Leichtathletik (mit Fotostrecke)

Hockenheimringlauf: Neue Rekorde purzeln bei besten Bedingungen

Die 26. Auflage des Hockenheimringlaufs an diesem Mittwoch war wieder in bewährter Manier souverän von der ASG Triathlon Hockenheim organisiert worden. Bestes Laufwetter beflügelte geradezu zu neuen Rekorden.

Von 
Birgit Schillinger
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Mit Vollgas auf die Distanz von zehn Kilometern. Die Läuferinnen und Läufer setzen sofort vom Start weg Akzente. © Lenhardt

Hockenheim. „Das war so toll! Ein Traum, dass ich die Chance bekam, hier zu laufen“, schwärmte die international erfolgreiche Topathletin Michelle Schaub, die eigens aus der Schweiz angereist war, um auf dem Hockenheimring eine gute Zeit zu absolvieren. „Ich war mal mit meinem Vater bei einem Autorennen hier und seither hege ich den Wunsch, auf dem Ring zu starten.“ Die 23-jährige Baselerin war als Favoritin angekündigt, aber die beiden deutschen Athletinnen der LG Region Karlsruhe überraschten dann mit noch stärkeren Leistungen: Lisa Merkel gewann in neuem Streckenrekord vor Melina Wolf.

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Die 26. Auflage des Klassikers auf dem Hockenheimring war wieder in bewährter Manier souverän von der ASG Triathlon Hockenheim – unter der Leitung von Goran Cicak und Oskar Stephan mit über 100 Helfern – organisiert. Fast 1800 Teilnehmer, verteilt auf vier Streckenlängen, freuten sich über den flachen, schnellen Parcours, der für Bestzeiten ideal geeignet ist.

Der Lauftag begann mit dem Start über fünf Kilometer. Maximilian Walter (TV Schriesheim) wollte unter 15 Minuten bleiben, ging (zu) flott an: „Dann kam das große Sterben“. Mit 15:00,9 Minuten schrammte er knapp an der Zielzeit vorbei. Der 27-jährige Physiotherapeut will bei den nächsten Läufen seinen persönlichen 10-Kilometer-Rekord von 30:36 Minuten angreifen.

Mit der Startnummer 1364 sprintet Kathrin Lehnert (l., MTG Mannheim) über die fünf Kilometer. Sie gewinnt die Damenkonkurrenz über diese Distanz. © Dorothea Lenhardt

Seiner Trainingspartnerin – beide bei Christian Stang in Mannheim – Kathrin Lehnert (MTG Mannheim) ging es ähnlich: Sie verpasste die Unter-17 mit 17:03, 9 knapp. Die 28-jährige Realschullehrerin (in Bruchsal) ist eigentlich Mittelstrecken-Spezialistin mit starken Bestzeiten von 2:10 über 800 und 4:29 über 1500 Meter.

Die Bambini- und Schülerläufe werden von den regionalen Schulen und Vereinen als Motivationskick wertgeschätzt. Wenn die jüngsten Kinder hier ins Ziel kommen, freuen sie sich über eine Medaille. Die älteren Schüler nehmen teilweise das Rennen ernster. Um zu gewinnen, muss man den Sport schon intensiv betreiben. So wie der 13-jährige Yassin Bouchti aus Neckarsulm. Als Triathlonnachwuchs trainiert er im Schnitt täglich mehr als eine Einheit, denn die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen stehen pro Woche mehrfach auf dem Plan. Letztes Jahr war er Zweiter, nun gewinnt er deutlich in 3:21 Minuten für die 1,1 Kilometer. Die erst elfjährige Triathletin Alexa Müller (SVgg Möckmühl) ließ mit 4:00 Minuten auch die älteren Schülerinnen hinter sich.

Der Finger zeigt’s: Erste über zehn Kilome-ter! Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe). © Dorothea Lenhardt

Beim Hauptlauf über zehn Kilometer beeindruckten dieses Jahr besonders die Frauen. Dass Lisa Merkel so deutlich gewinnen würde, war nicht zu erwarten. Die 5000-Meter-Spezialistin (Bestleistung 15:44) unterbot den 2015 von Sabrina Mockenhaupt aufgestellten Streckenrekord von 33:19 um neun Sekunden. Damit waren nur vier Männer schneller. Die 20-jährige Biologie-Studentin trainiert ihr durchschnittlich 90 Wochenkilometer nun in ihrem Studienort Tübingen und wird daher auch den Verein wechseln: „Aber bei der LG Region Karlsruhe habe ich mich immer wohlgefühlt“, betont sie.

Ihre Vereinskollegin bei der LG lief auf Rang zwei: Die 31-jährige Melina Wolf, Mutter einer nun einjährigen Tochter Pauline, steigerte ihren persönlichen Rekord um neun Sekunden auf 33:37. Für die drittplatzierte Michelle Schaub war die Streckenlänge „zu kurz“: Die 23-jährige Wirtschaftsstudentin hat ihre Stärke über den Halbmarathon (1:14 Stunden).

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Die wieder sehr erfolgreiche LG Region Karlsruhe stellte auch den Männer-Sieger: Der Freiburger Elias Feuersenger lief vom Start weg vorne, da keiner der Verfolger mithalten konnte. „Daher bin ich – nach der Saisonpause – auch nicht so hart gelaufen“, meint der 22-jährige Triathlet, der in Freiburg in einem Laufladen arbeitet und nun in 32:20 siegte.

Strahlende Gesichter gab es nicht nur bei den Spitzenläufern: Margareta Liebert (Lauftreff Hasenpfad), mit 79 Jahren älteste Frau im Teilnehmerfeld, war bei ihrem zweiten Start auf dem Ring von dem „super Wetter und der guten Organisation“ begeistert. Und Stammgäste Oskar und Ulla Held schätzen es, „dass es auf allen Strecken immer viele Teilnehmer gibt – man läuft nie alleine“. Auch Wiederholungstäterin Doris Zimmermann kommt gerne auf den Ring: „Hockenheim ist immer etwas Besonderes.“

Die Ergebnisse gibt's hier.

Freie Autorin Lehrerin für Deutsch und Mathematik am Schwetzinger Hebel-Gymnasium. Spezialgebiete:Schulthemen, Mathematik, Leichtathletik, Triathlon

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