Auftritt

Hohner Akkordeon Orchester wird auf Seebühne in Hockenheim gefeiert

Am Wahlsonntag reißt das Hohner Akkordeon Orchester auch mit einer „Rumpfformation“ mit. Bei strahlendem Sonnenschein präsentiert die Band zahlreiche Coversongs und wird mit tosendem Applaus belohnt.

Von 
Matthias H. Werner
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Konzert des Hohner-Akkordeon-Orchesters auf der Seebühne in Hockenheim unter der Leitung von Kerstin Reble-Obst. © Lenhardt

Hockenheim. Mit einem eigenen „Wahlprogramm“ ist das Hohner Akkordeon Orchester (HAO) am Sonntag vor sein Volk getreten: Ohrwürmer, Rhythmus und gute Laune versprachen die „Hohners“ bei ihrer Matinee auf der Hockenheimer Seebühne. „Und ein Lächeln auf die Lippen“ versprach Ralf Ulrich, der gewohnt charmant und gewitzt durch den Vormittag führte.

Mit einer losen Mischung aus Tanzrhythmen, „Electric Light Orchestra“ und weiteren bekannten Cover-Gebern hat das HAO unter der seit Jahren bewährten Leitung der Dirigentin Kerstin Reble-Obst dem Wahlvolk einen unbeschwerten, musikalisch abwechslungsreichen Vormittag beschert – eine gute seelische Vorbereitung auf den Abend, an dem die Stimmergebnisse der wirklichen Wahl manch einem den Atem stocken ließen.

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Dabei hat alles zusammengewirkt: Bei traumhaftem Wetter füllte das Publikum das Rund vor der Seebühne bis aufs letzte Plätzchen und darüber hinaus. Die tolle Atmosphäre im ehemaligen Gartenschaupark wird leider viel zu selten für Veranstaltungen genutzt und Konzerte wie dieses könnten hierfür eine Einladung sein: Entspannte Stimmung, tolle Musik und beste Laune.

Akkordeon-Band trifft in Hockenheim die richtige Stimmung

Ob mit Robbie Williams „Feel“ oder der Rockballade „Since you’ve been gone“ der britischen Hardrocker von „Rainbow“, die mit dem Ex-Deep-Purple-Gitarrist Ritchie Blackmore Musikgeschichte mitschrieben – das HAO traf immer nicht nur den Ton, sondern auch die unterschiedlichen Stimmungen.

Bestes Beispiel dafür: „Everytime“, ein Titel, der Anfang der 2000er-Jahre zum Werbesong für „Afri-Cola“ wurde und die Band „The Flames“ bundesweit bekannt machte. Eine Truppe, die übrigens, was den wenigsten noch bekannt sein dürfte, aus Mannheim stammte. Die „Hohner“ gaben den Rockabilly-Reißer in einem vielschichtigen Sound, dessen Rhythmus zwar bisweilen etwas starr ist, der aber eine beschwingte Fröhlichkeit verbreitet.

Nur elf von 28 Akkordeons auf Seebühne am Start

Dass die Instrumentalisten um Reble-Obst das auch in „Rumpfformation“ können, zeigt die routinierte Erfahrung des Orchesters: Von den sonst 28 Akkordeons waren terminbedingt nur elf zu hören, die vom inzwischen stark ausgebauten Kreis aus vier Keyboards, den Drums und den Percussions unterstützt und durchaus auch angetrieben wurden.

Zwischen die rockigen Titel flocht Reble-Obst kleinere Tanzstücke ein – und Ralf Ulrich auch ein wenig nachdenkliche politische Botschaft: Einen Rundtanz aus Israel verband der smarte Conférencier mit der Frage, ob man in heutigen Zeiten solche Musik noch spielen könne. Und der Antwort, dass man damit einen Hoffnungsschimmer verbreiten wolle, „weil Musik die Sprache des Friedens ist“ – die in diesem Fall fröhliche Klänge und schwermütige Harmonien kontrastiert und verbindet.

Hohner Akkordeon Orchester beweist Wandlungsfähigkeit

Ihre dynamische und rhythmische Wandlungsfähigkeit zeigte das Hohner Akkordeon Orchester mit dem vom Publikum, das ausdauernd Zugaben forderte, frenetisch gefeierten Grönemeyer-Medley. Zwischen „Mambo“ und „Flugzeuge im Bauch“ gab es tiefe Emotion und mitreißende Klänge gleichermaßen – inklusive eines Schlagzeugsolos mit Drummer Sven Zahn.

Langer, von echter Begeisterung getragener Applaus zeigte, dass zumindest die „Hohner“ ihr „Wahlversprechen“ wahr gemacht haben – und an der Seebühne die Zuhörer die richtige Wahl getroffen haben.

Freier Autor Seit Mitte der 1990er Jahre als freier Journalist vorrangig für die Region Hockenheim/Schwetzingen tätig - Fachbereich: Kultur.

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