Events, die wir bereits etabliert haben, die aber in den vergangenen zwei Jahren leider ausfallen mussten“, bedauert Bienroth, dass noch unklar sei, was 2022 stattfinden könne.

Alle zwei Jahre wird das Vereinsfest „HSV präsentiert“ gefeiert. Der Jugendvorstand kümmere sich dabei meist um die Band. Zudem stehen die jugendlichen Mitglieder am Abend hinter der Bar und schenken Getränke aus. Einmal im Jahr – wenn es klappt – organisiert der Jugendvorstand für das Team ein Grillfest oder macht einen Ausflug.

In Planung sei bereits seit zwei Jahren eine Veranstaltung für die zwölf- bis 16-jährigen Mitglieder, denn für diese gebe es derzeit noch kein Angebot. „Da haben wir auch eine Umfrage gemacht, bei der das Ergebnis ,Sprungbude’ war. Das würden wir dann gerne dieses Jahr machen, wenn es denn klappt“, sagt Bienroth. Ansonsten liege erst mal alles auf Eis. Als Jugendleiterin fallen bei Sophia Bienroth aber auch regelmäßige Termine wie Vorstandssitzungen oder die Jahreshauptversammlung – sowohl für die Jugend als auch den Gesamtverein – an.

Für ihr Team findet Bienroth nur lobende Worte, denn ohne gute Zusammenarbeit würde das alles nicht funktionieren. Unterstützt wird sie von einem Team aus Jugendlichen, die sich engagieren. Der harte Kern von rund zwölf bis 15 Personen steht der 28-Jährigen dabei immer tatkräftig zur Seite und nimmt ihr Aufgaben ab. Aber etwa 25 Personen sind es, die sich insgesamt immer wieder bei der Vereinsarbeit für die Jugend einbringen. „Das funktioniert auch ohne Worte, weil jeder seinen Aufgabenbereich hat, den er im Vorfeld von Events zugeteilt bekommt. Ich frage dann mal nach, aber größtenteils muss ich mich um gar nicht mehr so viel kümmern, weil die Aufgaben gut verteilt sind“, zeigt sich Bienroth glücklich, eine solche Mannschaft hinter sich zu haben, mit der die Arbeit noch viel mehr Spaß mache. Je länger man zudem miteinander arbeite, desto besser werde diese Zusammenarbeit und das blinde Verstehen untereinander.

In den Alltag lassen sich die zahlreichen Aufgaben beim HSV gut integrieren. Dies liege daran, dass die 28-Jährige es schon so lang macht, sagt sie. Viele ihrer Teammitglieder sind schon länger dabei als sie. „Wir verstehen uns zum Teil ohne Worte“, sagt Bienroth. Und sollte doch mal jemand was vergessen, erinnere man sich gegenseitig daran und helfe sich.

In der Zukunft, eher früher als später, werde sie den Posten im Jugendvorstand beim HSV aufgeben. „Ich bin jetzt eigentlich schon zu alt dafür. Wenn ich diesen dann mal abgebe, möchte ich weiter aktiv bleiben und kann mir auch vorstellen, Teil des Gesamtvorstands zu sein“, sagt Bienroth, dass sie jetzt bereits schon stellvertretende Schriftführerin ist. Auch wenn es in der Satzung des Vereins kein Maximalalter für den Jugendvorstand gebe, wählen dürfte sie diesen nicht mehr.

Mitwirkung ist bereichernd für sie

Der geschäftsführende Vorstand sei für sie in der Zukunft auf jeden Fall eine Option, weil es bereichernd sei, mitzuwirken. Und was ihre Tätigkeit als Trainerin der Juniors angeht? „Die möchte ich ungern hergeben“, sagt Bienroth mit einem Lächeln. Mittlerweile wurden auch schon zwei Stellvertreter für Bienroth gewählt. „Es gibt normalerweise nur einen, aber sie wollten das gerne zu zweit machen. Jetzt lerne ich sie sozusagen schon etwas ein“, verrät Bienroth, dass sie vorbereitet sind, wenn sie ihren Posten mal übernehmen wollen würden.

Neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit beim HSV engagierte sich Bienroth nach ihrer Konfirmation bei der evangelischen Kirchengemeinde – denn es wurden Jugendgottesdienste ins Leben gerufen. „Da bin ich dann hängen geblieben“, sagt die 28-Jährige, die sich bis heute um die Jump-Gottesdienste („Junger Gottesdienst mit Profil“) kümmert, die meist zweimal im Jahr stattfinden.

Redaktion Redakteurin mit Schwerpunkt Online, aber auch Print

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